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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
44.1982, Heft 2.1982
Seite: 95
(PDF, 41 MB)
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sichtbaren Steinen nur wenige direkt im gelben Lehm; die Mehrzahl befand sich im
Grenzbereich Humus-Lehm und könnte deshalb auch jünger sein (Lesesteine?).

Zur Abklärung, ob sich auf dem Wall noch eine Palisade oder ein Lebhag o. ä. befunden
habe (was für eine Interpretation als »Viehpferch« - s.u. - wohl unerläßlich wäre),
wurde die Wallkrone auf ca. 2 m Länge freigelegt und gezeichnet (Abb. 8. 9). Es waren
jedoch keine Pfostenlöcher zu beobachten. Auch erschien die Wallkrone zu lehmig und
steinig als daß darauf einmal eine Hecke gestanden haben könnte; unseres Erachtens hätte
die Wallkrone sonst humöser und stärker durch wurzelt sein müssen.

Beim Abziehen des Humus konnte am Wallfuß ein Eisennagel geborgen werden
(Abb. 10).

Der Wall zeigt im Profil (Abb. 6a) eine unsymmetrische Form. Während er gegen außen
sanft in den Graben abfällt, ist er innen recht steil, fast zur Senkrechten geformt. Die
Schichtverhältnisse in diesem Bereich sind aber nicht ganz klar. War der Wall im Innern
möglicherweise durch einen liegenden Balken oder durch Pfosten verstärkt gewesen, die
ein Ausfließen des Walles nach innen hätten verhindern sollen? Im Profil war aber gar
nichts Derartiges erkennbar. Aus diesem Grunde wurde der Innenkante der Wallkrone
beim Freilegen besondere Aufmerksamkeit geschenkt. Es zeigte sich jedoch nur die steiler
abfallende innere Wallseite, während weder Pfostenlöcher noch andere Balkenspuren
beobachtet werden konnten.7^

Der Graben. Der unten relativ spitz zulaufende Graben (Abb. 6 : 4) war im Profil nur
schlecht erkennbar, da die Einfüllung von fast gleicher Farbe war wie der anstehende gelbe
Lehm. Die Konsistenz des Materials unterschied sich jedoch deutlich: die Grabenfüllung
war viel lockerer und wies mehr Steinmaterial auf als der anstehende Lehm. Vor allem
konnten im Graben sowohl Holzkohlepartikel als auch verbrannte Lehmbröckelchen
beobachtet werden.

Etwas merkwürdig muten die geringe Größe und Tiefe des Grabens an, dessen Aushub
kaum genügend Material für die Wallaufschüttung hätte geliefert haben können.

Die »Grube« (Abb. 6a+b :6). Auf der Innenseite des Walles konnte in Profil 1 Abb. 6
eine grabenähnliche Vertiefung festgestellt werden, die z. T. mit grauem Lehm und
Holzpartikelchen, z. T. mit dunkelgelbem, lockerem Lehm aufgefüllt war. Die Vermutung
, es handle sich um einen inneren Graben, konnte sowohl in der Aufsicht (Abb. IIa)
als auch im gegenüberliegenden Profil widerlegt werden, wo keinerlei Verfärbung mehr
sichtbar war. Die Aufsicht (Abb. IIa) und ein kleines Querprofil (Abb. 11 b) machen
deutlich, daß es sich dabei um eine Grube handelt. Sie scheint, da die graue Verwitterungsschicht
2 darüber hinwegläuft, älter zu sein als diese, und somit auch älter als Wall
und Graben. Ein Zusammenhang zwischen Grube und Wall/Graben ist damit auszuschließen
.

Schnitt 2 (Abb. 12)

Schnitt 2 hatte zum Ziel, festzustellen, ob die vermutete Toranlage (vgl. Abb. 2) tatsächlich
bestehe, oder ob der Wall in neuerer Zeit für einen Weg eingeebnet worden sei.
Geplant war ein Schnitt unmittelbar auf dem Wall in Längsrichtung, der anschließend
noch zu einer 3 x 3 m großen Flächengrabung hätte erweitert werden sollen. Letzteres
mußte jedoch aus Zeitmangel fallengelassen werden.

Der ausgehobene Schnitt wies eine Länge von 2,9 m und eine Breite von 0,8 m auf.
Maximal wurde 0,7 m tief gegraben.

Der Wall (Abb. 13). Im Gegensatz zu Schnitt 1, wo ein deutlicher Wall auch von außen
zu erkennen ist, zeigt er sich hier eher in Form einer Geländestufe. D. h. im Innern
fehlt die Absenkung fast ganz und das Terrain zieht flach nach innen (vgl. Abb. 2).8'

Obwohl der Wallaufbau in Profil 5 sehr ähnlich aussah wie in Schnitt 1 (vgl. Abb. 6a),
wird vermutet, daß die Aufschüttung hier nur aus der obersten, steinigen, gelben Lehm-

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