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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
45.1983, Heft 1.1983
Seite: 120
(PDF, 40 MB)
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gemeinen an die Landschaft als Heimat gebunden, und in der Verwendung kann
man genau beobachten, daß sie meist auch in der Umgebung ihrer Herkunft wieder
tätig werden. Dies ist der große Unterschied zum Adel.

Wenn, wie hier, Bildungsgeschichte auch als ein Stück Bevölkerungsgeschichte
dargestellt werden muß, so hat das aus den geschilderten Gründen vor allem
wegen der Beziehungslosigkeit im Heiratsverhalten nichts mit dem Adel zu tun.

Hitzig Karl Wilhelm, geb. Lörrach 26.1.1776 als Sohn von Joh. Ernst Wilh. Hitzig, den
wir aus der Pfarrer-Reihe kennen. Er dürfte Je 1795 sein Studium der Theologie
begonnen haben. Näheres wissen wir nicht, da die späten Jenaer Matrikeln noch
nicht veröffentlicht sind. Schon 1797 wurde er Kandidat und kam nach Weite-
nau, später nach Auggen und Grenzach, 1804 wurde er Pfarrer in Schallbach mit
Fischingen und kam dann nach Ottenheim. 1821-30 war er Pfarrer in Erringen.
Im Ruhestand war er in Freiburg, wo er 1843 starb.

Hugo Gustav Wilhelm, geb. 2.4.1782 in Mahlberg als Sohn des dortigen Amtsmanns
Christian Gottlieb Michael (s. oben). Er ist offenbar in Lörrach aufgewachsen,
denn er bezeichnet sich Tüb 1804 iur. als von Lörrach, und den Vater bezeichnet
er (1804) als Geheimen Hofrat. Man denkt daher zunächst an den ersten Hof rat
und Landschreiber Hugo. Der ist jedoch der Großvater. Nach Tüb hat Gustav
Wilhelm offenbar eine andere Universität besucht, denn er immatrikuliert sich
nochmals in Tüb 1806, wo er am 12. September dieses Jahres zum Dr. iur. promoviert
und dabei als aus Mahlberg bezeichnet wird, wo er geboren war. Uber
seine weitere Laufbahn ist noch nichts bekannt. Seiner ersten Tübinger Immatrikulation
muß noch eine frühere an einer anderen Universität vorausgegangen
sein, denn da war er schon 22 Jahre alt, auch an eine Promotion nach nur 2jähri-
gem Studium ist nicht zu denken.

Müller Friedrich, geb. 30.6.1795 in Lörrach als Sohn des Bäckermeisters Jakob Friedrich
M. und der Maria Marg. Walther. Auch er wird noch bei seiner Immatrikulation
als pauper bezeichnet Tüb 1814. Er wurde Pfarrer in Betberg, Gersbach, Hasel,
Schallbach und Teningen und stirbt hier schon im Alter von 49 Jahren.

Brodhag Carl Friedrich, geb. vermutlich in Kandern als Sohn des oben genannten Arztes
Dr. Joh. Michael Br. 10 Jahre war er Arzt in Kandern und kam dann nach Lörrach
, um seinem Vater, dem Medizinalrat, zu assistieren. Eduard Kaiser2^, sein
jüngerer Zeitgenosse, beschreibt ihn wie folgt: »Wie sein Vater war er ein guter
Lateiner, hatte aber nie das Staatsexamen bestanden und durfte erst, nachdem er
zum Beweis seiner wissenschaftlichen Befähigung einen lateinischen 'Tractatum
de Asthmate' drucken hatte lassen, unter Aufsicht seines Vaters, eines gelehrten
Hauses und tüchtigen Gerichtsarztes, die innere Heilkunde ausüben. Das geschah
aus Rücksicht für seinen Vater. Mit Chirurgie und Geburtshilfe befaßte er
sich durchaus nie. Vater und Sohn waren die gleich dürren Choleriker, der Vater
glich dem Tode von Ypern, der Sohn war das Ebenbild von Don Quixote«.

Schlußbetrachtung

Zum Abschluß sollen noch die Besuchsfrequenzen der genannten Personen auf den
verschiedenen Universitäten zusammengestellt und mit den Zahlen, die wir für die ersten
Abschnitte im Heft 211982 genannt hatten, verglichen werden. Dabei ist freilich folgendes
zu beachten: Das Studium der Pfarrer und Praeceptoren galt in der Hauptsache
der Theologie. In der Reihe der Studenten ist das Hauptfach vielfach nicht zu erkennen,
weil noch nicht alle Matrikeln durchforscht werden konnten oder für die jüngere Zeit
noch nicht veröffentlicht sind. Deshalb sind die Zahlenreihen nicht wirklich vergleichbar
. Sie geben nur einen Anhalt.

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