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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
44.1982, Heft 2.1982
Seite: 007
(PDF, 41 MB)
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größten Notwendigkeiten, oder die nach der heutigen Lebensart dafür gehalten werden,
oder die man mit Vorteil außer Landes verkaufen könnte, im Lande selbst zu verfertigen.
Von der letzten Art ist unter anderem auch eine Cotton-Fabrik (Baumwollfabrik). Nicht
nur in dem Lande selbst werden im Jahr viel hundert Stück verbraucht, sondern man
kann sich die begründete Hoffnung machen, daß man weit mehr auswärts werde verkaufen
können. Die benachbarte Schweiz hat bisher handgreifliche Proben von dem Gewinn
, welcher bei dieser Fabik zu machen ist, abgelegt.

Warum sollte man nicht in einem Lande, wie der Oberen Markgrafschaft, es im kleinen
wenigstens nachtun können? Die Fruchtbarkeit des Landes und der daher rührende
wohlfeile (günstige) Preis der Lebensmittel, die Anzahl der Bewohner, von denen ein
Großteil die wenigste Zeit mit Landwirtschaft beschäfigt ist, das zu erhaltende Verbot
von gnädigster Landesherrschaft, fremden Baumwollstoff zu importieren, der Verkauf
in fremde Länder, wozu der Rhein den Transport nach Straßburg, Mainz, Frankfurt etc.
erleichtert und die Zurzacher Messe, die die Gelegenheit bietet, die Waren nach Italien
und in andere Länder zu verkaufen, all das leistet Gewähr dafür, daß dergleichen Unternehmung
nicht ohne Nutzen sein wird.

Lörrach, den 24. Januar 1753
v. Wallbrunn

Arbeitsaufgabe:

1. Zeige auf, daß Wallbrunns Denken von den Ideen des Merkantilismus geprägt ist!

2. Quelle

Vorbemerkung:

Im Rahmen der Erneuerung der Lörracher Stadtrechte (1756) wird eine sogenannte
»Benachrichtigung der Stadt Lörrach betreffend« bzw. ein »Avertissement« in deutscher
und französischer Sprache in der Region verbreitet, wobei die markgräfliche Verwaltung
in Karlsruhe als Absender zeichnet. In diesem Schriftstück werden der Lörracher Raum
und seine Umgebung in den schönsten Farben dargestellt und die mannigfachen Vorzüge
und Möglichkeiten dieser Gegend in höchsten Tönen gepriesen.

Der folgende Text dieser »Benachrichtigung« wurde leicht gekürzt und an einigen
Stellen unserem Sprachempfinden angepaßt, (aus Bertelmann a.a.O., S. 192 ff.)

Benachrichtigung die Stadt Lörrach betreffend

Des regierenden Herrn Markgrafen zu Baden-Durlach Hochfürstl. Durchleucht haben
den gnädigsten Entschluß gefaßt, die Vorteile dieses Ortes jedermann bekannt zu
machen, damit diejenigen, welche sich daselbsten niederlassen zu gedenken, davon hinlänglich
unterrichtet sein mögen.

1. Es ist derselbe zwei kleine Stunden von der Schweizerischen Stadt Basel, mithin
nicht weit von dem Rhein gelegen und erhält dadurch die Gelegenheit, dieses Flusses
sich sowohl zu seiner Zufuhr als auch der Versendung seiner Waren und Güter zu
bedienen. Was die Land- und Poststraßen angeht, genießet er die gleichen Vorteile.

2. Zurzach, wo die zwei berühmten Messen alljährlich abgehalten werden, ist nicht
mehr als 16 und Straßburg 26 Stunden von Lörrach entfernt. Es liegt diese Stadt in
dem fruchtbaren Tale, welches der Wiesenfluß durchströmt, der nicht nur aufs beste
fischreich ist, sondern auch zum Gerben und Färben und zur Anlegung von Mühlenwerken
Gelegenheit bietet.

3. Die Gegend ist an Fruchtfeldern und besten Weinbergen ganz vortrefflich gesegnet;
so wie dann auch das Wiesental die beste Viehzucht hat. Diese ist vor allem in den


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