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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
45.1983, Heft 1.1983
Seite: 217
(PDF, 40 MB)
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Diese Heiterkeit sprach immer auch aus seinen Landschaftsbildern, aus den Abbildern
seiner näheren und weiteren Heimat, die er in großer Zahl mit ungebrochenem Antrieb
und feinem Empfinden für die Markgräfler Seele schuf. Er selbst war diese Seele, und so
wird er auch nicht vergessen sein. Sein umfassendes künstlerisches Werk legt Zeugnis ab
von einer Verbundenheit zu dieser alemannischen Landschaft und ihren Menschen, die
Julius Kibiger immer wieder motivierten, zur Tuschfeder, zum Pastellstift oder zum Pinsel
zu greifen, um das Gesehene, das Geliebte festzuhalten, der Nachwelt zu bewahren.
Alte Bäume, Häuser und Winkel, das sind die unvergänglichen Spuren der Vergangenheit
, die er mit seinem künstlerischen Schaffen nachdrücklich setzte. Einer Zeit, die dem
schnellen Wandel unterliegt, hat Kibiger auf diese Weise eine Hinterlassenschaft gegeben
, die die Besinnung auf frühere Zeiten, auf das So-war-es, erleichtert. Die Ruhe und
Heimeligkeit seiner Bilder hat nichts Beschönigendes. Sie ist reines Erleben aus der Betrachtung
der geliebten Landschaft.

Julius Kibiger wurde am 23. Mai 1903 in Feldberg geboren. 1927 zog er mit seiner Frau
Mina geborene Kuhn nach Auggen, das ihm bis zuletzt Wahlheimat war. Zunächst als
selbständiger Handwerker im Malerberuf tätig, entwickelte Kibiger zunehmend künstlerisches
Geschick. An der Kunstgewerbeschule in Basel fand er dann in Hermann Daur
aus Otlingen einen väterlichen Lehrer. Bei Studien in Italien vertiefte und verfeinerte er
später seine künstlerischen Fähigkeiten. Die Liebe zur Literatur alemannischer Sprache
und eine enge geistige Verwandschaft zu Johann Peter Hebel waren der Nährboden, auf
dem sein feinsinniges Empfinden in der Malerei reiche Früchte trägt.

Julius Kibiger war seit 1964 Hebelvogt und Vorsitzender des Hebelbundes Müllheim.
Ehrenbürger seiner Heimatgemeinde Auggen, wurde ihm 1978 das Bundesverdienstkreuz
verliehen. In Ausstellungen in Müllheim, Freiburg, Straßburg, Mühlhausen,
Stuttgart, Karlsruhe und Schopfheim trat er hervor. Oft kam der Südwestfunk und Radio
Basel zu Reportagen in sein Atelier. Sieben Monate stellte Kibiger im Hans-Thoma-
Museum in Bernau aus. In seinen Entwurfmappen in Auggen schlummern noch viele
Entwürfe, ebenso die Skizzenbücher seiner Reisen ins Innere Afrikas, in den Nahen
Osten und bis zum Nordkap.

Mit Julius Kibigers Tod verlor das Markgräflerland eine der markantesten Persönlichkeiten
seines Kulturlebens.

Bild und Text:
B. Michaelis, Badische Zeitung vom 21. Februar 1983.

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