Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
45.1983, Heft 1.1983
Seite: 4
(PDF, 40 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1983-01/0006
3.7 Ph. Suchard GmbH.

3.7.1 Der Neuchäteler Hintergrund

3.7.2 Suchard in Lörrach

3.7.3 Die Lörracher Wohnbauten

3.7.4 Soziale Einrichtungen

3.8 Gebr. Senn/J. C. Duncklenberg in Tumringen

4 Basier Geldgeber

5 Schlußbetrachtungen

5.1 Wirtschaftliche Gründe für den Arbeiterwohnungsbau

5.2 Wirkungen in der Stadt Lörrach

5.2.1 Ein Zahlenüberblick

5.2.2 Kommunalpolitische Folgen

5.3 Auswirkungen im staatlichen Bereich

6 Einige Feststellungen zum Thema

1. Einleitung

Zum Arbeiterwohnungsbau im Vorderen Wiesental hat schon Fritz Schülin in seiner
Chronik »Rötteln-Haagen« vom Jahr 1965lj die Umstände geschildert, die nach Errichtung
des deutschen Zollvereins zur verstärkten Industrialisierung der grenznahen Gebiete
geführt haben. Es bestand jedoch das Problem bei der Ansiedlung großer Fabriken,
an kleinen Orten genügend Arbeitskräfte zu gewinnen. Die jungen Leute, die damals bei
den durch Erbteilung immer kleiner werdenden landwirtschaftlichen Betrieben keine
Arbeit auf dem Lande mehr finden konnten - die geringen Einkommen erlaubten auch
nicht die Existenz größerer Handwerksbetriebe - waren gezwungen, täglich z. T. weite
Wege zur nächsten Fabrik zu Fuß zu machen. Es sind Fälle überliefert, in denen zu einem
Fabrikarbeitstag von 12 Stunden noch 3 Stunden Wegs am Morgen und ebensoviel
nach Arbeitsschluß zurückgelegt werden mußten, so daß gerade noch 6 Stunden für den
Schlaf übrig blieben, bevor der Betreffende sich wieder auf den Weg machen mußte.

Im Kapitel über die Hofstätten hat Schülin festgestellt, daß auf dem Haagener Flurstück
Lgb. Nr. 129/1 in der Eisenbahnstraße im Jahr 1834 nicht nur Fabrikanlagen, sondern
auch Arbeiterwohnungen, eine Kleinkinderschule, ein Konsumvereinslokal (der
Name dürfte jünger sein, zunächst war es wohl einfach ein Laden für die Arbeiterschaft)
und schließlich ein Wasch-, Back- und Speisehaus errichtet worden sind. In den Jahren
1848/49 wohnten von 494 Beschäftigten der Fa. Sarasin-Heusler in Haagen schon 273 in
firmeneigenen sogen. Kosthäusern. Das 1853 an der Tumringerstraße auf Flurstück
1609/1 erbaute 3-stöckige Laborantenhaus, wie sie auch hießen, ist inzwischen einer
neuen Wohnbebauung gewichen. 1861 wurden im Röttelnweiler 2 weitere solche Kosthäuser
gebaut, und ein Teil des stattlichen Brödlin'schen Wirtschaftskomplexes ist spätestens
seit 1865 als für Arbeiterwohnungen genutzt nachgewiesen. Ähnliches gilt für
Brombach, wo 1837 die ersten Arbeiterwohnungen genannt werden, zu denen die ehemalige
Zehntscheuer erworben und umgebaut wurde.

Die demnächst zu erwartende Chronik von Steinen wird zweifellos über dieses Thema
auch berichten. Für Höllstein wäre die Aufhellung von Zeit und Umständen der ersten
Bauten für Arbeiterwohnungen durch Louis Merian noch zu wünschen. Denn zweifellos
ist die leicht geschwungene Häuserzeile, die - mit dem stattlichen Brunnen davor -
heute noch durch ihre maßvollen Dimensionen und guten Proportionen eine Zierde des
Ortskerns bildet, von Merian Ende der 1830er oder anfangs der 1840er Jahre zu diesem
Zweck erbaut worden.

4


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1983-01/0006