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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
44.1982, Heft 1.1982
Seite: 50
(PDF, 29 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1982-01/0052
Die neuentdeckte keltische Viereckschanze von Brombach

von Erhard Richter

Nach der Feststellung eines römischen Gutshofs und dessen fast vollständiger Freilegung
gelang im Jahre 1981 auch noch eine weitere sehr wichtige Neuentdeckung auf der ehemaligen
Gemarkung Brombach. In der Nähe der Kreuzeiche (422 m ü. d. M.) konnte nämlich
im Gewann Hirzenlache/Tannengraben eine keltische Viereckschanze lokalisiert werden,
so daß nun neben der 1963 von Friedrich Kuhn auf dem Rührberg entdeckten Schanze1'
ein weiteres derartiges Heiligtum auf dem Dinkelberg bekanntgeworden ist.

Die Auffindung dieser Anlage hängt sogar indirekt mit derjenigen auf dem Rührberg
zusammen. Im Frühjahr 1980 habe ich nämlich in den örtlichen Tageszeitungen einen
Bericht über die dortige Viereckschanze veröffentlicht und diesen mit zwei Bildern illustriert
. Beim Anblick dieser Aufnahmen, von denen eine das keltische Heiligtum bei Buchendorf
(Landkreis Starnberg) wiedergab (Abb. 1), fiel dem Brombacher Waldarbeiter
und Landwirt Hans Dieter Kaufmann die Ähnlichkeit mit einem Erdwerk bei der
Kreuzeiche auf. Während der Ausgrabungsarbeiten an der Römervilla von Brombach im
April 1981 erzählte mir Herr Kaufmann dann von den dortigen flachen Erdwällen.

Bei einer ersten Untersuchung erwiesen sich der viereckige Grundriß, die Konstruktion
von Wall und Graben, die Lage des Toreingangs sowie die überhöhten Ecken als so
typisch für eine keltische Viereckschanze, daß ich den Leiter der Freiburger Denkmalpflege
, Oberkonservator Dr. Gerhard Fingerlin, davon benachrichtigte. Nach einer Besichtigung
der Anlage gab es für Dr. Fingerlin keinerlei Zweifel, daß wir es hier mit einem
neuentdeckten keltischen Heiligtum auf dem Dinkelberg zu tun haben. Im Herbst
1981 wurde das Erdwerk dann auch noch von dem Freiburger Archäologen Dr. Wolfgang
Struck sowie von dem mit der Vermessung der keltischen Viereckschanzen von Baden
-Württemberg beauftragten Ingenieur Dieter Müller aus Stuttgart aufgesucht. Auch
diese beiden Spezialisten kamen dabei übereinstimmend zu der Ansicht, daß es sich hier
tatsächlich um eine keltische Kultstätte handelt, womit nach Dr. Fingerlin »eine sehr
wichtige Neuentdeckung in diesem Raum gelungen ist.«2'

Abb. 1: Die keltische Viereckschanze von Buchendorf (Landkreis Starnberg).
Diese Gesamtaufnahme war möglich, weil die Anlage ausnahmsweise nicht im Wald liegt.

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