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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
44.1982, Heft 1.1982
Seite: 53
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ganischen Stoffen stammen muß. Diese deutet man als Rückstände von Opfern, welche
zu Ehren der Gottheiten der Unterwelt in diesen Kultstätten vollzogen wurden. Dr.
Schwarz denkt hierbei vor allem an Opfertiere, doch wurden hier wohl auch die von antiken
Autoren erwähnten Menschenopfer vorgenommen. Brandspuren auf dem Boden
der Schächte und an deren Mündung zeigen, daß hier sicher manchmal auch Opferherde
gebrannt haben.11' Derartige Schächte fanden sich inzwischen auch in anderen Viereckschanzen
, so daß sie als Charakteristikum dieser kultischen Orte gelten können.

Abb. 4: In der Nähe gelegene Grabhügel aus der Hallstattzeit.

Ihre Bestimmung als Opferstätte für die Gottheiten der Unterwelt und somit als Plätze
des Totenkultes drückt sich vielleicht auch in der manchmal zu beobachtenden Nähe
von Hügelgräberfeldern der Hallstattzeit (750-450 v. Chr.) aus. Sieben bis acht solcher
Grabhügel befinden sich auch im Bereich der Brombacher Viereckschanze, und zwar etwa
400 m westlich davon (Abb. 4). Da aber zwischen den hallstattzeitlichen Hügelgräbern
und den Kultstätten der späten Latenezeit ein zeitlicher Abstand von mehreren
Jahrhunderten besteht, nimmt man an, daß die Viereckschanzen in irgendeiner Form
vielleicht schon in der mittleren und späteren Hallstattzeit vorhanden waren.12- Solche
relativ einfachen Vorformen hat Dr. Klaus Schwarz bei seinen Ausgrabungen in Holzhausen
eindeutig festgestellt.13^

Die Viereckschanze von Brombach soll nun im Frühjahr vom Landesdenkmalamt Baden
-Württemberg genau vermessen und in den »Topographischen Atlas« aufgenommen
werden. Es wäre sehr zu begrüßen, wenn dann dieses keltische Heiligtum sowie die nur
etwa 5 km entfernt gelegene Anlage auf dem Rührberg auch einmal genauer untersucht
werden könnten.

Wie interessant und bedeutsam diese Kultstätten für die Aufhellung der keltischen
Kultur- und Religionsgeschichte Südwestdeutschlands sind, haben ja gerade wieder die
fast ein Meter großen und hervorragend geschnitzten Tierfiguren aus Eichenholz bewiesen
, die in einem etwa 20 m tiefen Wasserschacht der Viereckschanze von Fellbach-
Schmiden gefunden wurden.14' (Abb. 5 u. 6)

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