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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
44.1982, Heft 1.1982
Seite: 85
(PDF, 29 MB)
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Die im mittelalterlichen Mauerwerk eingefügten römischen Ziegel lassen auf die Aussteinung
einer römischen Ruine schließen. An dieser Stelle vermutete Huggle einen römischen
Vorgängerbau. Auch von einer 1 km weiter östlich auf Auggener Gemarkung
liegenden Fundstelle könnten die römischen Ziegelreste stammen, die er als »Kastelle«
ansprach (s. Abb. 10).

Von dort sind zahlreiche römische Oberflächenfunde bekannt. Der verstorbene Auggener
Heimatforscher Engelhard Buhrin berichtete mir u. a. von einer Bronzemünze des
Kaisers Domitian ( 81-96 nach Christus), die man dort vor vielen Jahren fand.

»Damit entfällt die oft in der Literatur vertretene Annahme, daß hier auf den
Schloßäckern im Mittelalter eine Burg stand, die der Neuenburger Fehde von
1272 zum Opfer fiel« (E. Buhrin).

Gegen die Annahme, es handle sich um ein Kastell, sprechen neben der geringen Ausdehnung
der Fundstelle auch die Oberflächenfunde. Neben Resten von rot bemaltem
Wandverputz, Kalkbruchsteinen sowie Dach- und Wandheizungsziegeln deutet der
Bauschutt auf die Uberreste eines römischen Landgutes hin.

Diese einst großen Landwirtschaftsbetriebe (villae rusticae), deren Bewohner weitgehend
autark waren, konnten alles zum Leben und zur Arbeit Notwendige selbst erwirtschaften
und herstellen. In eigenen Schmieden, kleinen Haustöpfereien und anderen
Werkstätten stellten sie ihre Produkte her. Diese Gutshöfe lagen in gewissen Abständen
an der römischen Fernstraße Basel-Mainz und waren insgesamt im »Dekumatland«
recht zahlreich vertreten.

Ihre Bedeutung für die Erschließung und das wirtschaftliche Wachstum der römischen
Provinzen ist nicht zu unterschätzen. Sie standen in einer ökonomisch engen Beziehung
zu den umliegenden Ortschaften, wozu in dieser Gegend die römischen Siedlungen
bei Badenweiler und Bad Krozingen zählen (18"2°).

Abb. 10 Nur noch eine leichte Bodenwelle markiert auf den »Schloßäckern« von Auggen

die römische Fundstelle.

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