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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
45.1983, Heft 1.1983
Seite: 161
(PDF, 40 MB)
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kommt einerseits zu massiven Wiederholungen, besonders was Spaziergänge und Aussichten
angeht, andrerseits wird auch Neues und einigermaßen Eigenständiges gesagt:»
Einen der schönsten Rundblicke genießt man vom Käferholz, der Lücke und der Tüllinger
Höhe, wo auch eine typische Markgräflerkirche mit dem eigenartigen Reiterdache
steht.« Oder: »Die reiche Industrie kommt in keiner Weise durch Rauchbelästigung etc.
unangenehm zur Geltung, weil der Betrieb meist auf eletrischem Wege bewerkstelligt
wird«. Allgemeinfeststellungen fließen mit ein, etwa: »Es liegt auf der Hand, daß alljährlich
viele Fremde die schöne Markgräflerstadt aufsuchen... Besonders die Basler besuchen
Lörrach gerne und der ausgezeichnete Markgräflerwein... hat schon manchem den
Abschied von der schönen Stadt und der lieblichen Umgebung schwer gemacht«. Werbemäßig
klingt es auch im Vorfeld der Wirtschaftskrise der 30er Jahre: »Der Industriereiche
Ort bietet Vielen gute Lebensbedingungen und das Vorhandensein großen Industriegeländes
nebst sehr billiger elektrischer Kraft und Licht, Gas und Geleiseanschluß
sowie die Nähe von Basel und der internationalen Verkehrshauptlinien, eröffnen der Industrieentwicklung
unberechenbare Perspektiven, weshalb sich sehr viele ausländische
Unternehmen hier mit Erfolg angesiedelt haben. Es ist noch reichliches, billiges Gelände
vorhanden«. Dann wieder historisch dominierend: » Es ist interessant, daß schon Großherzog
Karl Friedrich (damals freilich noch nicht Großherzog, sondern Markgraf) von
Baden Ausgang des 18. Jahrhunderts die günstige Lage erkannte und Industrie in die
Stadt zog«.

Einige besonders lohnende Routen werden im Anschluß daran empfohlen und ausführlich
aufgeführt. Danach folgt ein Absatz »Oertliche Verhältnisse.« Unter »Allgemeines
« findet sich: »...15 000 Einwohner... Wasserleitung, Schwemmkanalisation,
Gaswerk, Elektrizität (Dreh- und Gleichstromnetz), Kreisverwaltung, Bezirksamt,
Amtsgericht, Notariat-, Bau-, Finanz- und Schulbehörden, Bezirkskommando«. Zu
den »Sehenswürdigkeiten« werden u. a. die Weinbrennersche Kirche sowie die Bonifa-
zius- und Fridolinskirche »im Vororte Stetten«, des weitern »Hebelpark mit Hebeldenkmal
«, »Ruine Rötteln, ehemaliger Stammsitz der Markgrafen von Baden, alte, von
Prof. Schäfer (Karlsruhe) schön restaurierte Kirche in Rötteln, Inzlinger Wasserschloß«
gerechnet. »Sehr interessant ist das am sogenannten Käferholz aufgestellte Denkmal des
'Türkenlouis', welches zur Erinnerung an den Markgrafen Ludwig von Baden... auf dieser
Höhe errichtet wurde, von der aus er in den Oktobertagen des Jahres 1702 in der
Schlacht bei Friedlingen die Franzosen unter Marschall Villars zum Rückzug nötigte«.
An »Schulen« sind genannt: »Vollgymnasium, Realschule, Höhere Töchterschule, Gewerbe
-, Handels-, Frauenarbeits- und Haushaltungsschule, Volksschule«. Unter »Sanitäres
« : »7 Ärzte, 5 Zahnärzte- und -Techniker, 2 Krankenhäuser, 2 Apotheken und 2 Badeanstalten
, sowie eine Privatklinik von Dr. Böhmer.« Und (unter »Handel und Industrie
«): »Lörrach ist eine sehr gewerbefleißige und industriereiche Stadt mit großer, industrieller
Zukunft und Entwicklungsmöglichkeit. Zur Zeit bestehen Fabriken aller
Branchen... Bedeutender Wein- und Obsthandel... Elektrizität kostet zur Beleuchtung
32 - 25 Pf., zur Kraftausnutzung 4 - 9 Pf. pro Kubikmeter, Quellwasser ist billiger, Kanalgebühren
werden keine erhoben (!).« An Banken finden sich genannt: »Reichsbanknebenstelle
, Kreishypothekenbank, Rheinische Creditbank, Vorschußbank, Städtische
Sparkasse«. - Das Geschichtliche umfaßt eine knappe Druckseite, Hebel steht im Vordergrund
; die Kriegszerstörungen im 17. und 18. Jahrhundert werden lediglich pauschal
erwähnt - »Daher macht die Stadt einen verhältnismäßig neuen Eindruck. Die ersten Urkunden
über die Stadt reichen bis ins 11. Jahrhundert zurück. 1403 erhielt sie Markt- und
Stadtrechte...«. »Kleine Spaziergänge« und »Tagestouren« werden separiert aufgeführt,
bedauerlich dabei, daß die jeweils angegangenen Ziele (etwa auch Rötteln und Inzlingen)
nicht detailliert beschrieben werden. Unter »Hotels und Gasthöfe« finden sich ihrer
neun, der Bettpreis rangiert zwischen 70 Pfennigen und zwei Mark (!), das Frühstück
von 60 bis 80 Pfennigen, das Mittagessen zwischen 70 Pfennigen und 3 Mark, Vollpension
gibt es zwischen 2 und 7 Mark.

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