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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
44.1982, Heft 2.1982
Seite: 115
(PDF, 41 MB)
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verunstaltet haben, in dem nur durch solche eine Auflösung der oberen Erd- und Steinteile
hat erfolgen müssen, durch welche die Gebirge zwar praller und hie und da ausgewaschen
werden, daß sie auch hervorragende Felsen bekommen, die aber dadurch nicht
aus ihrer Hauptabrundung gekommen sind, sondern weiter nichts als ein hochgerichtetes
Wesen in ihrer Oberfläche erhalten haben.

Schließen wir weiter von neueren Wassergüssen und Verwitterung dieser Gebirge und
dem daher entstandenen Abrollen vieler Steinfelsen, so werden wir hierbei doch nicht
finden, daß die Grundoberfläche dadurch eine Veränderung erlitten, sondern die Gebirge
in ihrer ersten Hauptabrundung geblieben sind. Aus diesen kurzgefaßten Sätzen wird
also zu folgern sein, daß wo man Gebirge antrifft, an welchen eine Hauptabweichung
der Hauptabrundung des Gebirges in steilen Absätzen große Vertiefungen (Bl. 18) ohne
Kommunikation mit den Haupttälern wahrzunehmen ist, daselbst müsse die Ursache
solcher Anomalie in einer anderen Ursache als in einer Hauptüberschwemmung und
Verwitterung dieser Gebirge zu suchen sein. Wir können also nicht anders, da unser
Erdboden sonst keiner oberirdischen Veränderung unterworfen ist, als solches einer unterirdischen
Bewegung zuschreiben, die allemal eine unterirdische Entzündung zum
Grunde hat. Hier an unserem Gebirge haben wir eines der höchsten Gebirge, wir haben
an solchem einen einstmaligen, und zwar bei dessen höchstem Ort über 100 Lachter tiefen
Abfall, wir haben weiter einen unergründlichen See ohne Kommunikation mit anderen
Tälern aus dem Hochgebirge, wir haben noch dabei wiederum ansteigende, aber lose
und keine ganzen Gebirge, wir finden verstürztes Holz oder einen verstürzten Wald unter
selbigem, dann umgeben erst die anderen ganzen Gebirge diese Gegend. Wir können
also diese Gegend nimmermehr in die Abrundung des Köhlganens, ungeachtet solche
noch selbigem anhängt, bringen. Hollmann hält die Gebirge, wo er einen verstürzten
Wald findet, für versunkene Inseln in dem ehemals allda gestandenen großen Weltmeer.
Ungeachtet nun dieses zwar eine Ubereinstimmung mit einer unter- (Bl. 18v) irdischen
Bewegung und folglich mit meiner obigen Meinung hat, so mag doch solches meines geringen
Erachtens nur von dergleichen Gebirgen, welche ganz allein stehen und im ganzen
gesunken sind, zu verstehen sein. Allhier aber bleibt an dem Köhlgarten das halbe
Gebirge in seiner vollständigen Höhe mit seinem Gesteine stehen, und nur die andere
Hälfte ist gesunken und gänzlich verstürzt und ganz außer Ordnung gesetzt. Diese Veränderung
muß also erst nachher, als die Wasser schon weg waren, durch einen starken,
unterirdischen Aufhub und einer darauf erfolgten mehr als solchem gleichen Versenkung
und Verschiebung gegen dem Tal zu geschehen sein, dabei eine Verstürzung eines
ganzen Waldes mit Gebirge und Gestein und Erde gar wohl erfolgen und durch den
Wegrutsch der Hälfte des Gebirges von seinem Ganzen auch dazwischen ein See entstehen
hat können. Auf dem nächsten Blatt beigezeichnetes Profil, daran der Horizont über
die Oberfläche des Wassers in den See gezogen ist, dürfte wohl die Sache etwas deutlicher
machen, jedoch merke ich an, daß die Zeichnung nur situationsmäßig und nicht
nach einem ganz sicheren Maßstab aufgetragen ist. (Bl. 19)

(9) Hinter dem mittleren Heubronn im »Stangen gründe« im Bächle hinter den Matten
ist ein Gedeck eines Ganges, der eine 'höfliche' Bergart auf Kupfer hat, sichtbar, doch
mag es nur ein Trum28al von einem Hauptgang sein, welchen man mit einem Schürf von
Mittag gegen Norden entdecken möge. In eben dieser Gegend finden sich viele buntfarbige
Hornsteine und arsenikalische 'Ausgeburten', Wolfram, Mißpickel (= Arsenkies),
»Schierl« etc. Die Mauern um die dortigen Matten sind voll dergleichen Steine.

(10) In dem oberen Heubronn hinter einem Haus in einem Rain in festem Gestein zeigt
sich ein himmelblauer Ton, der sich in kleine Klüftchen gesetzt und durch welche vortreffliche
Wasser, die mineralisch schmecken, herausdringen. Dieser Ton bleibt, wenn es
trocken wird, hellblau. Wegen der Güte dieses Lettens wäre zu wünschen, wenn solcher
mächtiger entdeckt würde. (Bl. 19v).

Generalanmerkung B: Der Neuenweger und Heubronner Bann hat wegen der Hochgebirge
durchgängig rauhen Sandboden, ist daher zum Holzwachs sehr wild. Die Hoch-

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