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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
45.1983, Heft 1.1983
Seite: 73
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nem Teil dieser Gruppe von Betrieben, der »mittelständische« Formen und Größen nie
überschritten hat, ist deutlich zu erkennen, daß bei ihrem Wohnungsbau die wirtschaftliche
Notwendigkeit dahinter stand, den Fachkräften, die man benötigte, Wohnungen
anbieten zu können. Das ist ganz deutlich etwa bei Gebr. Senn bezw. Duncklenberg in
Tumringen als Färbereibetrieb. Man hat den Eindruck, daß dort nicht nur eine knappe
Kapitaldecke, sondern auch ein verhältnismäßig geringer Geschäftsumfang die Festlegung
von Betriebskapital für Zwecke des Wohnungsbaues eigentlich garnicht erlaubt
hätten. Hier stand offensichtlich ein wirtschaftlicher Zwang dahinter. Es ist die Feststellung
, die auch Dietsche20) getroffen hat, daß »eine relativ schnell deutlich werdende Ar-
beiterknappheit im untern Tal« eintrat.

Was wir bei allem aber nicht übersehen dürfen, ist die Tatsache, daß Basler Firmen, in
Lörrach Sarasin & Cie. und Bischoff & Söhne, Wert darauf gelegt haben, bewährte
Fachkräfte aus ihren Basler bezw. Landschäftler Betrieben mitzubringen.

5.2 Wirkungen in der Stadt Lörrach

5.2.1 Ein Zahlenüberblick über die Entwicklung im 19. Jahrhundert

Da die neue Stadtgeschichte noch nicht vorliegt, geben wir die Zahlen wieder, die
Pfarrer Höchstetter in seiner Chronik der Stadt aus dem Jahr 188225*1 nennt. Er gibt für
die Bevölkerungsentwicklung der Stadt im 19. Jahrhundert die folgenden Zahlen an:

1805

1706 Einwohner

1852

3145 Einwohner

1814

1748 Einwohner

1858

3527 Einwohner

1833

2345 Einwohner

1867

5516 Einwohner

1840

2582 Einwohner

1875

6249 Einwohner

1846

2947 Einwohner

1880

6728 Einwohner

Die ausführlichste Unterlage im Stadtarchiv bietet uns die Zählung von 1846, die uns
auch den besten Einblick in die Verhältnisse vor Beginn des Arbeiterwohnungsbaues
gibt. Damals haben in Lörrach eben erst zwei Fabrikbetriebe bestanden. Deshalb kann
die weitere Entwicklung mit dieser Zählung verglichen werden. Damals hatte Lörrach:

Wohnhäuser Haushalte Einwohner davon mit Arbeiterberufen, »Kostgänger«
265 519 2'947 216 (186 Männer, 30 Frauen) 55(48/7)

Da die Handwerksgesellen und -Lehrlinge, ebenso wie die Handlungsgehilfen, damals
in aller Regel in den Haushalten der Meister »Kost und Logis« hatten und zum Haushalt
gehörend mitgezählt wurden, muß man unter diesen »Kostgängern« unverheiratete
Leute verstehen, die einer anderen Lohnarbeit nachgegangen sind, sei es in der Fabrik, in
Büros oder bei Behörden.

Die erste Bauwelle im 19. Jahrhundert läuft etwa parallel mit Imbachs Bautätigkeit
und der folgenden Arbeiterwohnbauten bis ca. 1875. Wir vergleichen nun die entsprechenden
Zahlen von 1867 mit den obigen von 1846:

Wohnhäuser Haushalte Einwohner

399 1211 5'516

(4- 134 + 692 + 2'569)

= c.50% 133% 87%

Leider liegen bei den beiden Zählungen nur
die Zahlen der Wohnhäuser vor, nicht die
der Wohneinheiten.

Da Neustetten ja noch nicht mitgezählt ist, sind in den 134 Neubauten nur die Wohnblocks
von Großmann/Vogelbach, Sarasin und Bischoff enthalten. Besser vergleichbar
sind daher die Zahlen der Haushalte. Sie haben sich in diesen 21 Jahren um 133 % ver-


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