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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
45.1983, Heft 1.1983
Seite: 125
(PDF, 40 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1983-01/0127
Konstanz gehörende Kleinbasel und arrondierte damit sein Stadtgebiet, das von etwa
1400 bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts von gleicher Größe blieb. Die Grundlage zu einem
eigenen Landgebiet wurde durch den Kaut der Sisgauer Herrschaft 1400 geschaffen.

Basel gehörte seit 1254 zum rheinischen Städtebund. Zur Sicherung seiner Interessen
beteiligte sich Basel an zahlreichen Städte- und Landfriedensbünden. Besonders eng waren
die Beziehungen zu Straßburg. Im Rahmen der zunehmenden Verselbständigung der
Stadt verlegte der Bischof seine Residenz in den Jura (Delsberg/Pruntrut). Basel war aber
auch ständig bedroht durch Österreich, da der städtische Adel in Lehensbeziehungen zu
Habsburg stand. Deshalb bezog sich die Basler Politik des 14. und 15. Jahrhunderts
weitgehend auf das Verhältnis zu Österreich. Erinnert sei an die Fehde mit Katharina
von Burgund, Gattin Herzog Leopolds IV. Ein anderer wichtiger Gegner wurde im ersten
Viertel des 15. Jahrhunderts Markgraf Bernhard von Baden, der die Stadt auf verschiedenste
Weise schädigte.

1431-1448 tagte in Basel das Konzil. Während der internationalen Kirchenversammlung
wurde 1444 die Schlacht bei St. Jakob an der Birs geschlagen, an der Basel nicht beteiligt
war. Der österreichisch gesinnte Adel machte Basel weiterhin zu schaffen. Erst die
Breisacher Richtung 1449 und ein Bündnis mit Österreich beendigten die Unruhe. Die
zahllosen Kämpfe und Fehden - sie sind im einzelnen geschildert in Rudolf Wackernagels
Geschichte der Stadt Basel - fanden in Archivalien Niederschlag, die in der Sektion
»Politisches* untergebracht sind. Zur grenzüberschreitenden Uberlieferung gehören die
Briefeingänge seit 1360. Getreuster Korrespondent war die Stadt Straßburg.

Für Basel von Bedeutung war die Eröffnung der Universität im Jahre 1460. Das Universitätsarchiv
birgt manche Hinweise auf Beziehungen zum Ausland. Die internationale
Zusammensetzung der Studentenschaft - die Matrikeln der Universität von 1460-
1818 sind publiziert - und der Dozentenschaft sowie der besondere Status der cives aca-
demici, die eigener Gerichtsbarkeit, dem sogenannten Konsistorium, unterstellt waren,
können hier als Hinweise auf die grenzüberschreitende Uberlieferung gelten.

Mit der Verleihung des Messeprivilegs durch Kaiser Friedrich III. 1471 und der Einführung
des Buchdrucks um die gleiche Zeit wurde der Finanz- und Handelsplatz Basel
zur mittelalterlichen Weltstadt.

Bedroht durch die vorübergehende Nachbarschaft Burgunds im Gefolge der bekannten
Ereignisse um die Verpfändung der habsburgischen Vorlande an Herzog Karl den
Kühnen, beteiligte sich Basel - verbündet mit den Eidgenossen und der Niederen Vereinigung
- an allen Schlachten der Burgunderkriege.

Im Schwabenkrieg 1499 behauptete Basel unter Schwierigkeiten seine Neutralität und
diente als Verhandlungsort für den Friedensschluß. Die Stadt nahm aber viele Flüchtlinge
aus der Umgebung auf.

Von den handelspolitisch wichtigen Tätigkeiten der Stadt greifen wir als Beispiel hier
den Betrieb der Silbermünzstätte heraus: Im Rahmen des bis 1584 bestehenden Rappenmünzbundes
prägte Basel zusammen mit Freiburg, Breisach, Colmar und dem österreichischen
Thann Münzen nach dem gleichen Fuß.

Mit dem Beitritt zum Bund der Eidgenossen 1501 hörte die Außenpolitik der Stadt
nicht auf. Allerdings durfte sie fortan keinen fremden Bünden mehr beitreten. Mit den
Eidgenossen nahm sie an den italienischen Feldzügen teil und führte selbst einen Krieg
gegen Dijon. 1521 sagte sich Basel von der weltlichen Herrschaft des Bischofs los, der ja
seine Hoheitsrechte längst an die Stadt verpfändet hatte. Die Anerkennung dieses Zu-
standes durch den Bischof erlangte Basel erst durch die Bezahlung einer namhaften Summe
im Jahre 1585.

Bis zum Anfang des 16. Jahrhunderts waren die Gebietserweiterungen im Süden der
Stadt im großen ganzen getätigt. Basel erwarb keine Untertanen im Elsaß oder im Sundgau
. Darum scheint mir der Hinweis auf die vorübergehende Inhaberschaft der Vogtei
l'Isle gerecht!ertigt. Graf Wilhelm von Fürstenberg verkauft 1521 Stadt und Schloß l'Isle
am Doubs, zwischen Montbeliard und Baume les Dames, an Basel mit vorbehaltenem

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