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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
44.1982, Heft 2.1982
Seite: 204
(PDF, 41 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1982-02/0206
Bedrückend an diesem Thema ist folgendes. Einerseits bestand der alliierte Anspruch auf sogen.
Umerziehung zu demokratisch-rechtsstaatlichen Normen, andererseits hier das Verbot an das neugewählte
Parlament und seine Vertreter, gewisse heikle Themen zu behandeln, und Versuche, unabhängige
Parlamentarier unter Druck zu setzen oder durch gefügige (gekaufte?) Subjekte ersetzen
zu lassen. In diese Atmosphäre paßt genau eine auf wirtschaftlichem Gebiet lang vorherrschende
Mentalität rücksichtslosen Beutemachens.

Der Historiker kann diese Dinge nicht verschweigen. Es ist ihm dabei nicht wohl in seiner Haut,
solange nicht die entsprechenden Formen des Verhaltens der deutschen Besatzungsmacht in Frankreich
, insbesondere der Militärverwaltung, untersucht und in deutscher Sprache vorgelegt sind. Es
ist das Verdienst Laufers, auch ohne Erwähnung des Versuchs zur Annektierung des »Brückenkopfes
Kehl« deutlich gemacht zu haben, wie sehr 1945 und noch lange danach in Frankreich eine Mentalität
vorgeherrscht hat, die von Ludwig XIV. und Napoleon geprägt war. Wenn wir an die biblische
Mentalität von Morgenthau denken, müssen wir für die geschilderte französische fast dankbar
sein. Und gerade um zu erkennen, welche unerhörten Veränderungen in welch historisch atemberaubenden
Tempo im innereuropäischen Verhältnis seitdem erreicht worden sind und als künftige
Ziele vor uns stehen, dürfen solche Bücher-als Gegenstände des Unterrichts-in keiner Schulbibliothek
, aber auch nicht in öffentlichen Büchereien, fehlen. Chr. M. Vortisch

Gustav Wever: BADENWEILER. 1866. Reprint 1980
Verlag Wolfgang Abel, Freiburg, Glümerstr. 7. Ln. 161 Seiten, DM 24.—

Genaugenommen nannte der »prakt. Arzt« sein Werk: »Der klimatische und Molken-Kurort
Badenweiler mit seinen Umgebungen. Topographisch, historisch und medizinisch dargestellt. Mit
einem Plane der römischen Bäder, einem Panorama der Alpenkette und einer Karte der Umgebung
«. Kenner haben dieses seit langem vergriffene Bändchen, das zur Zeit von Badenweilers Aufstieg
erschienen ist, heftig vermißt. Der Doktor, angesehen, klug und liebenswürdig, wünschte seinen
»geneigten Lesern«, die er altväterlich mit »ihr« anredete, ebensosehr das Altwerden zu erleichtern
, wie aber auch sie für die reichhaltige Geschichte des Weilertales zu interessieren. Und so war's
eine höchst begrüßenswerte Idee, einen Nachdruck zu präsentieren, auf daß man endlich das Kurleben
in der weiland großherzoglichen Ferienresidenz noch einmal voller Nostalgie nachvollziehen
kann. Gleich zu Anfang begrüßt uns das Konterfei des gemütlich-beleibten Doktors; offenbar war
seine gepriesene Ziegenmilch nicht unbedingt ein Schlankmacher? - und vorweg druckt er die Verse
des Kollegen Dr. Justinus Kerner von anno 1852, die da enden: »Du aber, Kranker! such den Aufenthalt
/Hier in der Berge grüner Einsamkeit; Hier heile dich, wie's wunde Reh sich heilt,/am hellen
Born im tiefen, tiefen Wald«. Ingeborg Hecht

'DIE ALTBADISCHEN BURGEN UND SCHLOSSER DES BREISGAUES'
Hg.J. Naeher und H. Maurer, Emmendingen. 1884.
Reprint Verlag Wolfgang Abel, Freiburg, Glümerstr. 7, 1981. Ln. 83 Seiten. DM 24.—
(Dieses Buch ist auch direkt beim Verlag zu beziehen).

So unternehmungslustig, wie der Markgraf Heinrich II von Hachberg auf seinem Siegel reitet, -
der Eingangsvignette zum Kapitel »Schloß Hachberg« - so mutig geht der junge Freiburger Verleger
an ein Reprint, mit dem er »Die Alt-Badischen Burgen und Schlösser des Breisgaus«, 1884 als
Beitrag zur Landeskunde von J. Naeher und H. Maurer herausgegeben, der Vergessenheit entreißt.
Da werden neun Bauwerke (Hachberg, Zähringen, Höhingen, Landeck, Sponeck, Badenweiler,
Sausenberg, Sulzburg und Rötteln«) in je zwei Beiträgen vorgestellt: Lage und Geschichte. Vier
Faltkarten mit Seitenansichten und Grundrissen, mit Festungsrekonstruktionen und Ruinendarstellungen
erleichtern das Verständnis der Texte. Den Herausgebern ging es damals darum, nachzuweisen
, »daß wenigstens von den rechtsrheinischen Ritterburgen keine aus römischer Zeit stammt«.
- Für manchen Leser wird übrigens der Vergleich interessant sein mit dem modernen Buch über die
»Burgen im südlichen Baden«, das 1979 im Freiburger Verlag Karl Schillinger erschienen ist.

Ingeborg Hecht

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