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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
45.1983, Heft 1.1983
Seite: 11
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1983-01/0013
Söhne« umbenannt. Der größer werdende Kreis der Beteiligten, einerseits durch Aufnahme
bedeutender Mitarbeiter und Teilhaber wie Baumgartner, andererseits bedingt
durch die stille Teilhaberschaft von Witwen früh verstorbener Mitgesellschafter, brachte
1856 die Umformung in eine Kommanditgesellschaft unter dem Namen »Koechlin,
Baumgartner & Cie.«. Es war nur eine folgerichtige Weiterentwicklung, die den Fortbestand
des Unternehmens auch unter fremder Leitung sichern mußte, daß es 1897 in die
Rechtsform der Aktiengesellschaft überführt wurde unter der heutigen Firmenbezeichnung
»Manufaktur Koechlin, Baumgartnert & Cie. AG.« Daß das Unternehmen in der
ersten Hälfte des 19. Jh. mehrstufig war, da mehrere Webereien im Wiesental betrieben
wurden, sei nur am Rande erwähnt. Für unser Lörracher Thema von Belang ist die Tatsache
, daß KBC 1864 die Fabrik von Dollfuß, Mieg in Rötteln übernommen hat. Das Gebäude
wurde 1890 an die Seidenweberei Keller & Maeder (von Zürich) wieder veräußert.

Ein gewisses Auf und Ab zeigt sich dennoch in den Beschäftigtenzahlen, was einmal
die Folge politischer Ereignisse, einmal konjunkturell, ein andermal durch die technische
Entwicklung bedingt sein kann:

1817 waren es ca. 500 Beschäftigte

1820 waren es ca. 700-800 Beschäftigte
1837 waren es ca. 541 Beschäftigte

1849 waren es ca. 365 Beschäftigte (eine Folge der 1848er Ereignisse)

1862 waren es ca. 520 Beschäftigte

1869 waren es ca. 1100 Beschäftigte

1882 waren es ca. 1471 Beschäftigte

1900 waren es ca. 1000 Beschäftigte und mehr.

Der Beginn des Arbeiterwohnungsbaus (1856) fällt in die Zeit der verantwortlichen
Leitung der Firma durch Peter und Nicolas Koechlin, Leon Baumgartner-Favre, Eugene
Favre und Philipp Imbach. Imbach war seiner Ausbildung nach Chemiker und bald
technischer Direktor des Betriebs. Zeitweise scheint er erhebliche Gelder im Unternehmen
stehen gehabt zu haben, ob darlehensweise oder als Kommanditist, ist nicht bekannt
. Zum Kreis der Inhaber, die alle miteinander verwandt oder verschwägert waren,
hat er nicht gezählt.

Übrigens werden in der Volkszählungsliste von 1846 offenbar bei KBC tätige Personen
genannt, die in Beziehung zu den Inhabern gestanden haben können: Isak Köchlin,
lediger Colorist, dem Christina Schopferer den Haushalt beim oberen Müller Donatus
Thoma gef ührt hat, und Kaspar Köchlin, ein Colorist im Haus Nr. 241. Nur der Letztere
wird ausdrücklich als Ausländer bezeichnet. Jakob Küpfer dagegen, ein Drucker im
Haus Nr. 51 in der Herrengasse, dürfte nichts mit der Gründerfamilie gleichen Namens
zu tun haben. Er stammt vom badischen Hochrhein, wie einer Bemerkung im Kirchenbuch
von St. Fridolin in Stetten zu entnehmen ist.

3.1.1 Die Wohnbauten von Imbach

Der Lörracher Arbeiterwohnungsbau begann mit der Erstellung von 3 Doppelzeilen
zu je 10 Häusern zwischen Baslerstraße und Waschhausgasse. Das Waschhaus am
»Teich« - im Zeitalter der Rationalisierung wird dieses einsilbige Wort mit 5 Silben ausgesprochen
und heißt deshalb Gewerbekanal-das Waschhaus also wurde gleichzeitig als
erste gemeinsame Anlage errichtet. Das Gelände dort gehörte zur Gemarkung Stetten,
stieß aber unmittelbar an die Lörracher Gemarkung an. In größerer Nähe der Fabrik war
offenbar auf Lörracher Gebiet kein ebenso günstiges Gelände zu finden. Denn westlich
der Baselstraße hatte sich der »Mechanikus« Leonhard Kern mit industriellen Plänen
niedergelassen und östlich der Straße lagen die privaten Güter der Herren Koechlin und
Baumgartner, später auch von Aichele und Imbach.

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