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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
44.1982, Heft 1.1982
Seite: 116
(PDF, 29 MB)
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mit fremden Mächten im Auge behalten. Da sich das Verhältnis zwischen Dänemark und
Gottorp nach dem Tod von Herzog Christian Albrecht 1694 erneut zuspitzte, war C. B.
wiederum der erste Repräsentant des (dänischen) Königs auf dem Kongreß, der 1696 in
Pinneberg mit der gleichen Besetzung wie auf dem Altonaer Kongreß tagte. Die Verhandlungen
gingen sehr langsam, und ebenso wie in Altona wurde auch diesmal C. B.
der Verschleppungstaktik beschuldigt. Die Schuld lag aber auch hier beim König und der
Regierung in Kopenhagen, da sie die nötigen Zugeständnisse nicht machten. Vor Schluß
dieses Kongresses starb C. B.

Conrad Biermann war kein besonders hervorragender oder vorausschauender Staatsmann
, aber ein tauglicher Beamter auf außenpolitischem Gebiet und ein unermüdlicher
Arbeiter. In seinem Buch über Dänemarks Zustand gibt Molesworth kein schmeichelhaftes
Bild von ihm, den er einen pater difficultatum nennt und beschuldigt, seine Stellung
zur Bereicherung genutzt zu haben. Das Geld habe er nach Amsterdam und Hamburg
außer Landes geschafft. Letzteres stimmt allerdings nicht und C. B. protestierte
selbst gegen diese Beschuldigung. Seine Kinder waren alle in Dänemark verheiratet und
er selbst war Besitzer der Güter Enggaard auf Fünen, Buskerudgaard in Norwegen und
Teichhof in Oldenburg. Daß er Gaben entgegennahm und Belohnungen von ausländischen
Mächten, war in der damaligen Zeit üblich. Auf diesem Gebiet waren die Ehrbegriffe
anders als jetzt. Molesworth war auch kein unparteiischer Richter, da C. B. wie
auch sein Schwiegersohn zur francophilen Partei am Hofe gehörten. Eine Sache allerdings
kann man C.B. vorwerfen: Er scheint keine noch so kleine Anstrengung gemacht
zu haben, sich mit der Sprache seiner zweiten Heimat vertraut zu machen. Aber die
Sprachverhältnisse waren damals in Dänemark anders als jetzt. In den höheren Regierungskreisen
war Deutsch in Wirklichkeit die herrschende Sprache.

Conrad Biermanns Sohn, Martin Conrad Biermann v. Ehrenschild (ca. 1662-1715)
starb als Staatsrat und Oberzeremonienmeister, und mit seinen Kindern starb die Familie
aus.

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