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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
45.1983, Heft 2.1983
Seite: 82
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vorschlage zu benennen, ging von der CDU in Verbindung mit der Wahlgemeinschaft
der Vertriebenen ein Vorschlag ein, von der Freien Wählergemeinschaft ein Vorschlag
und von der SPD zusammen mit der FDP ein Vorschlag. In geheimer Abstimmung wurden
folgende Herren in den Kreisrat gewählt. Von der CDU Josef Pfeff er, Lörrach, Max
Adolph, Schopfheim, Karl Ganter, Pfaffenberg. Von der SPD Emil Huber, Lörrach,
Ernst Schleith, Hausen, Johann Boll, Wyhlen. Von der FDP Peter Hartmann, Weil,
Christian Bürgin, Efringen-Kirchen, Cari Teurer, Lörrach. Von der Wahlgemeinschaft
der vertriebenen Deutschen Heinrich König, Degerfelden.

Diese 10 Mitglieder des Kreisrates bildeten das Verwaltungsorgan des Kreises. Diese
Mitglieder durften sich Kreisrat nennen, während die Mitglieder des Kreistags Kreisverordnete
genannt wurden. Nach der heute gültigen Kreisordnung sind alle Mitglieder des
Kreistages Kreisräte. Das Wort Kreisverordnete wurde gestrichen, was sicher der süddeutschen
demokratischen Tradition entgegenkam, denn das Wort Verordneter stammt
aus der »preußischen Gedankenwelt«. Den früheren Kreisrat gibt es heute nicht mehr.
Die Kompetenzen des Kreistages wurden wesentlich gestärkt. Die Verwaltungsarbeit
leisten im jetzigen Kreis drei Ausschüsse.

Erstmals in der Geschichte des Kreises wurde eine Frau in den Kreistag gewählt. Es
war dies Frau Margit Wuermeling aus Atzenbach, die auf der Liste der CDU kandidierte
. Sie ist übrigens die Mutter des Herrn Wuermeling, der in Utzenfeld zum Bürgermeister
gewählt worden war, dann aber sein Amt nicht antrat und sich in Lörrach um die Position
des Landrates beworben hatte.

Am 21. März 1956 rückte Frau Hedwig Selz aus Schopfheim auf der Liste der SPD in
den Kreistag ein. Damit waren also zwei Kreisverordnete Frauen.

Am 30. 4. 1955 wurde Landrat Dr. Heinrich Graser in den Ruhestand versetzt. Am 1.
Mai 1955 trat Oberregierungsrat Wolf gang Bechtold den Dienst als Landrat im Kreis
Lörrach an.

Am 4. 6. 1955 teilte Landrat Bechtold den Bürgermeistern und Kreisverordneten mit,
daß er offiziell zum Landrat des Kreises Lörrach bestellt worden sei. Erst am 26. 4. 1956
wurde Landrat Bechtold durch den Kreistag einstimmig in seinem Amt auf 12 Jahre bestätigt
. Dies war erforderlich, weil nun die neue Kreisordnung in Kraft getreten war, die
verlangte, daß der Kreistag den Landrat zu wählen habe. Dieser einstimmige Vertrauensbeweis
nach knapp einem Jahr Amtszeit bewies, daß es Landrat Bechtold verstanden
hatte, das Vertrauen aller Kreistagsmitglieder zu gewinnen. Landrat Bechtold gehörte
keiner Partei an.

Die Wiederwahl nach zwölfjähriger Amtszeit war für die öffentliche Kreistagssitzung
am 6. März 1968 vorgesehen. In dieser Sitzung übernahm Kreisrat und Bürgermeister
von Todtnau Franz Dietsche den Vorsitz im Kreistag, da er Stellvertretender Kreistagsvorsitzender
war. Landrat Bechtold verließ die Sitzung. Dem Kreistag war nur ein Vorschlag
unterbreitet worden, und dieser lautete auf Wolfgang Bechtold. In geheimer Abstimmung
wurde Herr Bechtold einstimmig auf 12 weitere Jahre zum Landrat des Kreises
Lörrach gewählt. Dieser erneute Vertrauensbeweis zeigt deutlich, wie populär dieser
Landrat im Kreis Lörrach war, denn immerhin waren ja seit der Wahl von 1956 zwei
Kreistagswahlen ins Land gegangen, so daß der Kreistag ein völlig neues Gesicht zeigte,
als er am 6. 3. 1968 den Landrat wählen mußte.

Sichtlich bewegt dankte Landrat Bechtold für das große Vertrauen, das ihm der Kreistag
ausgesprochen hatte. Er versprach, auch weiterhin zum Wohle des Kreises zu wirken
und als neutraler Sachwalter über allen Parteien zu stehen. Er bot allen Fraktionen eine
vertrauensvolle Zusammenarbeit an.

Bedingt durch die Kreisreform trat Landrat Bechtold am 31. 12. 1972 frühzeitig in den
Ruhestand. In einer außerordentlich eindrucksvollen Abschiedsfeier im Rathaussaal der
Stadt Weil wurden seine großen Verdienste um den Landkreis besonders gewürdigt.

Landrat Leible aus Säckingen, wo er bisher Landrat war, wurde bedingt durch die
Kreisreform zum Amtsverweser des neuen Landkreises bestellt. Erst nach der Kreistags-

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