Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
44.1982, Heft 1.1982
Seite: 123
(PDF, 29 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1982-01/0125
Da wurden vom Verfasser der Verse - ein tapferer Verseschmied fürwahr - die herkömmlichen
und exklusiven Speisen in lebhaftem Kunterbunt in einen Topf geworfen,
auch diese und jene Wiederholung des Reimes willen in Kauf genommen, doch alles in
allem macht es sich recht hübsch und gibt uns so auch einen Einblick in die damaligen
Küchenverhältnisse und die luxuriös gewünschten Speisen dazu!

Es muß eine unverwüstliche Runde gewesen sein, die zumindest dann und wann zusammengefunden
hat. Die »Faschings-Epigramme« mögens's belegen. »Nachstehende
Verslein verdanken ihre Entstehung einem von der Lesegesellschaft in Wehr am 23. Februar
1873 im Wirtshaus zum Adler veranstalteten kostümirten Conzert und Ball, wobei
ich als Wahrsagerin (Zigeuner-Mutter) den anwesenden Mitgliedern jedem eines derselben
nebst besonderer Ansprache übergab«, heißt es im Vorspann unseres Dichters.

Buchhalter Dietzsch

Ehret die Fabrikanten, sie spinnen und weben
16fädigen Barchent für's irdische Leben.
Doch dürftet viel besser Acht ihr geben,
Dass die Schiffchen nicht fahren zu oft daneben!

Färber Hummel
Berliner Blau und Indigo!
O was bin ich doch so froh,
Dass diese Farben sind erfunden,
Für Deine noch nicht blauen Kunden!

Oberlehrer Julier

Was bewirkt Dein himmlisches Entzücken,
Das da leuchtet aus Deinen Mienen und Blicken?
Ist's das Spiel von Gugel, Wetzel, Bougine -
Oder am Ende die Aussicht auf das duftende Souper?

Maler Grether

Du bist, so viel ich weiss, ein loser Schelm,

Drum geb ich Dir hier einen grossen Helm,

Verbirg darunter Deine gefärbten Gedanken,

Doch höre auf, zwischen blond und schwarz zu schwanken.

Adlerwirth Gustav Brugger

Wenn man könnt mit Bier ohne Malz und Hopfen,
Allen Leuten ihre lose Mäuler stopfen,
O, so wäre längst, das glaube mir
Alles, Alles mäuschenstille hier.

Plundersweilernhaft, möchte man meinen, an Einfällen und Gelegenheiten hat's hier
nicht gefehlt, und auch das Mittelmäßige gibt sich noch durchaus aktzeptabel.

»Beim Spenden einer Gabe (neu überzogene alte Hutschachtel, darin ein Wandkörbchen
mit Waldfrüchten verziert, auf einem rosenartig zugestutzten Tannenzäpfchen ein
Rosenkäfer [Cetonia vulgär.] sitzend) zum Christbaum im Lesezimmer zu Wehr. 1874.«
lautet der Kommentar zu nachfolgenden Strophen bzw. Versen:
Präsentier' ich auch als ,alte Schachtel' mich
- Obgleich neu aufgepuzt und christtäglich -
So lass Dich durch mein Alter, nach modernen Weisen,
Nicht gleich zu ungerechtem Vorurtheil hinreissen.
Rauhe Schaale ist ja oft nur Schein,

123


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1982-01/0125