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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
45.1983, Heft 1.1983
Seite: 89
(PDF, 40 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1983-01/0091
In Steinen wiederum ist man bei der Gründung der Sparkasse nicht von der Gemeinde,
sondern vom Kirchspiel ausgegangen. Initianten waren hier der evangelische Pfarrer, die
Bürgermeister von Steinen und seinen Nachbarorten und wiederum ein Basler Fabrikant
, Louis Merian. Hier wurde schon 1839 die Bürgerschaft der umgebenden Kirchspielorte
Höllstein, Hüsingen und Hägelberg eingeladen, über die Errichtung einer
Sparkasse zu beraten. Es ging nicht zuletzt um die Gemeindegarantie in Höhe von immerhin
lO'OOO fl. Es gab überall ein einstimmiges Ja. Bis alle Formalitäten erledigt und
die Staatsgenehmigung erteilt war, dauerte es dann bis Januar 1840, bis die Kasse den Betrieb
aufnahm.

Für die Schopfheimer Sparkasse ist nicht viel mehr als die Angabe bekannt, daß die Initiative
zur Gründung der Kasse von Kaufleuten ausgegangen sei. Immerhin zeigen hier
und in Kandern die Zahlen des Sparkapitals, daß das Gewerbe einen größeren Anteil an
der Entwicklung der Sparkassen in der Anfangszeit gehabt haben dürfte, als in Lörrach
und Steinen, was zweifellos damals auch mit der sozialen Struktur der Bevölkerung zusammenhing
.

Sodann sei noch auf die Brombach-Haagener Gründung hingewiesen, die schon von
Fritz Schülin in seiner Ortschronik von Rötteln-Haagen (S. 391) erwähnt und von Kurt
Hofmann im Band »Brombach« (S. 889 ff.) ausführlich geschildert wurde. Danach wurde
von 40 Bürgern der Gemeinden Haagen, Brombach und Hauingen (später kam noch
Tumringen dazu) um Ostern 1841 im »Ochsen« in Brombach die »Ersparnißgesell-
schaft« als Trägerin einer eigenen Kasse gegründet, die am 16. Juli 1841 durch die Behörde
, wohl das damalige Bezirksamt, genehmigt wurde. Die Motive der Gründung waren,
dem »Wucher abzuhelfen, den Bürgern in Geldnöten, bei Vieheinkäufen, beim Besorgen
von Futter und Saatfrucht zu helfen, Geld statt bei den Juden bei ihrer Sparkasse auf
Schuldscheine zu bekommen, außerdem den Sparwillen von ärmeren Einwohnern, von
Arbeitern, Knechten, Mägden, Taglöhnern, Bürgerssöhnen und -töchtern mit Einlegen
kleiner Sparbeiträge bis zu 12 Kreuzer anzuregen und zu fördern«. Der Sitz der Gesellschaft
und ihrer Kasse war Haagen, erster Vorstand der Brombacher evangelische Pfarrer
J. Chr. Schneibel. Weiter sind auch hier wieder ein Lehrer, Hauptlehrer Wenk, und
der Bürgermeister J. Geitlinger sowie eine Reihe angesehener Bürger als Mithelfer genannt
. Erst im Jahr 1914 wurde die Kasse in eine »öffentliche Verbandssparkasse Haagen
« umgewandelt. Dem »Badischen Sparkassenverband« hatte sie schon von ihrer
Gründung an angehört.

Hier sei noch ein Uberblick über die frühesten überlieferten Angaben und Zahlen der
fünf geschilderten Kassengründungen gegeben:



Lörrach

Kandern

Steinen Haagen/Brom back

Gründungsjahr
1834

1839

1840 1841

Bereich

Stadt

u. Umgebung

u. Umgebung u. Hauingen/Tumr.

Initianten

Ev. Geistl.
Fabr. Koechlin
Gemeinderäte

Gewerbeverein
Lehrer

Ev. Pfarrer Ev. Pfarrer
Fabr. Merian Lehrer, Bürger
Bürgermst. Bürgermst.

Einleger

(1834) 298

(1840) 157



Sparkap.

(1834) M. 6576'000

(1840) M. 20'332



0 Einlage

(1834)M. '22

(1840) M. '130



Einleger

(1865) 745

(1860) 771



Sparkap.

(1865) M. 246'200

(1860) M. 133'330



0 Einlage

(1865) M. '330

(1860)M. '173

um 1900:

1843

Stadt
Kaufleute

(1878) l'OOO
(1878)M.368'000

Einleger 2'836
Res. fondsM. 274735

S9


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