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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
45.1983, Heft 1.1983
Seite: 33
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1983-01/0035
Es wurden nacheinander zwei Blocks mit je drei Treppenhäusern gebaut, die je 22 größere
und kleinere Drei- und Zweizimmerwohnungen vorsahen. Der erste (westliche)
Block wurde 1889 bezogen. Die Mieten variierten in 7 Preisstufen zu 8, 91/2, 10Vi, 11,
12 Vi, 13V2, und 15 Mk. Die monatlichen Mieteinnahmen bei diesem ersten Block betrugen
245.-Mk., oder jährlich 2940.- Mk. Es ergibt sich also eine Durchschnittsmiete von
rd. 11 Mk. Bei einer jährlichen Abschreibung (im Durchschnitt der ersten neun Jahre)
von Mk. 1717.- bleiben für die Verzinsung des Kapitaleinsatzes jährlich Mk. 1223.-,
vorausgesetzt, daß keine Ausgaben für den Erhaltungsaufwand erforderlich waren,
worüber keine Angaben vorliegen. Bezogen auf den 1897 angegebenen Gesamtaufwand
von Mk. 65'245.43 ergibt sich also eine Amortisationsquote von 2,63% (eine Abschreibungsdauer
von 38 Jahren) und eine Verzinsung des eingesetzten Kapitals von 1,87%,
der Mietzins entsprach demnach 4,5% der aufgewendeten Mittel. Auf Ende 1897 betrug
der Bilanzwert der drei Arbeiterwohnhäuser 27,8% vom ganzen Liegenschaftsvermögen
der Firma, wobei natürlich das schnellere Veralten und die höhere Abschreibung der
Fabrikbauten zu berücksichtigen sind.

Im Jahr 1898 wurde die zweite (östliche) Gruppe angebaut. Die Maße der Blocks betrugen
nach den vorliegenden Plänen:

1888 40,5 m x 10,0 m enthaltend 2-Zimmer-Wohnungen zu ca. 51,8 qm

3-Zimmer-Wohnungen zu ca. 56,3 qm

1898 40,3 m x 11,8 m enthaltend 2-Zimmer-Wohnungen zu ca. 63,7 qm

3-Zimmer-Wohnungen zu ca. 64,8 qm

(Die qm-Zahlen sind brutto-Maße nach Plan).

Die erste Gruppe hatte zwar nicht außenliegende Treppenaufgänge, aber die Toiletten
auf den Treppenabsätzen außerhalb der Wohnungen. Beim zweiten Bau wurde die
Grundfläche durch kleine Veranden zwischen den Treppenhäusern erweitert. Die Toiletten
hatten hier den Zugang von den Veranden her, ohne daß sie deshalb in das Innere
der Wohnungen verlegt wurden. Der neue Bau war demnach etwas komfortabler, er kostete
aber bei der gleichen Anzahl von Wohnungen wesentlich mehr als der erste. Planung
und Bauausführung lagen, wohl beide Male, bei C. Griesser-Sutter, Industriebaumeister
in Lörrach.

Im einzelnen setzten sich die Kosten zusammen:
Grundstück Mk. 5'513.51

Straßenkosten Mk. 873.10

Kanalisationskosten Mk. 1'550.82

1. Bauabschnitt Mk. 59'189.57

2. Bauabschnitt Mk. 73'664.25 (+24,4%)

zusammen Mk. 140791.31

Die obigen Zahlen sind einer Meldung an das Bürgermeisteramt Lörrach anläßlich einer
ministeriellen Umfrage von 1911 entnommen, sie decken sich etwa mit den betriebsinternen
Zahlen von 1897. Damit waren nach jenem Bericht von 1911 geschaffen:

1 Zweizimmerwohnung, 29 Dreizimmerwohnungen, 14 Vierzimmerwohnungen und
drei Fünfzimmerwohnungen, zusammen also 47 Wohneinheiten, drei mehr als planlich
ursprünglich vorgesehen. Bei dieser Art der Zählung wurde die Küche als Wohnraum
mitgezählt. Nach heutigen Begriffen handelt es sich um 1-4-Zimmerwohnungen.

Nach dem ersten Weltkrieg errichtete die Firma weitere betriebseigene Wohnungen.
Die staatsrechtlichen Risiken, die folgenden monetären und wirtschaftlichen Risiken im
internationalen Handel, die Weltwirtschaftskrise haben es mit sich gebracht, daß hier
sehr früh - 1931 - die Wohnbauten für Arbeiter und Angestellte aus dem Firmenvermö-

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