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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
43.1981, Heft 1.1981
Seite: 119
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Abb. 4: Profilzeichnungen einzelner Gruben und Erdschächte

Einzelne Glas- und Bronzestückchen, Eisenschlacke und Eisengerätschaften, u. a. ein
Schlachtmesser, Münzen sowie Knochen von Wild- und Haustieren seien nur als Beispiele
des reichen Fundmaterials genannt, das zur Zeit noch nicht ausgewertet ist.

Die Einrichtung einer römischen Töpferei

Die wichtigste Quelle in der archäologischen Forschung sind die Bodenfunde. Zur
besseren Kenntnis antiker Töpfereieinrichtungen kann man u. a. Tontäfelchen des
6. Jhs. vor Christus heranziehen, die zwar in Korinth entstanden sind, aber im Prinzip
auch für das jüngere römische Töpferhandwerk ihre Gültigkeit haben. Einzelne Arbeitsgänge
sind sogar bis in unsere Zeit erhalten geblieben oder wurden erst in den letzten
Jahrzehnten durch die Industrialisierung verdrängt.

Neben Wasser und Brennmaterial ist die Erde der wichtigste Grundstoff einer Töpferei
. Für unsere römische Töpferei ist der hier unmittelbar anstehende Lößlehm als Ausgangsmaterial
von Bedeutung. Löß und Lehm haben aber die Eigenschaft, »mager«, d.
h. großporig, zu sein. Die Trocken- und Brennschwindung ist aber viel geringer als beim
Ton. Diese mageren Erden zerbröckeln leichter und sind daher nur für grobe Dinge geeignet
. Man verwendete den Lößlehm wahrscheinlich für den Kuppelbau der Öfen und
nahm ihn als Wandverstrich oder Bewurf sowie auch als Beischlag für Ziegel und einfaches
Gebrauchsgeschirr.

Im Gegensatz zum Lößlehm ist der Ton fett und kleinporig. Diese fetten und plastischen
Tone reißen aber während des Trocknens und zerspringen im Feuer. Auch verringert
sich durch die Wasserabgabe beim Trocknen das Volumen um ca. 6% bis über 10%.
Dadurch entstehen die sogenannten Windrisse. Erst die Magerung, die Mischung aus
fetten Tonen und mageren Sanden oder Erden, ergeben eine brauchbare Arbeitsmasse
für den Töpfer, den eigentlichen Töpferton. Da Ton vorkommen oft viele Meter unter
der Erdoberfläche liegen, waren sie für den römischen Töpfer nur schwer oder überhaupt
nicht erreichbar. Deshalb waren die Tonbänke interessant, die zutage treten und
sich auch leicht abbauen ließen.

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