Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
45.1983, Heft 1.1983
Seite: 104
(PDF, 40 MB)
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  (z. B.: IV, 145, xii)



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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1983-01/0106
Johannes de Lorach Bologna 1295 (zahlt 20 Solidi)

Fech Jacobus de Dillingen Wien 1439 Verbleib unbek.

Julianus de Rottella Erfurt 1441

Johannes Roetler Bologna 1448 (zahlt 6 Solidi)

örtlin Johannes de Stetten Const. dioc. BS 1460/61. Mit dieser Ortsangabe allein wäre
dieses Stetten noch nicht zu lokalisieren, zumal der FN seit Bestehen des jetzigen
Kirchenbuches unseres Stetten nicht mehr vorkommt. Aber bis heute ist er in
Grenzach vertreten. Glücklicherweise finden wir nun diesen selben
Oertlyn Johannes de Steten, Erfurt 1459 zusammen mit

Keller Lodevicus de Brampach, das zweifellos unser Brombach ist, in Erfurt. Hier haben
also zwei Landsleute oder Verwandte gemeinsam Reise und Studium unternommen
. Da diese gemeinsamen Reisen und Studien früher sehr häufig zu beobachten
sind, ist es ratsam, das jeweils festzuhalten, denn die gemeinsam auftretenden
FN und ON sind ausgezeichnete Hilfen zur einwandfreien Zuordnung dieser
Personennamen und zur Lokalisierung der genannten Ortsbezeichnungen, wie
in unserem Falle des Stetten, von dem es ja Dutzende gibt (selbst in der Diöcese).
Diese alte Studentensitte hatte damals und bis ins 19. Jh. ihre guten Gründe. Zunächst
hatte sie mit der Unsicherheit des Reisens zu tun. Aber auch die gemeinsame Unterkunft
am Ziel, das gemeinsame Leben und Studieren waren billiger und unterhaltsamer. Das
haben ja auch die heutigen Studenten wieder entdeckt mit ihren Wohngemeinschaften.
Nur hat es damals strenge Regeln und Ordnungen gegeben, die bei peinlicher Strafe
nicht übertreten werden durften. - Dann kam die Zeit, in der es auch in unserer Nachbarstadt
Basel eine Universität gab.

Carpentarü Petrus de Lorch Const. dyoc. studierte BS 1467 quia pauperlj zahlte er nur 4
Schillinge bei der Immatrikulation. Hier ist bemerkenswert, daß die Schreibweise
des Ortsnamens den Dialektlaut widergibt, genauer kann man es sich gar nicht
wünschen. Das Wort, das für den FN steht, carpentarü, besagt zunächst nur, daß
er der Sohn des Zimmermanns sei, wobei anzunehmen ist, daß hier bereits nicht
nur der Beruf, sondern auch schon der Name der Familie gemeint ist. Denn wenig
mehr als hundert Jahre nach dem Aufkommen von Beinamen als Familiennamen
dürften beide noch identisch gewesen sein.

Bettinger Conradus de Lörrach dyoc. Const. BS 1479/80, Baccalaureus wurde er BS
1481. Die Familie war also aus Bettingen zugewandert.

Ofenhüslin Leonhardus de Lörrach dyoc. Const. BS 1492. Wahrscheinlich war er der
Sohn des gleichnamigen Vogtes, der damals in Lörrach amtete. Diese Schreibweise
des Familiennamens ist die sinngemäße. Bei der Gefährdung der eng stehenden
, meist noch als Fachwerkbauten oder ganz aus Holz errichteten Häusern
bei Bränden im Dorf waren nur ausnahmsweise, etwa am Dorfrand, private
Backöfen erlaubt. Dafür wurden Dorfbackhäuser errichtet, Ofehüsli. Ein Aufseher
, vielleicht selbst ein Bäcker, bestimmte die Backzeiten, feuerte und hatte
für die Sicherheit zu sorgen. Das war ein kleines Dorfamt, und der es innehatte
war der »Ofehüsli«. Ähnliche Namenformen kennen wir ja als »Bachofen« (auch
alemannisch) und Bacmeister weiter nördlich.

Mennlin Fridolinus ex Lörrach (Mannlius), FR 1518 im August. Er wurde Mediziner.
Zunächst FR 1520 bacc. art., dann »artium et medicinae doctor« FR 1529 Aug.
11, 1531 in Freiburg ordiniert, Rector/T? 1535. Während eines Pestzuges erlag er
der Seuche FR 1536 im April. Seine Erben waren Jacob M. von Lörrach und dessen
Schwester Agnes, die Frau des Heini Fritsch. Sie kamen in den Besitz des
Hauses zum Irrgang, Herrenstr. 6, in Freiburg.2'

Während seines Rektorats hatte M. mit 77 neu Immatrikulierten einen überdurchschnittlichen
Zugang zu verzeichnen. Nach seinem Tod flohen übrigens
die meisten Professoren und Studenten aus Freiburg nach Villingen, um der Pest
zu entgehen.

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