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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
45.1983, Heft 1.1983
Seite: 211
(PDF, 40 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1983-01/0213
bereits zwei Jahre nach der Übernahme der Schopfheimer Pfarrei herausgebrachten Geschichte
Schopfheims ein für seine Zeit gründliches, grundlegendes und auch noch heute achtunggebietendes
Oeuvre geschaffen, das auf Wunsch der dortigen Museumsgesellschaft in vorbildlicher Weise wieder
aufgelegt wurde. Der Neuhrsg. würdigt in einem dem eigentlichen Band vorgespannten Kunstdruckbogen
zunächst den Autor, um dann in einem eigentlichen Vorwort das Buch selbst kurz zu
charakterisieren. Daß man das Ganze nicht mit Ergänzungen bzw. Korrekturen versah, leuchtet
ein, wenngleich es auch in einigem zu begrüßen gewesen wäre, diesen und jenen Einzelkommentar
zu erhalten. Insgesamt handelt es sich beim Eberlinschen Werk um eine doch einigermaßen breit angelegte
und in vielem chronikal anmutende Geschichtsdarstellung, von der Strütt mit ziemlicher Bestimmtheit
und wohl auch zurecht behauptet, sie hätte der Seithschen Stadtgeschichte (1963 beendet
, erst 1976 erschienen) wohl in manchem als Quellenmaterial u. ä. gedient. Die diesem Vorspannbogen
beigegebenen Bildwiedergaben alter Ansichten sind ebenso verdienstvoll wie die beiden
größeren Reproduktionen der vorderen und hinteren Vorsatzblätter.

Eberlin hat »Schopfheim's Geschichte« »Seiner heben Gemeinde... gewidmet«; er bewältigt seinen
Stoff in einem knappen und allgemein gehaltenen Vorgeschichtskapitel sowie in sechs »Perioden
«. Vorbilder waren ihmu. a. C. G. Fechtmit seiner »Geschichte der Stadt Durlach« undj. G. F.
Pflüger (gebürtiger Schopfheimer) mit seiner »Geschichte der Stadt Pforzheim«. Ursprünglich waren
von Eberlin entsprechende Einzelvorträge abgefaßt und auch gehalten worden (im Winter 1877/
78). Dankbar weist er in seinem »Vorwort« auf gewisse Vorarbeiten - etwa von J. Vetter über die
römische Zeit, ferner eben auf Pflüger und auf K. Asbrand und vor allem auf den »Herrn Altbürgermeister
Karl Grether, welcher mit unermüdlichem Fleiß seit Jahrzehnten an einer Chronik Schopfheims
arbeitet...«. An Quellen zitiert der Verf. Werke von Sachs, Fecht, Mehrer und Herbst.

Bei der hier vorgelegten Xeuherausgabe stellen sich uns generell zweierlei Aspekte: einmal die
Aussagen zum Lokalgeschichtlichen, demnach das eigentliche Anliegen eines solchen Bandes, und
zum andern die allgemeineren Aussagen, zwar zum Teil in der Regel Allgemeinplätze in positivem
Sinn, dann aber uns doch wertvoll wegen ihrer zeitgenössischen Perspektiven, Ansichten und was
mehr. Aufschlußreich etwa auch die Eberlinschen Periodisierungen: 1. Periode unter den »Herrn
von Röteln bis 1315 und den Markgrafen von Sausenburg«; 2.: 1503 - 1618; 3.: 1618- 1740 (demnach
vom Dreißigjährigen Krieg bis einschließlich den Erbfolgekriegen); 4.: »Die Zeit der Aufklärung
. Vom Regierungsantritt Karl Friedrichs bis zur französischen Revolution. 1746 - 1789.«; 5.:
1789 - 1848; 6.: 1848 »bis zur Gegenwart«, d. i. bis ca. 1875. An Beilagen finden sich u. a. mehrere
Schenkungsurkunden sowie Stadtpfarrer- und Schulmeister-Verzeichnisse, auch die »Aelteste
Schützenordnung« sowie ein »Verzeichnis der Statthalter (Bürgermeister) und der Stadtbaumeister
« .

Was schließlich die Lektüre dieser Schopfheimer Geschichte besonders reizvoll und in vielem attraktiv
werden läßt, ist die Eberlinsche Diktion, die man - an damaligen Publikationen gemessen -
keineswegs antiquiert nennen möchte. Daß dann und wann immerhin auch soziale Probleme bzw.
Gegebenheiten mitaufgeführt werden, ist erfreulich. Daß andrerseits die 48/49er Revolution nur einen
sehr bescheidenen Raum einnimmt und letztlich nicht übers Referieren bzw. Registrieren hinauskommt
, ist bedauerlich , doch auch verständlich; was schließlich den Krieg von 1870/71 angeht,
so ist dieser freilich nur angedeutet, was immerhin verwundert: es will einem erscheinen, als sei dem
Verf. der Atem ausgegangen, oder aber, er wollte nicht zu sehr ins Zeitgeschichtliche einsteigen,
oder aber, er mußte Rücksicht auf den Gesamtumfang seines Bandes nehmen. Doch versöhnen gerade
in der 6. Periode Unterkapitel wie »Sitten und Gewohnheiten« und auch die Mitberücksichtigung
der Umgegend (»Die Hasler Höhle und der Eichener See«).

Mit ihrem Anliegen, den im Antiquariat nur noch selten auftauchenden Band wieder präsent zu
wissen, hat die Schopfheimer Museumsgesellschaft so eine begrüßenswerte Entscheidung gefällt
und mit Hilfe des rührigen Kehrer Verlages munter und in dankenswerter Weise neu inszeniert. Besonders
erfreulich wäre es in diesem Zusammenhang, wenn Reprint und Vorwort ergänzende lokalhistorische
Arbeiten nach sich zögen. Helmut Bender

Helmut Bender, Vom Hochrhein, Hotzenwald und südlichen Schxiarzwald. Ein Mosaik.
Freiburg: Karl Schillinger Verlag 1980. 234 S., mit zahlreichen, teils färb. Abb. Leinen DM 34.—.

Regierungspräsident Dr. Nothhelfer hat es in seinem Geleitwort bereits festgestellt: den »Oberrheinischen
Mosaik-Bänden« wurde hiermit ein neuer Band zur Seite gestellt, der sich geographisch
dem früher Erschienenen angliedert, in seiner Art jedoch von den bisherigen Mosaik-Bänden wesentlich
unterschieden ist: handelt es sich hier doch um keinen kommentierten Bildband, sondern
vielmehr um einen stark historisierenden Textband (Schwerpunkt 19. Jahrhunden) mit entspre-

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