Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
45.1983, Heft 1.1983
Seite: 39
(PDF, 40 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1983-01/0041
Dank laufender Investitionen ist dieses Unternehmen bis heute, inzwischen in 4. Generation
, wenn man die Ära Großmann mitzählt, ein erfolgreicher Familienbetrieb geblieben
.

3.3.1 Die Wohnbauten an der Tumringer Straße.

Im Jahr 1859, drei Jahre nach dem Beginn des großen Programms von Philipp Imbach,
haben auch die Brüder Großmann ein Baugrundstück für 16 Arbeiterwohnungen erworben
und alsbald bebaut. Für die Fa. Jakob Großmann & Söhne handelte »Emil Großmann
, Fabrikant von Aarburg Kt. Aargau in der Schweiz z. Zt. in Brombach wohnhaft.«
Verkäufer war wiederum der Zimmermeister Fritz Staub. Das Kaufobjekt umfaßte ca.
21/2 Viertel (rd. 2800 qm) »Matten an der Tumringer Straße neben Zimmermeister Johann
Georg Reichert und der Straße«. Es ist das Grundstück, auf dem bis vor einigen
Jahren das Haus Tumringer Straße 122 stand und derzeit neu überbaut wird.

Damals wurde dort eine sogen. Kosthaus errichtet. Wahrscheinlich ist es 1859/60 gebaut
worden. Denn anläßlich ihres eigenen Bauprogramms haben sich die Herren Sara-
sin bei Großmann nach den Kosten von deren Ärbeiterwohnhaus und nach den Sätzen
der verschiedenen beteiligten Handwerkszweige erkundigt. Dabei erfuhren Sarasin &
Cie. im Jahr 1865, daß dies Gebäude auf fl. 37'609 und 20 Kreuzer (Mk. 64'312) zu stehen
gekommen ist. Im Kaufvertrag vom 11.2.1869 (Kauf durch die Fa. Leonhard Heus-
ler & Comp.) ist es dann auch aufgeführt.

Schon am 15.8. 1855 hatte Großmann ein Wohnhaus »an der Tumringer und Haage-
ner Straße« gekauft, das er nach dem Wortlaut dieses Kaufs nicht selbst bewohnt hat. Es
ist also für Zwecke der Firma, und zwar, nach dem Grundbuchtext vom 11. Febr. 1869,
als Arbeiterwohnhaus verwendet worden (»Haus Nr. 131 ein zweistöckiges Arbeiterwohnhaus
an der Tumringer Straße neben dem Weg und Zimmermeister Reichert und 18
Ruthen [= 162 qm] Hausplatz«). 1874 wird das gleiche Haus, jetzt mit der Nr. 32, als
»Directorwohnung« bezeichnet.

Zu weiteren Arbeiterwohnbauten ist dann die neue Firma Fr. Vogelbach & Co. als
Nachfolgerin erst wieder 1909 und 1925 gekommen. Der Hauptgrund für die spätere
Fortsetzung dieses Wohnbaus dürfte im Zwang zu laufenden technischen Investitionen
zu suchen sein, von denen Leistungsfähigkeit und Flexibilität gerade eines mittelständischen
Betriebes vor allem abhängen. In der Textilindustrie ist es eine schon lange Erfahrung
, daß die Existenzfähigkeit davon abhängt, stets mit der neuesten Ausrüstung arbeiten
zu können.

3.4 Die Firma Sarasin & Cie. in Lörrach.

3.4.1 Die Herkunft der Gründer.

Zum besseren Verständnis der Entstehungsgeschichte dieser Firma und des Geistes,
der ihre Gründer bei ihren Unternehmungen geleitet hat, ist es notwendig, einen Blick
auf die Herkunft der Familie und ihre Basler Geschichte zu werfen. Das Geschlecht
stammt ursprünglich aus Lothringen, aus Metz bzw. Pont ä Mousson, wo es zur Oberschicht
gehörte. Der Begründer des späteren Basler Hauses wandte sich der Reformation
zu und mußte Metz verlassen. Nach mehreren Stationen seiner Wanderung, zuletzt in
Markirch und Colmar, fand er Aufnahme in Basel, wie viele andere französische Glaubensflüchtlinge
vor und mit ihm. Der Gründer der ersten Sarasin'schen Seidenband Weberei
als Industrie im modernen Sinn war der Enkel Hans Franz Sarasin-Burckhardt
(1649-1719), der der nachmals weltberühmten Firma Hans Franz S. den Namen gab.
Dessen Nachfolger wurden wiederum die Enkel Lucas und Jacob Sarasin, die glänzend-

39


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1983-01/0041