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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
44.1982, Heft 1.1982
Seite: 95
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1982-01/0097
Im Jahre 1901 kam dann ein weiteres hochweniges Produkt hinzu, nämlich TEKKO,
mit einem fürs Auge bestechenden Effekt.

Der maßgebliche Durchbruch beider Produkte, sowohl »Salubra« als auch »Tekko«,
erfolgte technisch im Jahre 1902 durch den Druck auf Papier. In einem Brief vom 14. Mai
1902 teilt der Kaufmännische Direktor Alben Hoff mann seinem technischen Kollegen
Traugott Engeh im Hotel »Empereur« in Nizza mit: »Anliegend finden Sie zwei Muster
von Bronce, wovon A auf unser dickes Papier, B auf das neue Ansatzpapier gedruckt ist,
ersteres ohne Farbuntergrund, letzteres mit... Ich erachte die Entdeckung von enormer
Wichtigkeit...«. Es ist weiter vermerkt: »Sie beweist mir, daß unser Effekt mit viel einfacheren
Mitteln und viel billiger auf gewöhnlichem Papier erzielt werden kann... die Ölfarbe
ist nicht spröde.«

Offensichtlich haben sich hier Qualität und Wirtschaftlichkeit in der Herstellung getroffen
.

Der führende Qualitätsstandard von »Salubra« und »Tekko« trat vollends hervor, als
das Werk für die Waschbarkeit und Lichtechtheit eine Garantie übernehmen konnte.

Neben den technischen Entwicklungsarbeiten war das Unternehmen aber auch sehr
bemüht, nationale und internationale Verbindungen zu Abnehmern, Handelsgesellschaften
, Ärzten, Architekten und Behörden zu knüpfen. Schon im Jahre 1899 nahm die
Gründerfirma Engeli und Co., Salubra-Fabrikation Basel u. Grenzach, an einer Ausstellung
in Berlin von Produkten für »Krankenpflege« teil. Der technische Leiter T. Engeli
war bei dieser Ausstellung selbst zugegen, und er schreibt in einem Brief vom 20. Juni
1899 aus Berlin nach Basel:

»Ich teile Ihnen mit, daß wir in Berlin mit der broncenen Ausstellungsmedaille beglückt
wurden.« Es ist u. a. weiter vermerkt: »Sogar die Kaiserin soll sich über unsere Salubra
lobend ausgesprochen haben...«.

Wie aus Reiseberichten hervorgeht, waren Absatzbemühungen insbesondere in den
Jahren 1900 bis 1902 in Deutschland, Österreich, der Schweiz, aber auch schon in
Frankreich zu verzeichnen. Orte wie Frankfurt, Konstanz, München, Chur, Paris, Lausanne
, Hannover, Braunschweig, Bremen, Hamburg, Berlin, Mannheim, Düsseldorf,
Köln, Mainz, Stuttgart, Nürnberg, Dresden, Chemnitz, Stockholm, Wien, Budapest,
Prag, Heidelberg, Essen, Krefeld, Elberfeld wurden immer wiede erwähnt.

In den Jahren 1902 bis 1907 wurden absatzmäßig insbesonders Frankreich, Italien,
Belgien, Holland und England bearbeitet. Die erste Preisliste für England datiert vom
25. Februar 1904!

Geschäftsverbindungen wurden auch geknüpft nach Toulouse, Nantes, Lyon, Bordeaux
, Bavonne, Montpellier, Nizza, Mailand, Venedig, Rom, Brüssel, Florenz, Neapel
, London, Manchester und Den Haag.

Der Krieg 1914-1918

Schwer betroffen wurde die Firma durch den Ausbruch des ersten Weltkrieges, der die
Beschlagnahme sämtlicher ölvorräte und damit die fast gänzliche Stillegung der Fabrik
in Grenzach zur Folge hatte.

Glücklicherweise gelang es, den damals leerstehenden alten Badischen Bahnhof in Basel
zu mieten und mit einigen aus Grenzach herbeigeschafften Maschinen als provisorischen
Betrieb herzurichten.

Freilich konnte dieser nur als Notbehelf dienen, der aber insofern genügte, als sämtliche
kriegsführenden Staaten die Einfuhr von Tapeten als nicht kriegswichtig gesperrt
hatten. Als Ersatz wurden auch kriegsbedingte Materialien hergestellt, z.B. Billroth-
Battist als Verbandsmaterial u. dgl. Als Reminiszenz an die damaligen Transportschwierigkeiten
sei erwähnt, daß sämtliche Lieferungen nach Skandinavien nur vom südfranzösischen
Hafen Sete aus auf dem Seeweg in nördlicher Umfahrung des Britischen Inselreiches
nach Kopenhagen durchgeführt werden konnten.

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