Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 4688,fm
Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
45.1983, Heft 1.1983
Seite: 201
(PDF, 40 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1983-01/0203
Daß dergleichen jedoch alles in allem äußerst reizvoll und in vieler Weise anregend, mögen
vorstehende Zitierungen bereits erwiesen haben.

Herbsttagung in Lörrach am 17. Oktober 1982

von Willi Oser

Die Herbsttagung, deren offizieller Teil sich im Heim der Lörracher Stadtmusik abwickelte
, hatte zuvor eine Reihe neuer Eindrücke gebracht, die in die Frühgeschichte sowie
auch in die Kirchenbaukunst des späten Mittelalters führten.

Seit eineinhalb Jahren widmet sich der zweite Vorsitzende Dr. Erhard Richter,
Grenzach, den Ausgrabungen eines römischen Gutshofes bei Brombach. Ein Bus hatte
deshalb die rund 60 Teilnehmer in das dortige Hügelgelände gebracht, das in seiner
Struktur kaum erwarten ließ, daß hier einst ein römischer Gutshof gestanden hatte, der
vielleicht das nahe Augusta Raurica mitzuversorgen hatte, ehe er im 3. nachchristlichen
Jahrhundert von den Alemannen zerstört wurde und in der Geschichte verschwand.

Vor Ort erläuterte Erhard Richter den Stand der Ausgrabungen und der Konservierungsarbeiten
sowie die Funde, welche Einblick in das Leben der Römer im späteren alemannischen
Raum gaben. Eine ausführliche Schilderung mit allen Details über den
Gutshof finden die Mitglieder im Heft 1/1982 »Das Markgräflerland«.

Zeitlich näher lagen die Einführungen von Frau Dr. Heimann-Schwarzweber in den
Kirchen von Tüllingen und Rötteln. Tüllingen besitzt in seinem einfachen, aber umso
bemerkenswerteren Gotteshaus eine Reihe von Freskomalereien, die sich mit einer Heiligdarstellung
ergänzen, während im Tympanon ein Relief und an der Rückwand Malereien
Basler Herkunft die Kirche schmücken. Lange hatten sie unter Verputz gelegen,
bis sie seit 1953 wieder die Besucher beglücken.

Rötteln mit seiner trutzigen Kirche von 1401 büßte äußerlich bis heute nicht viel ein,
wenn sich auch die Außenfronten Veränderungen gefallen lassen mußten. Hier finden
das größte Interesse die ikonischen Grabsteine des Markgrafen Rudolf III. von Hach-
berg-Sausenberg und seiner Gemahlin Anna von Freiburg, hervorragende Arbeiten, die
ohne Parallelen blieben. Waren es in Tüllingen die Malereien, die den Gottesdienstbesuchern
den Inhalt der Heilslehre erläutern mußten, so war es in Rötteln die Geschlechterfolge
der Markgrafen als Vorfahren der späteren Großherzöge, bis auch diese in unserem
Jahrhundert in der Geschichte verschwanden.

Neben den genannten Personen hatte sich auch Museumsleiter Gerhard Möhring zur
Verfügung gestellt, als das Lörracher Museum am Burghof besichtigt wurde. Dort interessierte
vor allem die neueröffnete Abteilung für Ur- und Frühgeschichte im Lörracher
Raum.

Durch die Führungen in Brombach, Tüllingen, Rötteln sowie im Museum entstand
für die aufmerksamen Exkursionsteilnehmer ein historisches Bild der Heimat, das sich
weder durch die Literatur noch im Film so plastisch aufzeigen läßt.

Eine kurze Pause nach dem Mittagessen gab dem ersten Vorsitzenden Christian Martin
Vortisch Gelegenheit, einer Reihe von Mitarbeitern wie Dr. Helmut Bender und Dr.
Fritz Fischer für ihre literarischen Beiträge zu danken. Letzterer bearbeitet gegenwärtig
die Geschichte des Müllheimer Stadtteils Vögisheim. Zugleich wurde das künftige Exkursionsprogramm
besprochen, dessen nächstes Ziel Breisach und der nördliche Kaiserstuhl
sein werden. Vortisch schlug zugleich vor, die Landsgemeinde im schweizerischen

201


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1983-01/0203