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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
45.1983, Heft 1.1983
Seite: 160
(PDF, 40 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1983-01/0162
Der Geschichtsfreund findet in den Chroniken und Archiven viel Interessantes und die
politischen Wirren verflossener Jahrhunderte haben in diesen Gegenden im Knie des
Rheins oft eigenartige Verhältnisse geschaffen. So war Lörrach anno 1848 Hauptstadt
der 'Deutschen Republik', woran allerdings nicht die Bewohner der Stadt selbst, sondern
die sichere Grenznähe schuld war, welche viele fremde Elemente zum Aufenthalt in
der Gegend veranlaßte«.

Maritschnig wendet sich danach einer Detaillierung der Gegenden zu, wobei er in geschickter
Weise auch dem jeweils Attraktiven der einzelnen Regionen gerecht zu werden
versucht: »Am vorderen Wiesental und an den rebenbewachsenen Hängen des Mark-
gräflerlandes wird besonders derjenige Gefallen finden, der eine freundliche hügelige
Umgebung mit malerisch eingestreuten Ortschaften liebt... Die Gegend um Lörrach,
deren charakteristisches Merkmal die 417 Meter hoch gelegene Ruine Rötteln ist, bietet
dem Naturfreund eine Fülle von schönen Spaziergängen und Ausflügen auf die umliegenden
Höhen des weinreichen Markgräflerlandes, von denen die Tüllinger Höhe, der
Hünerberg, das Schützenhaus, das Käferholz die aussichtsreichsten sind. Die Tüllinger
Höhe ist ein sehr beliebter Ausflugsort und auch von den anderen Hügeln der Umgebung
Lörrachs aus genießt man herrliche Aussicht auf das umliegende Land, die Rhein-
ebene.und auf den Jura, die Vogesen und die Schweizerberge. Lörrach selbst liegt mitten
im Grünen und die ganze Gegend macht den Eindruck einer freundlichen Gartenlandschaft
. ..« - Lyrismen dürfen hier nicht fehlen - »dem ganzen Bilde verleihen die dunklen
Schwarzwaldberge, die nahen Alpen und der Rheinstrom, der mit silbernem Bande das
Ganze umschließt, einen harmonischen Abschluß. Mitten durch fließt die liebliche Wiese
, welche sich hier aber aus dem munteren Bergbach bereits in einen stattlichen Fluß
verwandelt hat, in ruhigem Lauf dem Rheine zustrebt. - Auch im mittleren Wiesental,
das schon mehr den Charakter des Gebirgstales trägt und wo die Höhen bereits näher an
die Talsohle herantreten, läßt es sich gut leben... Die Gegend um das freundliche Schopfheim
bildet gewissermaßen den Ubergang vom Vorland in das eigentliche Schwarzwaldgebiet
. Die Landschaft ist waldreich und von den Gipfeln des Entegast und Hohen Flum
aus genießt man eine herrliche Fernsicht. Auch hier bietet sich reichliche Gelegenheit zu
Ausflügen und Touren... und wer auch nur wenig Zeit zur Verfügung hat, wird im Tale
selbst, das hier besonders lieblich ist, viele Motive von hervorragender landschaftlicher
Schönheit finden...«.

Es folgt eine Würdigung des hinteren Wiesentales bis nach Todtnau und zum Feldberg
hinauf, alsdann werden die (damaligen) Verkehrsverhältnisse geschildert: »Von Basel
aus... führt die Staatsbahn bis Zell i. W., von wo aus eine 18 km lange Lokalbahn weiter
bis Todtnau führt. Man kann von jedem Orte des Tales aus in bequemer Eisenbahnfahrt
Basel erreichen... In Schopfheim zweigt eine Nebenlinie nach Säckingen a. Rh. ab... In
jedem Ort sind Fahrgelegenheiten zur Verfügung, so daß man auch herrliche Wagen-,
Automobil- und Schlittentouren unternehmen kann... Während die Staatseisenbahn
und die Lokalbahn das ganze Wiesental durchziehen, sind ständige Automobilkurse eingerichtet
...«.

Durchaus positiv bewertet der Verf. auch die Industriesituation: »Im ganzen Tale
herrscht rege Industrie und es ist wegen seiner günstigen Lage und ausgezeichneten Verkehrsverhältnisse
nicht nur das bewohnteste, sondern auch das industriereichste des
ganzen Schwarzwaldes.« Daran schließt eine nochmalige Würdigung der Aufgeschlossenheit
seiner Bewohner an: »Offen und entgegenkommend gegen die Fremden... dem
Besucher... Quell der Erholung... Tage der Sonne und Ruhe inmitten gesunder, froher
Menschen in freier Natur...« - die Welt gibt sich hier ausschließlich und ausnahmslos
heil, was uns hie und da allerdings auch ein wenig seltsam-naiv berühren möchte.

»Lörrach - der Hauptort des Markgräflerlandes« findet sich das nun folgende Kapitel
überschrieben: »Von Basel aus gelangt man mit der Wiesentalbahn nach 9 km langer genußreicher
Fahrt nach Lörrach, dem Hauptorte des weinreichen Markgräflerlandes...
Lörrach ist gewissermaßen die Pforte des Tales und der größte Ort desselben...«. Es

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