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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
45.1983, Heft 1.1983
Seite: 100
(PDF, 40 MB)
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aus Lörrach oder nächster Nachbarschaft, wohl der Grund, warum er gerade in
Lörrach blieb.

Es ist bemerkenswert, daß wir bisher über mehr als 50 Jahre als Schulmeister drei studierte
Magister vor uns sehen, denn nach allem müssen wir annehmen, daß auch Acha-
cius Roner eine entsprechende Vorbildung hatte. Dies ist kein Zufall. In der ersten Zeit
nach der Reformation hat man offenbar den Versuch gemacht, die Forderung Luthers
nach studierten Lehrern auch für die deutschen Schulen zu erfüllen. Das war eine ideale
Vorstellung, die mit den Mitteln des damaligen Staates nicht realisiert werden konnte.
Man hat nicht - wie in Basel - einfach alles Kirchen- und Klostergut für das Schulwesen
konfisziert, man tat es nur, soweit es den örtlichen Kirchen gehörte, nicht aber gegenüber
dem Basler Kirchen- und dem Basler und St. Bläsischen Klostergut. Deshalb waren
die Mittel für die Unterhaltung der Kirchen, die Pfarrerbesoldung, die Schulen äußerst
knapp. Das waren die Gründe, weshalb das örtliche Schulwesen samt der Lehrerbesoldung
ganz Sache der Gemeinde war. Nur die Lateinschulen unterstanden ganz der Kirchenverwaltung
. Erst mit Einführung der Schulpflicht (1751) wurden Zuschüsse zum
Bau eigener Schulhäuser üblich, die staatliche Lehrerbildung angeordnet und danach
auch Zuschüsse zur Besoldungsverbesserung gewährt. Erst zu Anfang des 19. Jh. hat der
Staat die Besoldung selbst übernommen.

Mueser Hans Heinrich ist vielleicht schon bei Helisant Adjunkt gewesen. 1610 ist er als
»Schuelmeister« gestorben.

Reinhard Leonhard wird erstmals 1612 als Schulmeister bei einer Patenschaft genannt.
Im gleichen Jahr heiratet er Bärbel Bilfinger, eine 2. Ehe ging er 1629 mit Anna
M. Staub, der Tochter des Röttier Silberboten ein. Er muß bald danach gestorben
sein. Denn seine Witwe ehelicht 1631 den

Dietz Caspar aus der Markgrafschaft Meißen, den Nachfolger oder jüngeren Kollegen
von Reinhard. Von 1629-1669 war er in Lörrach Lehrer und Gerichtsschreiber
und in dieser Zeit auch häufig als Pate genannt. Man darf dies als Beweis seines
Ansehens und Einlebens in der Gemeinde ansehen. Bei seinem Tod wird er als
»40jähriger wolverdienter Schulmeister, mit schwerem Husten beladen und bettrissig
«, also bettlägerig bezeichnet. Da seine erste Frau 1659 gestorben war, hat
er nochmals geheiratet, 1660 Sabina Saegmann, die Witwe von Felix Hügli, die
1673 starb.

Burgstaller Johann Ferdinand kam von Tübingen und hatte dort und in Straßburg
1662-1668 studiert, und zwar in den Fakultäten phil. und theol. Er hatte den
Magistergrad erworben, und deshalb haben wir ihn schon in der Reihe der Prae-
ceptoren genannt. Im KiB Lö wird er der Ehrenveste und wolgelerte genannt, bei
seinem Tode am 26. 5. 1674 aber als »treugewester Schulmeister allhier« bezeichnet
. Wegen der zeitlichen Abfolge ist es durchaus möglich, daß er Dietzens
Nachfolger war.

Grässlin Heinrich Albrecht und seine Frau Magdalena Kellerin waren beide von Gersbach
. Sie sind nur einmal bei einer Taufe am 26. 9. 1669 genannt, der Ehemann
ausdrücklich als »Schulmeister alhier«. Möglicherweise haben sie Lörrach wieder
verlassen.

Kugler Johann Friedrich dürfte um 1610 geboren sein und stammt ziemlich sicher aus der
Alt-Lörracher Familie dieses Namens. Vor 1678 dürfte er Schulmeister in Rütteln
gewesen sein, wo er auch Kapitelschaffner (Verwalter der kirchlichen Einkünfte
des Dekanats) gewesen ist. Seit 1679 ist er in Lörrach genannt als Orgelmacher
, Kapitelschaffner und als Schulmeister, seit 1683 auch als Fronschreiber
der Burgvogtei, also Nachfolger von Marx Christoph Leibfried in diesem Amt,
der zu Beginn 1683 Bürgermeister von Lörrach geworden war.

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