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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
45.1983, Heft 1.1983
Seite: 208
(PDF, 40 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1983-01/0210
Der schöne Bildteil zeigt mit bemerkenswert vielen farbigen Motiven unser Ländle mit Berg und
Tal, mit Reben, Dörfern, Schlössern und Kirchen, aber auch mit versteckten Weihern und Moorinseln
. Winzer und Wein, Literatur und Architektur, Wirtschaftsgeschichte und Historie: im klug gerafften
Text und mit manchem Blick über den Rhein werden das Markgräflerland und seine Menschen
durch die Jahrhunderte vorgestellt, und auch der Ursprung der uns so vertrauten Bezeichnung
wird erklärt: zurückzuführen ist der Begriff »Markgräflerland« wohl auf den 9. September
1444, »als der letzte Graf von Freiburg, Johann, die Herrschaft Badenweiler seinen ehemaligen
Mündeln, den Markgrafen Hugo und Rudolf IV. von Hachberg, schenkte.«

Ingeborg Hecht

Helmut Duraler: Die schönsten Höhenzvanderungen im Schzvarzwald.
Mit 90 teils färb. Abbildungen und 30 Kartenskizzen. München: Bruckmann 1982.
160 S. Großformat, Linsonbd. mit färb. Schutzumschlag, DM 48.—.

Daß der Schwarzwald und ganz besonders seine schier unerschöpflichen Wandermöglichkeiten
immer wieder von der Reise- und Bildbandlektüre neu entdeckt und wahrgenommen wird, versteht
sich heute mehr denn je. So verwundert es auch kaum, wenn nicht nur einheimische Verlage munter
mitmischen. Nach dem recht mäßigen Radel-Band (Atlantis Verlag 1977) und dem solid-positivisti-
schen Beiträgeband innerhalb der Veröffentlichungen des Alemannischen Instituts (vgl. Rez. in H.
2/1981) hat der Verf. dieser Besprechung innerhalb der »Badischen Reihe« ja einen ganz frühen
Schwarzwald-Band (des Forstprofessors v. Sponeck anno 1817) teilweise neu ediert; nach wie vor
ein diesbezüglicher Spitzentitel alsdann der Wilhelm Jensensche »Schwarzwald« in mehreren Auflagen
und jüngst auch im Reprint (Weidlich 1980) in seiner Mischung von Reisebeschreibung und
Reiseführer. Ähnliches möchte eigentlich auch der hier vorgelegte Band sein mit seinem großteils
vorzüglichen und meist auch beeindruckendem Bildmaterial und den Routenzusammenstellungen
des gebürtigen Augsburgers, der den Schwarzwald erstmals in seiner Calwer Soldatenzeit und später
auf zahlreichen Wanderungen einigermaßen intensiv kennenlernen wollte und als Außenstehender
beachtliche Fortschritte gemacht haben dürfte. Dumler, eigentlich Bergsteiger und Gebirgs-
wanderer (er hat in dieser Buchreihe auch einen Dolomitenband herausgebracht), meinte auf des
Rez. Frage, woher er seine kulturellen und geschichtlichen Exkurse fundiert habe, das sei hauptsächlich
mittels Reise- und Kunstführern (»ä la Reclam — weshalb auch nicht?) geschehen. So gesehen
und so verstanden, haben wir es keinesfalls mit einer alles Bisherige in den Schatten stellenden
Publikation zu tun. Was etwa ein Rieple in diversen Veröffentlichungen mit viel Heimatliebe und
dann und wann auch einiger Kleinkariertheit schuf, möchte ein Dumler mehr in großen Zügen vorstellen
. Ja, der Band ist eigentlich und verständlicherweise mehr für die Auswärtigen, für die Fremden
als für die Einheimischen abgefaßt. Es geht hier um die großen Linien, um das weite Netz, geht
um differenzierte, mitunter auch nur sporadische Hinweise zunächst des West-, Mittel- und Ostwegs
und alsdann um die 27 »lohnendsten« (besser wohl: lohnende!) Höhenwanderungen. Uns interessieren
vorzugsweise die südlichen Routen, und wir empfinden es immerhin als eine Art Genugtuung
, daß unsere engere Gegend generell nicht zu kurz gekommen ist. So fallen in unser Terrain
vor allem »Markgräfler Wiiwegle« (Staufen - Bad Bellingen - Weil am Rhein), »Auf den Belchen«
(Neuenweg - Nonnenmattweiher - Belchen), »Römerbäder und Markgräfler Höhen« (Badenweiler
- Blauen — Kandern) sowie »Dinkelberg« (Uber die Hohe Flum zur Römerstraße). Selbstverständlich
wurde auch dem Hotzenwald eine Route (Wehr - Herrischried - Gugel - Waldshut) zuerkannt
. Das liest sich, besonders wenn man über diese und jene Großzügigkeiten und entfernungsbedingten
Schnitzer hinwegzusehen vermag, nicht uneben; was die jeweils angeschlossenen »Touristischen
Angaben« angeht, so sind sie im allgemeinen durchaus präzis, geben vor allem die Kilometer
und die Übernachtungsmöglichkeiten mit an, verweisen auf Anfahrtrouten und Sehenswürdigkeiten
. Dann und wann findet sich auch für die Einheimischen was Hübsches und sogar was Neues
bzw. nicht allgemein Bekanntes gesagt. Dumler, von Haus aus Journalist, weiß in der Regel konzentriert
und nicht allzu langweilig zu schreiben, ohne deshalb pathetisch zu werden, zudem hat er
seine Sekundärliteratur keinesfalls mit der linken Hand abkonterfeit, er hat sich vielmehr etliche
Mühe auch in den Detaillierungen gemacht. Nicht ihm, sondern eher dem Verlagslektorat ist es so
anzukreiden, daß man das Ms. oder die Fahnen nicht von einheimischer Instanz mitlesen ließ. Sonst
gäb es nun mal kein Sulzberg (statt Sulzburg) und was mehr. Alles in allem sollte man - wenn man
Positives und Negatives auf die Rezensionswaagschale stellt - über das Erscheinen eines solchen
Bandes doch eher erfreut als verärgert sein: in erster Linie schon deshalb, weil damit unser Land
vorzugsweise den Fremden auf nicht unebene und insgesamt doch achtbare und ansehnliche Weise
vorgestellt wird. Helmut Bender

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