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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
45.1983, Heft 1.1983
Seite: 105
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1983-01/0107
Zum FN Mennlin in Lörrach sei noch einiges ausgeführt, das im Zusammenhang
mit der Geschichte des Lörracher Papiererhandwerks steht und in der neuen
Stadtgeschichte nicht erwähnt wird, weil den Autoren das Standardwerk über
»Papier in Basel« von Hans Kälin 2) offenbar nicht bekannt ist. Die Geschichte
des Papiers und des Papiererhandwerks ist ja durchaus auch ein Teil der Bildungsgeschichte
, wenn er sich auch nur an deren Rande zeigt, ähnlich wie die
Geschichte des Hebammenwesens oder der Barbiere und Wundärzte, deren
Handwerk man im 17. und 18. Jh. als Chirurgie und ihre Meister als Chirurgen
bezeichnet hat. Darüber wird am Schluß noch einiges zu sagen sein. Kälin berichtet
in seinem genannten Werk, daß ein Fridlin Mennli, wie 1508-1518 belegt
ist, in Lörrach eine Papiermühle betrieben hat und einem nach Basel zugewanderten
Geschlecht jüdischer Herkunft entstammt. Schon im Juli 1472, stellt Kälin
fest, nahm ein Pächter des Papierers Michel Gallician, »nam der von Loerach
31 zentner und 30 lb luter lonpen« 3) entgegen. D. h. daß damals eine Lörracher
Papiermühle im Besitz des Gallician war, der sie verpachtet hatte. Leider ist der
Name dieses Pächters nicht genannt. In Basler Archivalien ist - immer nach Hans
Kälin - 1489 und 1492 eine Agnes Mennlin als Ehefrau des Basler Papierers Peter
Schlegel genannt. Man darf mit Bestimmtheit annehmen, daß unser Dr. med.
Fridolin Mennlin ein Sohn dieses Lörracher Papierers Fridlin Mennli war, der
immerhin 1508-18 belegt ist. Nicht ausgeschlossen ist, daß dieselbe Familie
schon 1472 diese Papiermühle pachtweise betrieben hat. Im übrigen ist der FN
Mennlin auch später noch lange in Lörrach und Tüllingen belegt, von denen viele
Lörracher abstammen dürften. Der FN wird uns weiter unten noch einmal begegnen
.

Wyss Andreas ex Rötelin, FR 1523 Juli.

Vech Johannes Badensis, BS 1542/43 nihil. Inzwischen hat der Basler Rat in seiner großen
Mehrheit und mit Willen der Zünfte die Einführung der Reformation beschlossen
, gegen den Widerstand einer kleinen Schicht aus den sogen. Herrenzünften
und natürlich des Basler Stadtadels, der um seine Privilegien am Bischofshofe
fürchtete. Da die Stadt auch Trägerin der Universität war, ist sie schon
seit 12 Jahren als protestantische Lehranstalt wieder errichtet worden.
Von Johannes Vech wissen wir aus dem »Tagebuch des Johannes Gast«4) (er war
aus Breisach nach Basel gekommen), daß Vech von Lörrach war. Er muß vorher
schon anderswo studiert haben, denn er wird als »dominus« eingetragen und
wird gleichzeitig Diaconus und dann Pfarrer von S. Alban in Basel. Von 1546-58
ist er Pfarrer in Riehen. Er ist einer von denen, die sichtbar nicht auf die Reformation
von oben gewartet haben.

Leonhardus Michael a Rötel, clericus dioc. Basiliensis FR 1545 Dezemb. Als Kleriker
des Basler Bistums kann er nicht mehr in Basel selbst oder in der Basler Landschaft
ein Amt ausgeübt haben, eher im Sundgau, im Laufental oder im Jura. Wir
kennen weder sein Alter noch wissen wir, was aus ihm geworden ist.

Bachthaler Johannes, Lorchensis, er ist BS 1546/47 immatrikuliert als »Oeconom am
unteren Collegio« der Universität. Er war also verantwortlich für den Betrieb
dieses Collegiums in wirtschaftlicher Hinsicht, vermutlich aber auch für dessen
gute Ordnung, denn auch damals schlugen die Studenten gern über die Stränge.
Die Einträge über Gerichts- und Ordnungssstrafen sind in Basel recht zahlreich
belegt. Es gab zwei von der Stadt eingerichtete Collegien, ein Oberes in der Augustinergasse
für die Basler Söhne und ein Unteres etwas weiter unten für Studierende
von auswärts.

Interessant ist hier noch die Bezeichnung »Lorchensis« für Lörracher. Diese
Schreibweise könnte auch mehrdeutig sein. Wenn es aber nicht näher erläutert
ist, muß man zuerst den nächstgelegenen Ort annehmen, den man ja nicht zu er-

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