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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
45.1983, Heft 2.1983
Seite: 93
(PDF, 39 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1983-02/0095
1938 herausgebracht, das Gedicht »Stadt am Strom, Land am Strom«, und davon, um es
kurz zu machen, nur die beiden ersten Strophen:

»Blühend am Bogen des wogenden Bandes,

Hütet die Rheinstadt die Brücken des Stroms,

Ragen als Marke und Mitte des Landes

Deutsam die Doppeltürme des Doms,

Senden in all die offenen Tale
Licht ihres Lichtes vom heiligen Born,
Ihnen entgegen helden die Schale
Goldene Halden am Klotzen und Horn.«

Und aus Hermann Burtes 1953 erschienenem Werk »Das Heil im Geiste« möchte ich
Ihnen gerne ein Gedicht lesen, das mir besonders gefallen hat:

Korn und Wein

Worte sind wie Roggenkörner,
Worte sind wie Traubenbeeren;
Jene werden Brot und Speise,
Diese wundervoller Wein!

Dichter, brauche deine Worte
Wie der Müller seine Körner,
Wie der Winzer seine Beeren,
Schaffe wissend Brot und Wein!

Nähren sollen Körner, nähren!
Freude spenden sollen Trauben,
Und der Rausch in klarer Weihe
Adle den vergossenen Schweiß!

Aus dem Dunkel in das Lichte,
Aus dem Schweren in das Leichte,
Aus dem Boden in die Seele
Hebt der Geist den Stoff im Wort!

Deine Tat, berufener Dichter,
Sei so menschlich und so göttlich
Wie des Gottes als des Menschen,
Der sich gab in Brot und Wein.

Und ein letztes Gedicht aus dem 1957 erschienenen Gedichtband »Stirn unter Sternen
«: Die hingebende Betrachtung des Wandels von der Raupe über die Puppe zum
Schmetterling läßt an Hebels »Spinnlein« denken.

Wandel der Gestalt
Immer ungesättigt fressen
Blatt um Blatt vom grünen Baum
Und in kleinen Rucken messen
Den unendlich langen Raum,
Ring an Ring vom Boden heben,
Sonne, Regen, Wind im Haar,
Dieses war mein dumpfes Leben
Damals, als ich Raupe war.

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