Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
45.1983, Heft 1.1983
Seite: 22
(PDF, 40 MB)
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  (z. B.: IV, 145, xii)



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Schlosser/
Schmiede





2







1

3

Maurer



1

1









2

Weber





1

1







2

unbek.

2

10

8

1

3



3

27



17

32

36

24

16

4

13

142

= % ca. %

12

22,5

25,3

16,9

11,3

2,8

9,2

100

Von den 142 ersten Bewohnern sind 88% Auswärtige gewesen, jedoch war die nähere
und weitere Umgebung mit rd. 48% beteiligt. Daß das Ausland, zu dem außer der
Schweiz und Vorarlberg damals auch das Elsaß zu zählen war, mit einem Anteil von rd.
31 % vertreten war, ist recht bemerkenswert und unterstreicht einmal mehr die verbindende
Funktion des alemannischen Dreiländerraums. Manchen Herkunftsorten oder -
Gegenden begegnet man mehrfach. Das ist nicht nur darauf zurückzuführen, daß dort -
wie z.B. im Lande Glarus - die Stoffdruckerei heimisch war, nicht nur darauf, daß
Freunde und Kollegen veranlaßt wurden nachzukommen. Das Arbeitsplatzangebot
großer Firmen war überall schwankend, es hing sehr von der Fähigkeit zu technischer
Innovation in Färberei und Druckerei ab.

Offenbar hat man auch gern landsmannschaftlichen Wünschen für die Auswahl der
Häuser entsprochen: die Schweizer Merki, Bodmer, Staub und Siegrist wohnten nebeneinander
in den Häusern Nr. 7-10 der Zeile an der Baslerstraße neben dem jetzigen
»Kranz«.

Für die Berufsgliederung fehlen die Angaben bei 27 Käufern. Man wird nicht fehlgehen
, wenn man sie der Reihe der Fabrikarbeiter zuordnet, zumal die meisten aus der
ländlichen Umgebung kamen, anscheinend Ungelernte. Dann ist diese Gruppe etwa
gleich stark vertreten wie die besonderen Druckerberufe. Auch aus den alten Handwerksberufen
wandern junge Leute aus der Umgebung nunmehr als Betriebshandwerker
in die städtische Industrie ab. Ursache war zweifellos der wohl bessere, jedenfalls
stetigere Verdienst.

Uber den Familienstand sagen die Unterlagen nur etwas aus bis 1861. Die späteren
Verträge für Neustetten erwähnen den Familienstand nicht mehr. Aus den ersten 40 Verträgen
ist zu entnehmen, daß mindestens 13, also etwa ein Drittel, mit Unverheirateten
geschlossen wurden. Ob damals schon Wohngemeinschaften gebildet wurden, ist unbekannt
.

3.1.1.4 Der Initiator und Träger des unternehmerischen Risikos.

Von Anfang an wurde Imbach bei seinen Initiativen mit seiner Firma Koechlin, Baumgartner
& Cie. identifiziert. Am 25. März 1864 schrieb der »Oberländer Bote«, die einzige
Lörracher Zeitung damals: »Die Herren Köchlin Baumgartner & Comp, (legen) auf
eigenem Gelände von mindestens 2000 Quadrat-Ruthen eine neue Straße mit Arbeiter-
wohnngen an. Diese Firma hat schon vot acht Jahren anstatt der früher üblichen Kasernierung
der Arbeiter den Bau solcher Wohnungen versucht, in welchen jede Familie von
der anderen abgeschlossen ist und allmählich durch geringen Zuschlag zum Miethpreis,
Eigenthümerin wird. Da dieser, mit vorerst 30-40 Familienwohnungen gemachte Versuch
sich als zweckmäßig bewährt hat, so wird jetzt in ähnlicher Weise weitergebaut.«

An diesem Bericht stimmt zweierlei nicht. Nach den Einträgen im Grundbuch war Eigentümer
aller Bauten und der dafür vorgesehenen Grundstücke in Neustetten allein
Philipp Imbach. Aus den späteren Verträgen mit seiner Firma geht auch hervor, daß die

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