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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
45.1983, Heft 1.1983
Seite: 77
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1983-01/0079
a) Wohnungsfürsorge der Gemeinden und sonstiger Körperschaften?

b) Beschaffung von Arbeiterwohnungen durch Arbeitgeber?

3) Werden solche Wohnungen an Arbeitnehmer kauf- oder mietweise abgegeben
und zu welchen Bedingungen?

Hier ist im einzelnen anzugeben:

a) welche Firmen besitzen Arbeiterhäuser?

b) wieviel Wohnungen zu 1, 2, 3, 4 und mehr Wohnräumen sind darin enthalten
? Küchen, die gleichzeitig zum Wohnen dienen, sind als Wohnräume
zu rechnen.

c) durchschnittliche Mietpreise für die einzelnen Arten von Wohnungen?

4) Ist die Errichtung von Wohnhäusern für die Minderbemittelten durch hohe
Bodenpreise erschwert worden?

5) Wie hoch stellten sich durchschnittlich die Baukosten für die Errichtung von
Arbeiterwohnhäusern, wie hoch der Preis des Baugeländes, der Straßen- und
Kanalisationskosten?

6) Hat es sich als ein Bedürfnis erwiesen, bei der Gestaltung der Bebauungspläne in
der Richtung einzuwirken, daß für Kleinwohnungsbauten geeignete Bebauungspläne
aufgestellt werden, daß die Straßenherstellung billiger wird, und daß
zweckmäßigere, schönere und billigere Bauten ermöglicht werden? Wie konnte
bisher diesem Bedürfnis entsprochen werden und wie könnte man ihm künftig
noch mehr Rechnung tragen?

Uber die seit 1912 angestellten Umfragen über leerstehende Wohnungen aus dem gleichen
badischen Ministerium ist oben schon berichtet.

Schließlich sei noch auf eine Meldung der »Straßburger Post« vom 20. August 1913
hingewiesen, weil sie von regionalem Interesse ist. Sie berichtete ziemlich ausführlich
über »die gemeinnützige Bautätigkeit im Großh. Baden«. Dabei zählt sie 40 bis Mitte
1913 entstandene gemeinnützige Bauvereinigungen und Baugenossenschaften auf, darunter
Säckingen, Rheinfelden, Lörrach-Stetten, Grenzach, Schopfheim, Müllheim und
als jüngste die von Haltingen-Weil. Die günstigste Entwicklung sei auf die Tätigkeit der
Deutschen Gartenstadtgesellschaft und die Gründung des Badischen Landeswohnungsvereins
im Jahr 1911 zurückzuführen. Nach dem Jahresbericht dieses Vereins für 1912
habe sich die Mitgliederzahl aller gemeinnützigen Bauvereinigungen des Landes auf 5153
belaufen.

Dazu darf der Berichterstatter anmerken, daß die Geschäftsstelle dieses Landeswohnungsvereins
sich im Großh. Ministerium des Innern in Karlsruhe befand.

6. Im Rückblick dürften einige Feststellungen zu treffen sein:

Der Beginn des Arbeiterwohungsbaues in Lörrach markiert den Ubergang vom Verwaltungsstädtchen
zur Industriestadt, die eigentliche Stadtwerdung unserer Gemeinde.
Der Gedanke des gemeinnützigen Wohnungsbaues hat durch das Beispiel Philipp Imbachs
und von KBC, ihre Serienbauweise und Art der Finanzierung, mit der sie in etwa
die heutigen Bausparkassen vorwegnahmen, mächtigen Auftrieb erhalten.
Der frühe Gedanke des sozialen Wohnungsbaues ist sicherlich durch die Gesamtheit der
Arbeiterwohnungsbauten der Lörracher Industrie im 19. Jahrhundert stark gefördert
worden.

Der Weg der Schaffung von betrieblichen Zusatz-Alterversorgungswerken mit Absicherung
durch Haus- und Grundeigentum beruht ebenso auf frühen Wegen des Arbeiterwohnungsbaus
(KBC und Tuchfabrik).

Der nachdenkliche Mitbürger, der sich 60 oder 70 Jahre zurückerinnert, wird sich fragen
:

Was wäre unsere Stadt heute ohne Neustetten und »Bulgarien«?


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