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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
45.1983, Heft 1.1983
Seite: 167
(PDF, 40 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1983-01/0169
hellbraun und haben eine Länge von 2,5-3 cm. Ende Juli sind bereits die gesamten Flügel
, aber erst anfangs September die Fruchtkörper hellbraun. Die Teilfrüchte lösen sich
Ende September voneinander. Mitte Oktober wird die volle Reife erreicht, wenn die
Früchte abfallen.

Verbreitung

Der Frühlingsahorn ist eine Baumart der hügeligen und gebirgigen Stufe des mediterranen
Raumes und der südeuropäischen Gebirge. Seine Verbreitung, mit verschiedenen
Unterarten, hier insbesonders ssp. italum (Lauth) Garns und ssp. obtusatum (Waldst. u.
Kit.) Garns, erstreckt sich nach HEGI vom Libanon über Nordwestafrika, Süd- und
Ostspanien, Pyrenäen, Südostfrankreich, Sizilien, Korsika, mittlerer und nördlicher
Apennin bis zum Balkan.

In den Bereich der Schweizer Westalpen kommt der Frühlingsahorn vom Rhönetal
und von den Seealpen über Savoyen in die Gegend von Genf. Das eine Teilgebiet zieht
sich vom östlichen Genfersee dem Rhönetal entlang aufwärts bis ins Mittelwallis, wo der
Baum nach BECHERER (1956) bis auf 1450 m ansteigt. Eine Verzweigung nach Norden
führt ins Pays d'Enhaut und in die Haute Gruyere. Das andere Teilgebiet folgt dem
Jura von Südwesten nach Nordosten, mit einer Abzweigung nach Norden und erstreckt
sich bis ins Baselbiet des unteren Birstales (BINZ 1922).

Lange galt das Gebiet »Birsegg«, »Gobenrain« und »Gstüd« bei Arlesheim/BL als
nördlichste Ausdehnungsgrenze. Erst neuere Erforschungen in den 60er Jahren weisen
nördlichere Standorte am Südhang des Wartenberges bei Muttenz und am Horn bei
Pratteln nach (PLATTNER 1957, KUNZ 1969). Diese neueren Standorte liegen etwa
drei Kilometer nordöstlich der genannten Gebiete von Arlesheim und können daher
nach BINZ 1936 als Zwischenglieder zu den nachfolgend beschriebenen Grenzacher
und Wyhlener Frühlingsahornen angesprochen werden.

Innerhalb der Grenze von Deutschland waren bis 1934 nur vier wildwachsende
Ahornarten bekannt: Berg-, Spitz- und Feldahorn (Maßholder) sowie der dreilappige
oder französische Ahorn; dieser ist ein südliches Element unserer Pflanzenwelt und in
Deutschland auf die warmen Berghänge des Rhein-, Main-, Nahe- und Moseltales beschränkt
.

Der frühere Leiter des botanischen Institutes Freiburg im Breisgau, R. Lauterborn,
unternahm 1932 und 1933 zwei von ihm geführte Exkursionen in den Grenzacher
Buchswald, da er aufgrund des Vorkommens von Buchs, Flaumeichenwald, Mehlbeer-
und Eisbeerbaum sowie Lorbeerseidelbast vermutete, daß der Frühlingsahorn in diesem
Gebiet vorkommt. Da die Exkursionen ergebnislos verliefen, bat er Forstwart Arthur
Richter, im folgenden Frühjahr auf besonders früh blühende und austreibende Ahornbäume
zu achten. Dieser entdeckte 1934 unterhalb des Rötelsteinfelsens zwischen
Grenzach und Wyhlen den gesuchten, ihm wegen seiner frühen Blüte bereits früher aufgefallenen
Baum, den LAUTERBORN (1934) eindeutig als zur gesuchten Baumart gehörend
erkannte. Vorhanden sind zwei große und vier kleine, eng beieinander stehende
Stämme aus einem Wurzelstockausschlag im Alter von 50-80 Jahren (KIEFER 1976).
Ein siebter Stamm des Stockausschlages ist abgegangen; der sechste ist bereits dürr.

Die beiden in Wyhlen im Gebiet Keusboden-Klosterhau entdeckten Exemplare des
Frühlingsahorns erreichen somit die Nordgrenze ihres Verbreitungsgebietes.

Standort und Begleitvegetation

Der Frühlingsahorn stellt geringe Ansprüche an den Boden. Er stockt im genannten
Gebiet auf kalkreichen, flachgründigen, felsigen Böden. Sein Vorkommen mit Buchs
und Flaumeiche zeigt, daß er wärmeliebend ist.

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