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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
44.1982, Heft 2.1982
Seite: 127
(PDF, 41 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1982-02/0129
Er war übrigens, wie manche unserer Studenten in Basel, kein Kind von Traurigkeit
, denn 1570 mußte er während des Studiums einmal ins Gefängnis »wegen
Lärmens auf den Gassen«.
Fabricius Jobs. Mag. (auch Weiss)10', von Kempten, Tüb 1559, 1573/5 Pfarrer
Foeckler Isaac Mag. Er stammt aus der bei uns berühmt gewordenen Pfarrerfamilie, die
wie einige andere aus »Ried in Bayern« hierher gezogen ist. Ried liegt heute im
österreichischen Innviertel. Im Abschnitt über die Tüllinger Pfarrer wird dazu
einiges gesagt. Geboren etwa 1540, in BS 1570 ff. 1580-86 Pfr. in Rötteln, später
Superintendent in Schopfheim.
Brugger Albrecht war ein Neffe von Dr. Simon Sulzer. Uber seine Ausbildung wissen
wir nichts. Er war 1582 noch Diakon in R. und danach bis zu seinem Tod 1616
Pfarrer in Kleinkems.
Bis jetzt war es die Basler Kirchenleitung, also Simon Sulzer, der die protestantischen
Pfarrer im Badischen Oberland in seiner Eigenschaft als der vom Markgrafen berufene
Generalsuperintendent in ihre Ämter berufen und eingesetzt hat. Von nun an wird es
auch fürs Oberland einen eigenen badischen Oberpfarrer mit diesem Titel geben. Es
wird die Zeit der lutherischen Orthodoxie sein. Es werden u.a. Pfarrer von Augsburg
und Ulm oder Tübingen berufen, dennoch werden die Basler bzw. Schweizer nicht ganz
fehlen. Das Studium vieler deutscher Theologiestudenten in Basel hat aber durchaus
auch eine Bewegung in der Gegenrichtung zur Folge gehabt, als immer wieder einzelne
es vorgezogen haben, in schweizerische Kirchendienste zu gehen. Damals war die
Schweiz noch ein Bund armer Kirchenmäuse, von Reichtum konnte man nur bei einer
kleinen Oberschicht sprechen, die ihren Besitz als Offiziere im Söldnerdienst erworben
hatte. Erst allmählich kam der große Handel nach ganz Europa und langsame Industrialisierung
hinzu. Und das war mehr oder weniger auch eine Folge des Solddienstes mit
seiner Auslandskenntnis und der entsprechenden Kenntnis der Sprachen. Zumal nun der
Teil der reformierten Kantone und ihrer Bürger, der sich an das strenge Verbot der Reis-
läuferei durch Zwingli hielt, gezwungen war, sich neuen Erwerbsmöglichkeiten zuzuwenden
.

Das Motiv, in schweizerische protestantische Kirchendienste zu gehen, war deshalb
zweifellos nicht materieller Art, sondern allein begründet in theologischen Überlegungen
. Dazu kam auch die besondere Struktur der reformierten Kirchen der eidgenössischen
Orte (Kantone), die der anderen politischen Tradition des Landes entsprach. Eben
der demokratischen Tradition im Gegensatz zum bereits fortgeschrittenen Absolutismus
in den zentralistisch organisierten lutherischen Ländern besonders in Mittel- und Norddeutschland
.

Kürner (Kärner) Nicolaus Magister, stammt aus Sulz a. Neckar. Vielleicht war er als Cu-
rianus Nie. BS 1554/5. Zuerst im schwäbischen und pfälzischen Pfarrdienst,
dann als Pfarrer und Superintendent 1586-89 in Rötteln, wo er 1590 starb.

Frischmann Andreas ist 1562 in BS geboren. BS 1576-81 sein Studium. 1589-96 (oder
schon 1586?) finden wir ihn als Diakon in Rötteln, danach als Pfarrer in Malterdingen
. Von dort berichtet er einmal (26.7.1596), daß in Endingen kürzlich 4, in
Kenzingen heute 5 und vorher 7 oder 8 »Hexen« verurteilt worden seien. (Am
Ende des 16. Jh. wurden im Sundgau über 800 Frauen als Hexen verbrannt.)

Marius Georg, von Schlochau, Kr. Marienwerder Tüb 1575. 1591-95 Pfr. und General -
sup'intendent der Oberen Markgrafschaft.

Frey Johannes, geb. 1563 in BS, studiert BS 1580/81; 1594 Diakon in Rö. Leip 1582;
1599-1624 Pfr. und Superintendent Fra/O. 1583; 1595 mit M. Magd., To. des
Pfr. Paul Cherler in Binzen.

Weininger Johann Mag., von Tübingen Tüb 1570. Tüb 1574 mag. art.; 1596 Pfr. und
Gen. Superintendent der Ob. Markgrafschaft in Rötteln, 1599 zieht er mit dem
Hof Georg Friedrichs nach Sulzburg in die neue Residenz. Er war ein Mann
strenger Dienstauf sieht.

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