Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
44.1982, Heft 2.1982
Seite: 145
(PDF, 41 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1982-02/0147
ßerst selten oder spät erwähnt, vielleicht wenn ein Spitzname dazu Anlaß gibt. Hier sind
wir solchen Angaben eben nicht begegnet.

Hüll Heinrich Otto ist als »verordneter Musicus« offenbar Nachfolger des schon genannten
Joh. Fr. Haisch. Das KiB Lö. vermeldet von ihm nur, daß er am 23. 10.
1739 an der Wassersucht gestorben ist. Da es damals nur einen Dienst für einen
Musicus in Lö. gegeben hat, in den er verordnet werden konnte, nämlich am
Paedagogium, dürfte klar sein, daß damit nur die Stelle des donigen Musiklehrers
gemeint sein kann. Sein Nachfolger dürfte

Gebhard Christian Andreas sein, der 1743 als Musicus genannt ist und vermutlich aus
der Pfarrerfamilie Gebhard stammt, zumal er in 2. Ehe Anna Martha, Tochter
von Franz Christoph Gebhard, Pfarrer in Hasel, heiratete (Lö. 12. 11. 1748).

1743-1764 hören wir von Wiläeysen Michael und seiner Frau Ursula. Er ist um den
4.10.1707 geboren und fast 57jährig 1764 gestorben.

1758 sind Rudolf Rössle und seine Frau Caroline Sabine Gerber genannt. Der Mann ist
1767 im Alter von 36 Jahren und 5 Monaten gestorben.

1767, beim Tod seiner Witwe, hören wir von Wentzel Philipp Moses, einem »Haut-boi-
ster«, dessen Hauptinstrument also die Oboe war. Er dürfte vor 1700 geboren
sein, wann er hier tätig war, ist noch unbekannt.

1770 ist der Tod von Wägelin Johann Ernst, eines erst 32 J. alten Musicus eingetragen, er
ist der Sohn des Georg Michael W., eines Zinkenisten.

Den bisherigenTeil dieses Beitrags wollen wir schon einmal zusammenfassen, obwohl
das Thema noch nicht abgeschlossen, sondern im nächsten Heft fortgesetzt wird. Es
scheint zweckmäßig, zu diesem ganz den Theologen gewidmeten Teil ein paar Erkenntnisse
festzuhalten, denn es könnte sein, daß wir bei den anderen Studienfächern ein anderes
Bild vorfinden.

Zunächst ist die Vorstellung, daß die Theologen im allgemeinen nur 2 Jahre an einer
einzigen Universität studiert hätten, nicht richtig. Wir finden zwar auch diese kurze
Dauer, mit der man sich an einer Universität begnügt hat. Das mag verschiedene Gründe
haben: Die Konzentration auf ein Fach, Theologie, oder ein vielseitiges Interesse, die
Abhängigkeit von einem Stipendium oder allzu knappen eigenen Mitteln, schließlich eine
gute und rasche Auffassungsgabe: Dazu läßt sich gewiß nur in wenigen Fällen etwas
Gesichertes sagen. Was überrascht, ist eine teilweise recht ausgiebige Studiendauer und
das Aufsuchen einer ganzen Reihe von Universitäten im ganzen protestantischen
Deutschland. Wir werden sehen, daß ähnliches auch für die Zeit vor der Reformation
gilt, und daß etwa die Juristen auch noch im 17. Jh. italienische Universitäten, z.B. Sie-
na, aufgesucht haben, um sich die letzten Fähigkeitsnachweise zu holen. Daß diese Reisen
trotz sehr knapper Kasse möglich waren, erweist sich in vielen Fällen, wo die Armut
der Pfarrerfamilien wegen des frühen Todes des Vaters recht deutlich ist.

Es dürfte vor allem noch interessieren, an welchen Universitäten sich unsere Studenten
ihre Bildung geholt haben. Dafür ist keineswegs immer nur die Nähe maßgebend gewesen
, es zeigt sich in unseren Zahlen auch die Anziehungskraft der jeweiligen Hohen
Schulen. Die nachfolgenden Zahlen sind zumeist durch die Uni-Matrikeln belegt, in
einigen Fällen ist der Besuch der betreffenden Universität durch andere Quellen als belegt
anzusehen:

BS Str Je Tüb Ha/Wit Hei Fr Erl Cie Altd. Rost. Leip Erf Fra/O Göt
36 33 28 26 22 5 4 4 3 2 1 1 1 1 1

Dazu ist zu sagen, daß Erlangen und Göttingen ganz junge Universitäten waren, die
im untersuchten Zeitraum erst spät entstanden sind. Leipzig war Juristenuniversität, Erfurt
und Altdorf sind in unserem Zeitraum eingegangen, Altdorf ganz eindeutig an seiner
von Nürnberger Patriziat und Kleinadel beherrschten, einseitigen Struktur. Diese Zahlen
lassen eine überraschende Vielfalt erkennen, vor allem aber die Bevorzugung von Basel
und Straßburg. Die Anziehungskraft von Basel ist auch für die Zeit der lutherischen

145


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1982-02/0147