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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
43.1981, Heft 1.1981
Seite: 174
(PDF, 31 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1981-01/0176
Natürlich fallen dem Landeskundler da oder dort kleine Mängel auf, die nicht verschwiegen werden
sollen. So fällt in der Einleitung des Textes zum B-Durlachischen Teil auf, daß bei der Aufzählung
der Oberämter das OA Badenweiler fehlt, daß beim OA Rötteln bei der Aufzählung der leibfreien
Orte zwar Lörrach und Kandern, nicht aber Schopfheim genannt ist. Auch stört eine Bemerkung
S. 114 zu einem Dokument aus dem Jahre 1737, die nicht auf Wissen, sondern auf einem ungeprüften
Vorurteil beruht: Ein General-Rescript des Markgrafen vom 4. November 1737 war von
den Kanzeln zu verlesen (»damals die einzige Art, etwas allgemein bekannt zu machen, denn lesen
konnten nur erst wenige«). Abgesehen davon, daß Kanzelabkündigungen und Hirtenbriefe heute
noch verlesen werden, die Behauptung, daß damals nur wenige lesen konnten, ist ja für unser Gebiet
längst mehrfach widerlegt. Es ist deshalb ärgerlich, immer wieder solche Behauptungen vorgesetzt
zu bekommen, die »bildungsbürgerliche« Bildungsmängel reproduzieren. Aber der (völlig unnötige
) Satz beweist, wie schwierig es ist, historische Tatbestände in einem so verschieden strukturierten
Gebiet, wie es das Land ist, unter dem man noch heute »Baden« versteht, zusammenhängend zu
schildern. Es erweist sich wieder einmal, daß Bevölkerungsgeschichte, so exakt und kenntnisreich
sie der Verfasser im vorliegenden Fall präsentiert, ohne die genaue Kenntnis der dörflichen Verhältnisse
in den verschiedenen Territorien nicht auskommt. Hierin liegt, um dies bei dieser Gelegenheit
wieder einmal zu betonen, die unersetzliche Bedeutung der Dorfchronisten, der Heimatforscher.
Die Geschichte des oberbadischen Raumes wird nur lebendig als Bevölkerungsgeschichte und die
ist die Geschichte der Dörfer. (CMV)

Der Kreis Lörrach. Herausgeber Landrat Otto Leible: Redaktion Karl Hoffmann, Hans Schleuning
u. Gabriele Süsskind. Fotografie Leif Geiges. Stuttgart: Theiss Verlag 1980 (Reihe Arbeit und Heimat
). 628 S. mit 196 teils farbigen Bildtafeln. Leinen DM 49.-.

Daß dem Markgräflerland und speziell dem Kreis Lörrach ein derart stattlicher Band gewidmet
werden konnte, ist erfreulich, ergibt sich indes schon aus der Vielfalt dieser Landschaft, ihrer Kultur
und nicht zuletzt auch ihre Industrie. Eine An Bestandsaufnahme für alle, die dort zuhause, darüber
hinaus für alle, die diese Südwestecke kennen und schätzen. Eigentlich noch mehr als ein »modern
gestaltetes Heimatbuch« (vgl. Geleitwort des Kuratoriums), denn »Damit erscheint nach neun
Jahren wieder eine umfassende Beschreibung des Landkreises Lörrach« (Leible im Vorwon).
Selbstverständlich wurde die Gemeindeneugliederung mitberücksichtigt. Der Aufbau des Bandes
gibt sich übersichtlich und hat gewissermaßen einen geradezu enzyklopädischen Charakter. O.
Wittmann berichtet über »die natürlichen Grundlagen des Kreises«, ein zweiteiliger Geschichtsabschnitt
schließt an: Elisabeth Schmid referiert über Ur- und Frühgeschichte, und P. Rothmund hat
den seinerzeit von M. Wellemer abgefaßten eigentlichen Geschichtstext entsprechend überarbeitet.
Im Anschluß daran werden Persönlichkeiten der Region von zuständigen Autoren gewürdigt, u. a.
Peter Köchlin und Bürgermeister Grether, Johann August Sutter und Karl Mez sowie Franz von
Roggenbach. Im Abschnitt »Kunst und kulturelles Leben« wird von Annemarie Heimann-
Schwarz weber die »Kunstgeschichte des Kreisgebietes« souverän behandelt mitsamt einer angeschlossenen
»Topographie der kunsthistorischen Sehenswürdigkeiten«; es folgt von B. Hänel der
aufschlußreiche Absatz »Kulturelles Leben heute«. Uber »Die Arbeit der Kirchen« referieren G.
Gnirs und W. Franke, das »Schul- und Bildungswesen« stellt H. Corduan nach Schulgruppen geordnet
vor, über die (umstrittene) »Pädagogische Hochschule in Lörrach« berichtet G. Homann.
Kenntnisreich zeigt sich das Kapitel »Volkstum und Bräuche« des unvergessenen F. Schülin; im
Anschluß daran stellt W. Zentner die »Heimatdichtung im Lörracher Raum« vor. »Der Kreis Lörrach
heute und morgen«: O. Leible referiert grundsätzlich über die Anliegen des Landkreises in
wirtschaftlicher und sozialer Hinsicht, auch über Umweltprobleme und Fremdenverkehr. »Die
Landwirtschaft«, noch immer ein wichtiger Bestandteil dieser Region, behandelt K. R. Maier, die
»Forst- und Landschaftspflege« E. Lauterwasser, dem es auch um die »Erhaltung alter Kulturlandschaft
sowie Natur- und Landschaftsschutz« zu tun ist, eine »Ubersicht der Landschaftsschutzgebiete
im Landkreis Lörrach« findet sich miteingegliedert. Um den Landkreis als »Erholungsraum«
geht es R. Hoffmann. Im Abschnitt »Die Städte und Gemeinden« werden neben Lörrach, Rheinfel-
den und Weil behandelt, »Wissenswertes aus den Städten und Gemeinden« sowie auch entsprechend
Statistisches schließt sich an. Schülin und Chr. M. Vortisch haben Literatur präzis auswählend
zusammengestellt. Eine vielfältige Dokumentation ist dem Kapitel »Wirtschaftliches und soziales
Leben in der Dreiländerecke bis 1945« zu entnehmen: das Historische früher Industrieansied-
lung liest sich mit Gewinn und Parallelen zur Gegenwart. W. Lauberg beleuchtet in »Industrie,
Handel, Dienstleistungen« u. a. Betriebswirtschaftliches, auch Grenzgängerprobleme und Ver-

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