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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
44.1982, Heft 2.1982
Seite: 71
(PDF, 41 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1982-02/0073
Vorderseite: IMP CONSTANTINUS AVG. Belorbeerte Büste nach rechts, gepanzert
.

Rückseite: SOLI INVIC-TO COMITI. Sol steht nach links, die Rechte erhoben
, in der Linken Globus. Im Feld: T-F. Im Abschnitt: ATR.
2,91 g, 20 mm

Geprägt in Trier im Jahre 316 n. Chr.
Lit.: RIC, VII, Nr. 102
Münze Nr. 4

Maiorina des gallischen Gegenkaisers Magnentius. Sie wurde am 15. April 1978
auf dem Grundstück Reinle gefunden.

Vorderseite: D N MAGNEN-TIVS P F AVG. Büste nach rechts, drapiert und
gepanzert, dahinter A.

Rückseite: GLORIA ROMANORVM. Der Kaiser reitet nach rechts und stößt
mit der Lanze nach einem in die Knie gesunkenen Gegner, der die Hände flehend
zu ihm ausstreckt. Unter dem Pferd Schild und gebrochene Lanze. Im Abschnitt
: R S L G. (R ist hierbei das besondere Zeichen der Münzstätte, S bedeutet
Secundus = der zweite Münzmeister, LG = LVGDVNVM, also der Prägeort
Lyon).

Das Stück besitzt eine dunkelgrüne Patina und war offensichtlich nicht lange im

Umlauf.

4,99 g, 22,2 mm

Geprägt in Lyon in der Zeit zwischen Mai und August 350 n. Chr.
Lit.: Bastien, Nr. 161 und Cohen, Nr. 20
Münze Nr. 5

Gleiche Münze wie Nr. 4. Sie wurde im Mai 1978 im selben Gartenteil des
Grundstücks Reinle gefunden wie die Münze Nr. 4. Beide stammen mit Sicherheit
aus einem Erdaushub vom Jahre 1976 für eine Garage auf derselben Parzelle.
Dabei wurde die Erde bis zu etwa 50 cm ausgehoben und in einem bestimmten
Gartenabschnitt verteilt. Durch den Winterfrost sind die Münzen dann später
sichtbar geworden.

Das schlechterhaltene Stück besitzt eine hellgrüne Patina.
3,02 g, 20,7 mm
Münze Nr. 6

Gleiche Münze wie Nr. 4 und 5. Sie wurde am 27. September 1980 im hinteren
Gartenteil des gleichen Grundstücks gefunden. Die sehr gut erhaltene und mit einer
hellgrünen Patina versehene Münze lag verdeckt an der Oberfläche. An der
Fundstelle wurden zwei Jahre zuvor Himbeerstauden ausgegraben, wobei das
Stück wohl an die Oberfläche gekommen ist. Vermutlich stammt auch diese
Münze aus dem Erdaushub von 1962. Die Entfernung zum Fundort der Münze
Nr. 2 beträgt nur etwa 3 Meter.
4,35 g, 23,7 mm

Welche geschichtlichen Schlüsse dürfen wir nun aus diesen spätrömischen Münzen
ziehen, von denen allein 5 kurz vor oder nach 350 n. Chr. in den linksrheinischen Städten
Lyon und Trier geprägt worden sind?

Mit Sicherheit können wir wohl annehmen, daß sie vom Kastell Kaiser.- - ^er die
Rheinbrücke nach Wyhlen gelangt sind. Somit wäre also kurz vor den obc mlder-
ten kriegerischen Ereignissen des Jahres 354 dieser Flußübergang noch benut. >ar gewesen
.

Schwieriger ist dagegen die Frage zu beantworten, welche Bevölkerungsgruppe damals
auf dem Boden der Gemarkung Wyhlen siedelte und mit den Romanen der linksrheinischen
Seite Handel trieb. Ich vermute, daß es sich hierbei ebenfalls um Romanen
gehandelt hat, die hier im Schutze des Kastells noch fast 100 Jahre nach dem alemannischen
Einfall in das Dekumatland gewohnt haben. Für diese Vermutung sprechen die

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