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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
45.1983, Heft 1.1983
Seite: 107
(PDF, 40 MB)
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kirchlichen Ämter offen, deshalb ist es natürlich, daß sie wie der alte Basler Adel
fast alle beim alten Glauben geblieben sind.
Feimaurer71 Josua, Lörachensis, finden wir BS 1570 ebenso wie

Feimaurer Zacharias, Pfortzhemii BS 1570. Hier dürfte es sich um nahe Verwandte aus
einer Beamtenfamilie gehandelt haben, die sowohl in Pforzheim wie in Lörrach
(oder Rötteln) Ämter innehatte. Auch er wird teilweise als Lörrachensis bezeichnet
.

Herus Johannes, Loracensis, war in BS 1573/74. Die deutsche Schreibweise des FN
dürfte nicht Herr sondern Heer sein.

Strub Johannes Philippus, Rotelanus (Strübi?) BS 1580/81 med. Fak. Von ihm wissen
wir nichts weiter. Wenn er das Berufsalter erreicht hat, könnte er an einer Universität
, in einer großen oder kleinen Stadt, an einem Adelshof ein beamteter Me-
dicus geworden sein. Nur mit einer festen Anstellung im Hintergrund konnten
die Mediziner damals auch frei praktizieren.

Kolb Nicolaus (Kolbius) Roetelanus BS 1580/81. Lt. KiB Lö hat er am 14.1.1594 Margaretha
, die Tochter des Hieronimus Gemuseus, des Bärenfelsischen Schaffners in
Basel, geheiratet. Die Familie Kolb ist bei uns dadurch bekannt, daß etliche Angehörige
im 17. Jahrhundert mittlere Beamtungen in den Oberen Herrschaften
innehatten. Vielleicht kann noch festgestellt werden, ob diese Familie von Fran-
ciscus Kolb von Inzlingen, der einer der Reformatoren von Bern war, stammt.

Eglinger Joannes Balthasarus, zunächst in BS 1576/77 als Lorchensis prope Basileam in
Tüb 1580 aber »ex Rötelen marchion. Hochburgici laicus« FR 1583 im Mai.

Grynaeus Simon Andreas, Loeracensis, finden wir BS 1582/83, wahrscheinlich derselbe
ist Simon Gr. Hei 1593 Jan., hier aber als »Basiliensis«. Er ist ein Sohn des Pfarrers
und Superintendenten Theophil Gr., den wir in der Reihe der Röttier Pfarrer
hatten. Er dürfte seinem Vater im Reformierten Bekenntnis gefolgt sein.

Strübin Fridolinus, Howingensis Roetelanus BS 1584/85. Wahrscheinlich ein Bruder
des vorhin genannten Mediziners Joh. Phil. Strub. Das Studienfach des Fridolin
kennen wir nicht, auch nicht seinen Verbleib. Von Nürnberg begegnet uns der
FN Stribinus; es wäre zu prüfen, ob dort etwas über die Herkunft des Namens
bekannt ist.

Ziegler Blasius, Dillicensis 55 1586/87, ist ein junger Mann von Tüllingen. Wir wissen
bis heute nicht, was aus ihm geworden ist. Interessant ist sein Taufname Blasius,
der an den alten Zusammenhang mit St. Blasien erinnert. Der FN ist gleichzeitig
ein alt-lörracherischer Name. Wie das bei Vech und Männlin zu vermuten ist,
dürften auch hier die Lörracher und Tüllinger Namensträger ein und derselben
Sippschaft angehören.

Für die Sprech- und Schreibweise des ON Tüllingen in früher Zeit sei noch ein unverdächtiger
Kronzeuge genannt, der Landvogt v. Leutrum. In seiner Beschreibung der
Orte unserer Landschaft aus der Zeit um 1730 schreibt er den ON Tüllingen »Tillingen«.
P und T werden bei uns bekanntlich weich gesprochen wie B und D. Die Schreibweise
»Dillingen« gibt zweifellos den richtigen Lautwert früherer Zeiten wieder.
Und wenn wir gerade bei geographischen Bezeichnungen sind, so sei auch eine Bemerkung
zur Herkunftsbezeichnung »marchicus«, der wir schon mehrfach begegnet sind,
erlaubt. Es ist bis heute ungeklärt, seit wann die Bewohner unserer Landschaft Mark-
gräfler genannt wurden. In Basel hat dieses Wort »Markgräfler« seit dem 14. Jahrhundert
den Wein gemeint. Wie bei den meisten Studenten aus unserem Gebiet wurde auch
bei Z. neben dem Herkunftsort auch die Herrschaftsbezeichnung »marchicus« genannt.
(Die nord- und mitteldeutschen Matrikeln meinen damit die Leute aus der Mark Brandenburg
). Die Bauern dagegen nannte man die »Marggrävischen«. Dieses Wort ist im 18.
Jahrhundert wohl veraltet, und man hat dann das Wort für den Wein auch auf dessen
Produzenten angewendet. Eine andere Deutung wäre, daß die Rückübersetzung des

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