Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
44.1982, Heft 2.1982
Seite: 172
(PDF, 41 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1982-02/0174
An dem südlich des Turmes gelegenen Teil der Westfassade öffnet sich nur ein kleines
spitzbogiges Fenster im oberen Bereich zwischen Turm und Dachschräge. Abgesehen
von den beiden nebeneinanderliegenden Fenstern der nördlichen Partie ist bei all den
Fensteröffnungen sowie der Türe weder eine Symmetrie noch eine Achsengliederung
vorhanden. Ähnlich ungegliedert ist die westliche Partie der Südwand. Ganz im Westen
sind, etwas über Kopfhöhe, ein querovales Fenster, schräg darüber versetzt ein spitzbogiges
Fenster und von diesem nach rechts unten versetzt ein etwas niedrigeres weiteres
spitzbogiges Fenster vorhanden. Nach Osten folgen nun 3 hohe, schlanke gleichgestaltete
spitzbogige Fenster, deren Sohlbankhöhe aber keiner der anderen Fenster entspricht
.

Pno«e V

besehender Boj

Abb. 18: Grundriß der bestehenden, 1610 erbauten Kirche

Je ein Fenster mit gleichen Maßen befindet sich an den 3 Seiten des Chores. Die Anlage
der Fenster an der Nordseite läßt deutlich die Zweigeschossigkeit im Innern erkennen: 3
hochrechteckige Fenster im Erdgeschoß, 4 spitzbogige Fenster im Obergeschoß. Hinzu
kommen eine Türe im Erdgeschoß und eine darüberliegende zweite Türe, die ursprünglich
den Zugang auf eine Empore an der Nordseite der Kirche vom gegenüberliegenden
Vogtshause her ermöglichte.

Bei allen spitzbogigen Fenstern des Kirchenschiffes ist zu beobachten, daß ehemals
vorhandenes Maßwerk herausgebrochen ist. Dies und die Tatsache, daß diese Fenster
recht willkürlich, ohne auf Achsenbezüge - weder in horizontaler noch in vertikaler
Richtung - Rücksicht zu nehmen, vielleicht auch etwas hilflos angeordnet sind, ist vermutlich
aus dem Zwang zu erklären, daß diese Fenster aus dem Vorgängerbau stammen
und wiederverwendet werden mußten. Nach dem Bau der bestehenden Kirche verlieren
sich die archäologischen Quellen buchstäblich im Sand. Bei späteren Umbau- und Renovierungsarbeiten
wurde der Boden mehrmals bewegt, so daß die Geschichte hier nicht-
mehr abzulesen war. Zu diesem Zeitpunkt setzen jedoch die schriftlichen Quellen ein -
erst spärlich, dann werden sie so dicht, daß wir beim Umbau der Kirche zur städtischen
Festhalle über jeden Schritt der Aufdeckung und Restaurierung der im Barock übertünchten
Wandmalereien unterrichtet werden. Mit diesen Quellen läßt sich das Innere
des Neubaues der Martinskirche rekonstruieren. Wie es in den evangelischen Kirchen
üblich war, besaß die Kirche eine Empore, die sich entlang der Westseite und fast der
ganzen Nordseite erstreckte. Sie wurde von 4 Stützen getragen. Die Türe, von der der
Amtmann vom gegenüberliegenden Amtshause über einen Steg direkt auf die Empore
gelangen konnte, wurde schon erwähnt. (Heute ist sie von innen als Fenster gestaltet.)

172


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1982-02/0174