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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
45.1983, Heft 1.1983
Seite: 97
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1983-01/0099
nen. Andererseits kennt man die persönlichen Schicksale in jenen turbulenten
Zeiten zu wenig, man muß wirklich alles als möglich annehmen.
Stein Friedrich, geb. 10. 11. 1650 in Wittlingen. Von ihm ist bisher nur das Studium in
der theologischen Fakultät Str 1673 bekannt. Voraussetzung zur Aufnahme in
die theologische Fakultät war jedoch der Nachweis des Grundstudiums in der
Artistenfakultät, wo die alten Sprachen und ihre Literatur, Philosophie u. dgl.
gelehrt wurde. Wo Stein dieses Studium, vielleicht 3 Jahre, dem Alter nach zu
schließen, absolviert hat, ist noch unbekannt.

Stein war erst 2 Jahre Diakon in Müllheim und kam dann 1677-84 als Pfarrer
nach Tüllingen. Nach Reisner wurde auch er bekannt durch seine bewegte Klage
über die allzu geringen Einkünfte, die diese Pfarrei damals bot.
Stein war zweimal verheiratet, zuerst mit der Tochter Eva des Weiler Pfarrers
Joh. Bernh. Waltz, die er nach 5 Jahren schon verlor. Danach mit Anna Maria
Schwarzwälder von Eimeidingen. 1684 konnte er die Pfarrei Brombach erhalten.

Friesenegger Beatus Samuel Christoph von Pforzheim. Er war zuvor Lehrer der bad.
Prinzessinnen in Durlach gewesen, als er 1684-97 Pfarrer in Tüllingen wurde.
1704 starb er als Pfarrer von Weitenau. Über seine Studienzeit ist noch nichts bekannt
, er war weder in BS, Str noch Tü zu finden.

Brodhag Friedrich Samuel, geb. 1666 in Tüllingen, der Sohn seines Vorgängers von
1662. Er begann das Studium mit 13 Jahren, BS 1679. Bis 1693 war er 2. Praecep-
tor am Pädagogium in Lörrach, dann Pfarrverweser und Pfarrer in Neuenweg
mit Tegernau. Entgegen anderen Darstellungen wurde er von hier erst 1697 direkt
nach Tüllingen versetzt3'. Seine Vornamen werden übrigens auch anders angegeben
: als Georg Samuel. Das ist aber auch nicht richtig, es sei denn, Georg
wäre ein dritter VN. (Das Tüllinger KiB fehlt für diese Zeit). 1704 kam Br. von
hier ins Pfarramt Hauingen, dort starb er im Jahr 1738.

Dages Ernst Jacob von Pforzheim. Von seinem Studium istSfr 1681 bekannt. Er hat aber
offenbar vorher einen anderen Studiengang absolviert, denn in Str versuchte er
damals 23jährig die Juristerei, die er aber aufgegeben hat, denn wir finden ihn
1684 schon als Pfarrer bzw. Vikar in Malterdingen.

Von 1704-09 war er Pfarrer in Tüllingen. Von hier kam er nach Eimeidingen, das
er 70jährig 1728 verließ, um nach Malterdingen zurückzukehren. Ein Amt hatte
er dort nicht mehr. Im Alter von 80 Jahren starb er dort.

Zum Heiratsverhalten der Pfarrerskinder seien hier 2 Beispiele angeführt. Die
Tochter Anna Sophie heiratete 1715 Joh. Ludwig Adam Sutor, einen Metzger in
Kandern. Latinisierte FN waren im allgemeinen nur bei studierten Leuten üblich
. Es ist deshalb zu vermuten, daß der Metzger Sutor seinerseits Sohn eines
studierten Vaters war. Catharina Barbara heiratete 1721 den Bäckermeister Joh.
Jac. Kornkauf in Grenzach aus einer bekannten, angesehenen Lörracher Familie.
Saalmüller Joh. Wolfgang, geb. 1678 zu Schweinfun, hat Je 1699 studiert. Dies dürfte
jedoch nicht der einzige Studienort gewesen sein. Auch seine frühesten Dienstorte
(wohl außerhalb Badens) sind noch unbekannt.

1708-46 ist er Pfarrer in Tüllingen gewesen, hier ist er gestorben. Nach 1733
dürfte er Adjunkte gehabt haben. Verheiratet war er mit Catharina Magdalena
Willin. Der FN deutet auf den Raum Müllheim als deren nähere Heimat. Eine
Tochter hat dann auch nach Britzingen geheiratet. Eine andere Tochter wurde die
Frau von Andreas Ziegler aus der bekannten Lörracher Familie.
Tulla Matthias Wilhelm, geb. 1703 in Hertingen. Zusammen mit einem Bruder am Studium
in BS 1724 und mit 2 Landsleuten auch in Je 1728. Er wird 1733 Pfarradjunkt
in Tüllingen. 1735 wurde er Pfarrer in Egringen. Er hatte wohl Sorgen wegen
seiner »kränklichen und elenden Kinder«, er selbst wurde gemütskrank, und
die ganze Familie wurde offenbar vom Chirurgen Zollikofer in Hertingen unsachgemäß
behandelt. 1753 wurde er (wohl zwangsweise) auf einem Bettelkarren

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