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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
45.1983, Heft 1.1983
Seite: 210
(PDF, 40 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1983-01/0212
dicht »In der Stille, ganz allein ...« (1947) schildert Burte meisterhalt das Heimweh Hebels, seinen
Weg zur alemannischen Dichtung und die Wehmut des Dichters über ihr Wiederversiegen. - Schon
in den Titeln einzelner Gedichte spiegelt sich die Vielfalt der Gesichtspunkte, von denen aus die Gestalt
Hebels in dieser Sammlung betrachtet wird: Hebel stiftet das Mähli - Hebel in Gefahr - Hebel
im Dorf und am Mahle - Hebel und die Technik ... Warmer Humor und verblüffender Witz treten
uns aus manchen Gedichten entgegen - »Müpfy, der Prophet« sei hier als Beispiel genannt -, aber
auch mutige Ironie kann am Werk sein, wie das lange, gegen die damaligen Rassefanatiker (denen
Hebel zu viel »ostisches Erbteil« hatte) gerichtete Gedicht »Hebel rassisch« (1939) zeigt.

Uber »Die Seele des Maien«, die so vom vielseitigen Reichtum des Verehrten wie des Verehrenden
zeugt, urteilte der Hebelpreisträger von 1953 Reinhold Zumtobel: »Ein Buch über Johann Peter
Hebel, wie Hermann Burte es seinen Landsleuten und der geistigen Welt vorlegt, ist neu, originell
und einmalig; es wird zweifellos auch einmalig bleiben. Und nur Einer war berufen, ein solches
Werk zu schaffen. Dieser Eine konnte nur Hermann Burte sein. Er ist selbst ein anerkannter, begnadeter
Dichter und ein Landsmann Hebels — kennt also die von Hebel besungene Heimat und ihre
Menschen wie kein anderer Dichter der Gegenwart. Er schöpft also bei seinem dichterischen Schaffen
aus den gleichen Quellen wie sein verehrter Meister Hebel.« - Hermann Burte aber wünscht in
einem seiner Hebelgedichte, was für jede Zeit gültig sein kann:

»Wenn numme in de Harzen inn

E Fünkli brennt vom Hebelsinn,

E Freud an Haimeth und Naduur,

Vo Gott und Tod en ärnschti Spur,

E Liebi für das Menschegschlecht,

Wo sufer isch und wohr und echt

Und voll vo dem, was dur e Gmüet

As d'Seel vom Maie zuckt und zieht!« Magdalena Neef

Lörracher verlegerische Aktivitäten

In etwa gegenüber dem ehemaligen Hebelgymnasium und heutigen Stadtmuseum, das anläßlich
der Herbsttagung 1982 der »Arbeitsgemeinschaft Markgräflerland« mit im Mittelpunkt eingehender
Besichtigung stand, findet sich Sortiment und Verlag Waldemar Lutz, ein sich in jüngster Zeit
aktivierendes Unternehmen, das vor allem mit den beiden Bänden »Kennzeichen Lö« und »Kennzeichen
FR« einiges Aufsehen über die subregionale, ja selbst über die regionale Literatur hinaus erregt
hat.

Kleine, aber intensive Verlage beleben ihren kulturellen Umkreis, vor allem dann, wenn sie, wie
das der Lutz-Verlag erstrebt, Topographisches und Landeskundliches mit wesentlichem Stellenwert
ihrer Produktion einbeziehen. Daß es nicht bei den Kennzeichen-Bänden (einer neuartigen
und geschickten Mischung von Schul- und Familienbuch mit viel Bild- und Graphik-, bzw. Statistikraum
) geblieben ist, beweisen vor allem die beiden Bildkalender »Freiburg 1983« und »Landkreis
Lörrach 1983«: alles in Farbe, gekonnt und ohne Aufdringlichkeit dargeboten. Darüber hinaus
hat W.L. selbst nunmehr in 2. Auflage den Band »Bilder aus Alt-Lörrach« herausgebracht: alte
Fotografien von Lörrach aus den Jahren 1865 bis hin zum Ersten Weltkrieg. Was schließlich die Publikation
»Markt in Lörrach - Bilder und Geschichten einer Marktstätte« angeht, so kann dies ohne
weiteres als ein gelungener Beitrag zum 300-jährigen Lörracher Stadtjubiläum gewertet werden.
Die Mischung der beigegebenen Texte ist in ansprechender Form gelungen: vielerlei Lesern wird
Rechnung getragen, Symptomatisches treffsicher hervorgestellt.

Daß in einem solchen Verlag auch anderweitige Veröffentlichungen gut gewählt und proper herausgebracht
werden, begreift man rasch, wenn man die landeskundlichen Bücher kennt, in denen
die zwischenzeitlich abgegriffene Heimatkunde u. ä. geistreich und griffig zu neuem Leben erweckt
wurde. Helmut Bender

August Eberlin, Geschichte der Stadt Schopfheim und ihrer Umgebung.
Schopfheim (Uehlin) 1878. Als Reprint neu hrsg. von der Museumsgesellschaft Schopfheim im
Kehrer Verlag in Freiburg (1982). Mit einer Einführung von Klaus Strütt und 4 färb. Abb. sowie einem
Schwaz-Weiß-Portr. Eberlins., 216 S., geb., DM 25.70.

Der aus Dossenheim an der Bergstraße gebürtige August Eberlin, der 1876 bis zu seinem Tod als
noch nicht 50jähriger anno 1887 als evangelischer Stadtpfarrer in Schopfheim wirkte, hat mit seiner

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