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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
43.1981, Heft 1.1981
Seite: 99
(PDF, 31 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1981-01/0101
Abb. 6: Rekonstruktion des ersten Bauzustandes nach Mylius: Querschnitt durch Bw (rechts) und
den Nordvorbau (links). Der Hohlraum ist schraffiert

11) erweist einen römischen Umbau, ebenso das unter den Ziegeln befindliche Rüstloch,
da es tiefer in das Mauerwerk reicht als eine Halbrundnische hier hegen könnte. Mylius
zog daraus den Schluß, daß eine Halbrundnische in diesem Bereich der Wand nicht mehr
nachzuweisen sei . Sie fand sich dennoch (Abb. 12), und zwar über dem umgebauten
Mauersockel. Nach Entfernen des modernen Mörtels ließ sich der Halbkreissektor etwa
60 cm weit verfolgen. - Der Befund gibt Auskunft über eine m. W. an römischen Bauten
noch nicht beobachtete Technik: Der noch intakte obere Teil einer Wand wird abgestützt
, wahrend der untere Teil neu gestaltet wird! Ein solches Verfahren wird heutzutage
bisweilen bei der Renovierung von Altbauten angewendet.

Die dritte Möglichkeit, Informationen über Befunde und Zustand der Ruine zu erhalten
, besteht in Grabungen. Die ersten Schnitte wurden im Nordvorbau angelegt, da hier
die Zerstörung am größten ist (Abb. 3; 13), und zwar in den Räumen Lw und Ow (Abb.
7). Ein weiterer Schnitt in der Mitte des äußersten Nordtraktes wurde möglich nach der
Errichtung eines Schutzzeltes, das die Räume Oo bis Ow überspannt. Durch die Aufgeschlossenheit
zweier Müllheimer Geldinstitute sowie von zwei privaten Förderern gelang
es, überhaupt die nötigen Mittel für Holz und Plastikmaterial zusammenzubekommen
. Allen Spendern sei herzlich gedankt!

Während der Grabungsarbeiten wurden erhebliche Schuttmassen bewegt, bevor
überhaupt an ein Eindringen in römische Substanz zu denken war. Beim Abtragen einer
Füllschicht in der südwestlichen Ecke von Lw wurde beobachtet, daß der römerzeitliche
Kalkmörtel als Bindemittel zwischen den Steinen wegen Luftabschlusses noch nicht abgebunden
hatte! Gerade in diesem Raum ergaben die Freilegungsarbeiten manche Bestätigung
Myliusscher Ergebnisse'1 , aber auch manche Widerlegung0'. So erwies sich, daß
die von E. Fabricius aufgeworfene und von Mylius übernommene Hypothese einer
durchlaufenden Bewegungsfuge, die Nord- und Südbau voneinander trennte"1, hinfällig
ist. Darüber wird im folgenden Kapitel zu berichten sein.

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