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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
44.1982, Heft 2.1982
Seite: 008
(PDF, 41 MB)
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nach dem Schwarzwalde ziehenden Landesstrichen anzutreffen, von wo auch
Brenn- und Bauholz, außerdem Schmied-Kohlen in ausreichender Menge zu haben
sind.

Solche Viehzucht gibt allerhand Häute für Leder und Pergamente.

4. Die Menge des Wildes in diesen Gegenden vermehrt nicht nur die angenehmen Lebensmittel
, sondern ihre Häute dienen auch zu allerhand Fabrikaturen.

5. Zu Candern, Hausen und Oberweiler, Orte welche nicht mehr als 3, 4 bzw. 6 Stunden
von Lörrach entfernt sind, wird auf den markgräflichen Eisenwerken das beste
Eisen, dem schwedischen vollkommen gleich, geschmolzen und geschmiedet; auch
guter Stahl wird verfertigt, welcher denjenigen, die diesen zu ihren Gewerben nötig
haben, zu großem Vorteile gereicht.

6. Zu Blansingen, Welmlingen, Kleinkems, Wintersweiler, Tannenkirch, Holzen und
Kandern, Orte die nur 2 bis 3 Stunden von Lörrach liegen, sind die schönsten Marmorbrüche
entdeckt worden. Geschickte Steinhauer, die sich in Lörrach niederlassen
wollen, werden daselbst gute Nahrung finden. Auf dem Rhein können sie ihre
Steine, welche nicht in die Schweiz und in Obeschwaben verkauft werden, nach
Straßburg und weiter abwärts mit den leichtesten Kosten bringen.

Es befinden sich auch eine halbe Stunde von Lörrach vortreffliche Brüche zu Bausteinen
.

7. Man hat an verschiedenen Orten des Oberamtes Rötteln, wovon Lörrach der
Hauptort ist, vortreffliche Achate von allerhand Farben in großer Menge gefunden,
so daß in Lörrach mit leichten Kosten Schleif- und Poliermühlen angelegt werden
können.

8. Die Gegend bringt Flachs und Hanf; vornehmlich ist aber dieser letztere in der Ba-
den-Durchlachischen Markgrafschaft Hochberg, von Lörrach nur 12 Stunden Weges
entfernt, in großer Menge und der besten Qualität zu haben, so daß Leinenfabriken
hier ihren guten Platz finden.

9. Zu Schopfheim, einem Städtlein, drei Stunden Weges von Lörrach entfernt, ist eine
Hauptbleiche angelegt, die in Lörrach selbst eine Niederlassung hat, so daß die zu
bleichenden Tücher unentgeltlich dahin wieder zurückgebracht werden können.

10. Zu der Baumwollspinnerei hat man die Untertanen auf dem Lande bereits seit vielen
Jahren angehalten und dieselbe breitet sich immer mehr aus; folglich finden alle diejenigen
, die Baumwolle fabrizieren wollen, dazu die erwünschte Bereitschaft.

11. Für die Seidenweberei bietet die Nähe von Italien und die Stadt Zürich, wo starker
Handel mit roher Seide getrieben wird, einen großen Vorteil. Leute, welche die dazu
erforderlichen Maschinen machen können, finden sich schon am Ort.

12. Die Gegend und das Klima sind sehr geeignet für den Anbau von Maulbeerbäumen.
Man hat von jenen bereits ziemlichen Vorrat. In der Baden-Durlachischen Herrschaft
Badenweiler , welche mit dem Oberamt Rötteln zusammenstößt, werden
Maulbeerpflanzungen seit verschiedenen Jahren mit gutem Erfolg betrieben.

13. Vielerlei Gattungen von Hafnererde findet sich in dieser Gegend. Deshalb hat es bereits
viele Hafner hierhergezogen, so daß daran kein Mangel ist. Leute, welche
durch Verfertigung schöner und kunstvoller Öfen etwas besonderes zu leisten vermögen
, würden ebenfalls in gedachter Stadt mit ihrer Kunst sich zu ernähren gute
Gelegenheit finden.

14. An gutem Schreinerholze, besonders an Eichen und Nußbäumen, hat es keinen
Mangel, deshalb werden kunstfertige Schreiner auch dasjenige finden, was sie zu ihrer
Arbeit nötig haben.

15. Eine gute Papiermühle ist bereits zu Lörrach angelegt, folglich haben auch diejenigen
, die Papier zu ihrer Arbeit brauchen, alles am Platze.

16. Die Bienenzucht ist in dem Lande gut, und man ist von Herrschafts wegen bemüht,
diese zu vermehren. Zu einer Wachsbleiche hat man demnach nicht nur das rohe
Wachs, sonden es sind auch die schönsten Plätze dazu vorhanden.

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