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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
44.1982, Heft 1.1982
Seite: 39
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1982-01/0041
Anzeiger- Vegetation: Hinweis auf den Bodenzustand (Nährstoffgehalt) durch bestimmte Pflanzen.

Artefakte (lat. Kunsterzeugnisse): kulturelle Hinterlassenschaften von Menschen aus urgeschichtlicher
Zeit; u.a. Steinbeile, Jaspis-Geräte, Keramik.

Bandkeramische-Kultur (Auch Linearkeramik, Linienbandkeramik: nach den mit einem Spiralband
verzierten Gefäßen): aus dem Osten im 5. Jährt, v. Chr. eingewanderte bäuerliche, überwiegend
ackerbautreibende Bevölkerung, die von Ungarn über Mitteldeutschland bis in das
Rheinland, die Niederlande, sowie Südwestdeutschland, Siedelungskammern mit den besten
Böden und Klimaten besetzten. Sie bildeten Dorfgemeinschaften mit großen Langhäusern. Im
Laufe der Zeit, Differenzierung ihrer Kultur in unterschiedliche Gruppen. »Dabei blieben so
viele Gebrauchsgegenstände u. Verhaltensweisen (Steinwerkzeuge, Tongeschirr und seine Verzierung
, Hausform und Dorfanlage, Grabsitten) im ganzen Verbreitungsgebiet gleich, daß wir
eine Gesellschaft mit starken Traditionskräften erkennen können. Sie wirkten auch über die
Dorfgemeinschaft hinaus« (nach E. Sangmeister, 1974/112).

Bohnerz (bergmänn. Ausdruck): erbsen- oder bohnenförmige Brauneisenanreicherung (Konkretionen
), die in Spalten oder Taschen, zusammen mit Ton und Lehm (und Jaspis), in verschiedenen
Kalkgesteinen vorkommen; insbesondere als alttertiäre Bildung im Korallenkalk der jüngsten
Jura-Formation, dem Malm. Anreicherung i. d. oberen, verkarstet. Kalkschichten (E.
Schnarrenberger, 1915/63 ff. Vgl. auch: O. Wittmann, 3/4, 1977/297.

Braunerde: a) Bodenart des gemäßigt humiden Klimas (500-800 mm Niederschlag im Jahr; 8-10°C
i. JD) unter Laub- und Mischwäldern mit verschiedenen Nährstoffgehalt (typisch ist der braune
, verlehmte Bodenhorizont).

b) saure, nährstoffarme Braunerde, auf dem Granit- und Gneisschwarzwald ausgebildet
.

Bronzezeit: vgl. Das Markgräflerland 1/1981/37.

Bruchschollenlandschaft: eine Landschaft, die sich aus zerbrochenen Teilen der oberen Erdrinde
entwickelt hat. Die durch Bruchtektonik entstandenen Schollen sind verschieden gegeneinander
bewegt (Hebung, Senkung, Kippung, Verschiebung) und durch erodierte Spalten (klaffende
Rißfugen) voneinander getrennt.

Dogger (erdgeschichtlicher Abschnitt): die mittlere Gesteins-Formation der Jurameer-Ablagerung

(Lias, Dogger, Malm).

Jüngere Eisenzeit (Latenezeit, nach dem arch. Fundplatz von Eisenwaffen und Geräten in La Tene
am Neuenburger See/Schweiz): urgeschichtlicher Zeit- und Kulturabschnitt der keltischen
Epoche; 5.-1. Jh. v. Chr. Ungebrochene Weiterentwicklung des westlichen Kulturkreises der
»Älteren Eisenzeit« (Hallstattzeit) in die »Jüngere Eisenzeit«, insbesondere in Bayern, Rheinhessen
-Pfalz, Ostfrankreich. Ständische Gliederung; soziale Oberschicht mit Adel (Fürstengräber
unter Grabhügeln) in der frühen geschichtlichen Phase. Handel mit dem etruskischen
Italien. Allmähliche Änderung des kulturellen Millieus mit neuem Latenestil (beginnendes 4.
Jh. v. Chr.), vor allem in Südwestdtschl. u. d. Schweiz. Vermutlich Wechsel i. d. sozialen
Schichtung der Bevölkerung (etwa 3. Jh. v. Chr.). Aufkommende Körperbestattung im Flachgrab
mit fast gleichartiger Ausstattung der Kriegergräber. Starke, keltische Expansion seit dem
4. Jh. v. Chr. nach Italien, Böhmen (Stamm der Boii), Griechenland und Kleinasien (Stamm der
Galater, Pergamon-Altar). Anlage von stadtartigen, befestigten Siedelungen (oppida nach röm.
Uberlieferung: wie z. B. Tarodunum-Zarten, Altenburg-Rheinau) und Großsiedelungen (Basel
/Gasfabrik) seit dem 2. Jh. v. Chr. Entwicklung der Eisenverhüttung u. Schmiedetechnik,
Glaserzeugung; Gold- Silberverarbeitung, Emaillierkunst, Töpferwerkstätten. Bildung eines
herrschenden Priesterstandes (Druiden); religiöse Zentren (Viereckschanzen: Rührberg, Auggen
). Vgl. u. a. E. Richter, Das Markgräflerland 1/1981/82 f.

Feuchtperiode: klimatische Entwicklung in der Nacheiszeit (dem Postglazial); schnelle, starke Zunahme
der Niederschläge und allmähliche Abnahmme der Temperatur. 1. Phase: etwa im 4./3.
Jahrh. v. Chr., während der mittleren Jungsteinzeit; 2. Phase: etwa im 14./13. Jährt, v. Chr.,
während der mittleren Bronzezeit; 3. Phase: etwa Ende des 9. Jahrh. v. Chr., mit Beginn der
»Älteren Eisenzeit« (Hallstanzeit). Verbunden mit Veränderung der Vegetation. Weitere Phasen
in der vorrömischen und nachrömischen Zeit.

Früh-Mesolithikum (frühe Mittelsteinzeit): urgeschichtlicher Zeit- und Kulturabschnitt. Seit dem
8. Jährt, v. Chr., im Anschluß an das Spätpaläolithikum (späte Altsteinzeit). Jäger und Sammler
mit typischen Kleingeräten (Mikrolithen). Veränderung der Umwelt durch eine klimatische
Warmphase. Bewaldung (Hasel, später Eichen-Mischwald). Waldtiere.

Gley (russ. Bezeichnung für schlammige Böden): Staunässeboden.

Hallstattzeit (benannt nach arch. Fundkomplexen - Friedhof und Handeslniederlassung - in Hallstatt
/Salzkammergut/Österreich; auch: »Ältere Eisenzeit«): urgeschichtlicher Zeit- und Kulturabschnitt
zwischen später Bronzezeit (D) und Latenezeit (»Jüngere Eisenzeit«); etwa 750-
500/450 v. Chr. (Ha C, D - Lat. A). Ungebrochene Entwicklung der Hallstattkultur aus der

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