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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
45.1983, Heft 2.1983
Seite: 131
(PDF, 39 MB)
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Leistungen zur Förderung und Erforschung Hebels vollbracht zu haben. Neben Werkausgaben
, einer Biographie und vielen kleineren Veröffentlichungen ist ihm vor allem die
editorische Erschließung der Briefe Hebels zu verdanken. Der Wert bedeutender Vorleistungen
bleibt auch dann bestehen, wenn die Uberprüfung seiner Briefedition erhebliche
Mängel an den Tag bringt. Recht verstanden erfolgt solche Nachforschung durchaus im
Sinne und in der Fortführung von Zentners wichtigstem Lebensziel.

Der oben vorgestellte Fehler ist kein Einzelfall. Nur ein weiteres, weniger spektakuläres
Beispiel soll dies verdeutlichen. Als Brief Nr. 332 (der Ausgabe 1957) vereinigte
Zentner zwei Fragmentstücke, die er in den beiden früheren Ausgaben, wahrscheinlich
richtig, um ein Jahr auseinanderdatiert hatte. Die Zusammenfügung wurde weder begründet
noch überhaupt angemerkt. Am Schluß des ersten Fragmentes findet sich in der
Ausgabe von 1957, von Zentner ohne jede Kenntlichmachung eingefügt, das Wort
»den«, das im Briefmanuskript nicht steht. Offenbar soll es, über die korrekt angebrachten
Auslassungspünktchen hinweg, den grammatikalischen Anschluß an den Text des
folgenden Bruchstücks gewähren. Die beiden in Frage stehenden Brieffragmente sind
auf verschiedene Sorten Papieres geschrieben, was allein schon, bei bekannter Gewohnheit
Hebels, verbietet, sie als Teile eines und desselben Briefes anzusehen.

Hier ist nicht der Ort, die vielen editorischen Fehler im einzelnen vorzuführen, die
durchgängig in Zentners Brief edition festzustellen sind: sinn verstellende Lesefehler,
Auslassungen und Umstellungen, fehlerhafte Datierungen und Zuschreibungen und daneben
die vielen Kleinigkeiten, die philologischer Genauigkeit oder Einheitlichkeit nicht
genügen. Aus all dem folgt die Notwendigkeit einer sorgfältigen Neuedition von Hebels
Briefen, die im Rahmen der historisch-kritischen Gesamtausgabe aller erhaltenen Schriften
Hebels auch bereits vorgesehen ist, welche im traditionellen Hebel-Verlag
C. F. Müller vorbereitet wird. Im Interesse dieser Aufgabe bittet der Verfasser die privaten
Besitzer von Briefen Hebels, auch von bereits veröffentlichten, diese ihm in Kopie
oder zur Einsichtnahme zugänglich zu machen.

Nachzutragen ist, daß Hebel nach seiner letzten Reise ins Oberland, im Jahre 1812,
Gustave Fecht nicht mehr gesehen hat. Es entspricht dies eigentlich den zwiespältigen
Gefühlen, die in dem merkwürdigen Brieffragment ausgedrückt sind. Oft noch war sein
Gemüt ihr nahe, und der Wechsel von Briefen wurde fortgesetzt. Der letzte bekannte
Brief Hebels, geschrieben 13 Tage vor seinem Tod, war an Gustave Fecht gerichtet.

Nachtrag der Redaktion

Wir bitten alle Mitglieder und insbesondere unsere Hebelfreunde, etwa gesammelte, unveröffentlichte
und veröffentlichte Hebelbriefe dem Verfasser des obigen Beitrages anzuzeigen
. Die Anschrift entnehmen Sie bitte dem Autorenverzeichnis am Schluß des
Heftes.

Daß wir auch um den jetzigen Standort schon veröffentlichter Briefe bitten, hat folgenden
Grund: Wie die neueren Forschungen zeigen, sind manche Veröffentlichungen
keine korrekten Abdrucke. Es fehlen auch Angaben darüber, wo manche Hebel-
Schriftstücke sich in Privatbesitz befinden. Selbst in Prof. Zentners Nachlaß in der Badischen
Landesbibliothek scheinen nur wenige Angaben dazu festgehalten zu sein.

Sie können die Angaben (z. B. Briefdatum, Gegenstand des Textes usw.), auch Beschreibungen
anderer bekannter und unbekannter Hebeliana selbstverständlich genausogut
unserer Redaktion mitteilen. Die Redaktion

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