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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
44.1982, Heft 2.1982
Seite: 138
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sehen Toleranz zu suchen ist. Wir können diese kirchliche Linie von der Zeit des Markgrafen
Georg Friedrich bis zur langen Regierung des ersten Großherzogs Karl Friedrich
verfolgen.

Schöne Joh. Michael, geb. um 1677 in Maulburg BS 1693, Je 1695. 1703-06 Diakon und
Prorektor in Lö. Nach einer Zwischenzeit an der Landschule Emmendingen, der
entsprechenden Anstalt für die Mgfsch. Hochberg, kam er als Pfarrer nach Kirchen
, wo er 1722 im Alter von 45 J. starb. Seine Frau war eine Tochter des Burgvogts
Josef Ammann in Lö.

Portzelius Jakob, Magister, von Lindau * um 1675, Je 1690, Tüb 1695 mag. art., 5fr
1699. 1706-14 Diakon u. Prorektor Lö. Überliefert ist, daß die Lörracher Lateinschule
seit 1715 als Pädagogium bezeichnet worden sei. Das KiB Lörrach kennt
diese Bezeichnung jedoch schon 1711, also z.Zt. von P. (Diaconus Ecclesiae Lö-
racensis et in Paedagogio praeeeptor primarius).

Ibringer ]oh. Friedrich, Magister, geb. 1684 Str. Auch er durchlief die 7 Klassen der
Schola Argentor. Str 1701 und nochStr 1701 cand. mag., Str 1704 mag. art. 1713-
18 Diakon u. Praec. primarius Lö. Danach bis 1742, seinem Tod, Pfarrer in Witt-
lingen.

Fecbt Philipp Heinrich, von Holzen, geb. 1681. 1714 kam er nach Lö. Vorher war er
1701-14 Lehrer in Binzen. Er war als Sohn des Pfarrers F. in Holzen früh verwaist
, konnte offenbar nicht studieren, wurde aber von seinem Vetter Georg
Fünfschilling in Binzen, der dort Schulmeister, Gemeindeschaffner, Gerichtsschreiber
(Ratschreiber) und Sigrist war, für den Schuldienst vorbereitet und
empfohlen. »Mit Vergnügen der Gemeinde und mit Lob« des alten Schulmeisters
Fünf Schilling versah er die Schule. Damals waren zeitweise in Binzen auch »lite-
rati«, studierte Lehrer, tätig, für die eine eigene Besoldung in bar und Naturalien
geliefert wurde, und zwar für den Unterricht ihrer »lateinischen Scholaren«.
Nach Fechts Abgang nach Lörrach mußte diese Kompetenz nach Lörrach geliefert
werden. Sie diente sicher zur Aufstockung der Lateinschule, aber kaum für
Fecht, der seinen Schuldienst wohl an der deutschen Schule versah. - Man kann
sich aber gut vorstellen, daß vor allem in der Zeit nach dem Röttier Brand, in einer
fast 20jährigen Periode der Provisorien, ein Teil der Schüler, die sonst die
Röttier Kapitelschule besucht hätten, besonders die Rebländer, in Binzen auf
den Besuch des Durlacher oder Straßburger Gymnasiums vorbereitet werden
konnten.12^

Ruoff]o\\. Melchior, Magister, geb. 1670 in Korb/Remstal. Der Vater war Gerichtsschreiber
. Er studierte Tüb 1685, Tüb\688 mag. art. 1715-1728 in Lö. Prorektor.
Hier starb er am 5.1.1728 im Alter von 57 J. 9 Mon. Vorher war er im Dienst der
württembergischen Kirche und Superintendent gewesen, als er sich zur Übernahme
der Leitung dieses Pädagogiums entschloß. Denn nach dem Tod von
Portzelius hat man offenbar suchen müssen, einen für die wichtige Anstalt in der
Nachbarschaft Basels geeigneten Mann zu finden.

Nuding Joh. Theophil, geb. 1686 in Weißenburg/Franken, in seiner Heimat war schon
sein Vater Rektor. Er war in Je 1707. Schon 1709 in den badischen Kirchendienst
aufgenommen, war er zunächst Praeeeptor und Prorektor in Pforzheim und
dann Pfr. in Remchingen. 1728-37 Prorektor in Lö. Als Pfr. in Ihringen starb er
1742.

Haisch Joh. Fridericus, von Pforzheim, er war kein Studierter, sondern Musicus. Nach
dem KiB Lö wurde er Ende 1716 »am Pädagogium die Musik zu docieren«, mit
fürstlicher Bewilligung eingestellt. Wir werden später noch mehreren Musici begegnen
, die teilweise seine Nachfolger gewesen sein dürften, denn die Abhaltung
von Musikunterricht am Pädagogium ist ja längst erwiesen. Zu jener Zeit regierte
der wegen seiner Extravaganzen vielgeschmähte Markgraf Karl III. Wilhelm,
dem aber dennoch mit seinem straffen Regiment und eiserner Sparsamkeit die

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