Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
43.1981, Heft 1.1981
Seite: 162
(PDF, 31 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1981-01/0164
Abb. 1: Gasthaus »Zur Blume« in Hügelheim. Majestätisch beherrscht das älteste Gasthaus der
Gemeinde die Ortseinfahrt an der Bundesstraße 3 (Aufn.: W. Küchlin)

Jahres kommt es nämlich zu einem Ehevertrag zwischen Friedrich Meyer, dem Sohn des
Käufers und der »tugendbegabten Jungfer Margaretha Freyin«. Dann wird dem Hochzeiter
die von seinem Vater gekaufte Wirtschaft in Hügelheim, »samt aller zugehördte«
vermacht. Es ist amüsant zu lesen, was wir unter dieser »zugehördte« im einzelnen zu
verstehen haben. Es ist die »Gerätschaft, bestehend in fünf aufgerüsteten Bettern, Bettladen
, dreyen Tischen, sechzehn Stühl, das wenige Kuchengeschirr, vierundzwanzig
Saum Faß, acht Saum Wein samt der vorhandenen sich ohngefehr auf achtzig Gulden
Landswehrung belaufender Krämerwaaren.« (Ein Saum ist 150 Liter.) Die alten Hügel-
heimer wissen noch recht gut, daß sich früher im heutigen Nebenzimmer der »Blume«
ein Krämerladen befand. Aber selbst wenn das in Vergessenheit geraten wäre, würde uns
das Wappen über dem Eingang zu diesem Raum weiterhelfen. Es ist als Symbol der
Kaufleute bekannt.

Der stolzen Mitgift des Hochzeiters hat aber auch die Hochzeiterin ebenbürtiges entgegenzusetzen
. Ihr verschreiben die Eltern das sogenannte Tennenbachische Lehegut,
das aus vierzig Juchart Acker und Matten bestand (1 Juchart ist 36 ar).

Von 1755 bis in unsere Zeit bleibt das Gasthaus »Zur Blume« im Besitz der Familie
Meyer. Erst als 1953 die gute alte Blumenwirtin Marie Meyer kinderlos stirbt, wechselt
der Name. Ihre Nichte, Trudelore Schaefer, schon seit Jahren tatkräftige Stütze der alten
Witwe Meyer, heiratet noch zu deren Lebzeiten den Landwirt Gerhard Reister. Unter
ihrer Regie wird die »Blume«, mit ihren großen Ökonomiegebäuden und umfangreichen
Ländereien, weitergeführt, wenngleich der Schwerpunkt sich mehr und mehr auf den
landwirtschaftlichen Sektor verlagert, was dazu führte, daß die Blume heute nur noch
übers Wochenende durchgehend geöffnet ist.

162


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1981-01/0164