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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
45.1983, Heft 2.1983
Seite: 178
(PDF, 39 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/mgl-1983-02/0180
Vereinsnachrichten

Frühjahrstagung am Kaiserstuhl am 15. Mai 1983

von Willy Oser

Breisach, Burkheim, Niederrotweil und Jechtingen mit ihren frühgeschichtlichen,
aber auch kunstgeschichtlichen Denkmälern waren die Stationen der Exkursion, die im
Rahmen der Frühjahrstagung der Arbeitsgemeinschaft Markgräflerland durchgeführt
wurde.

Der strömende Regen zwang den Exkursionsleiter Dr. Erhard Richter zunächst, von
der Führung auf dem Breisacher Münsterberg abzusehen, auf dem zwischen Münster
und Rathaus durch andersfarbige Steine der Grundriß des größten spätrömischen Baukomplexes
Südwestdeutschlands sichtbar gemacht ist.

Zunächst wurde das beim Münster stehende Museum für Ur- und Frühgeschichte aufgesucht
. In diesem befindet sich eine Vielzahl von Funden aus der vor- und frühgeschichtlichen
Zeit, die sich wie ein Geschichtswerk zusammenreihen und ein lebendiges
Bild der frühen Besiedlung des Kaiserstuhls ergeben.

Eine Dokumentation, die Richter über die Ausgrabungen vorbereitet hatte, erleichterte
die Ubersicht über die geschichtlichen Vorgänge, die wie kaum in einer anderen
Stadt harte Zäsuren geschaffen hatten.

Der Besuch im St. Stephans-Münster galt dem großartigen Jüngsten Gericht von Martin
Schongauer sowie dem berühmten Hochaltar von Hans Loi, dessen in den Altar eingeschnitzte
Anfangsbuchstaben H. L. erst 1979 endgültig mit diesem Meister in Verbindung
gebracht werden konnten.

Im nahen Burkheim am Kaiserstuhl wurde das Mittagessen eingenommen, und hier
fand auch die offizielle Begrüßung durch den Ersten Vorsitzenden Christian Martin
Vortisch statt. Dieser machte eine Reihe von Mitteilungen, ohne daß die Stunde den
Charakter einer Jahresversammlung bekam. Diese findet erst im Herbst in Hüningen
statt, das als Tagungsort besonders freudig angenommen wurde.

Ein anschließender Gang durch das alte, in der Geschichte etwas versunkene, aber
doch lebendig gebliebene Städtchen Burkheim ging dem Besuch der St. Michaelskirche
in Niederrotweil voraus. Diese birgt neben kostbaren Fresken aus dem 14. Jahrhundert
den großartigen Schnitzaltar des Meisters Hans Loi, der zwischen 1527 und 1529 von
ihm geschaffen worden ist.

Danach wurde das spätrömische Kastell auf der Sponeck bei Jechtingen aufgesucht.
Dieses in der zweiten Hälfte des 4. Jahrhunderts entstandene Befestigungswerk schützte
einen wichtigen Brückenübergang. Diese Funktion wurde später von der mittelalterlichen
Burg Sponeck übrnommen, die im 13. Jahrhundert innerhalb des römischen Befestigungswerkes
errichtet worden ist. Dadurch entstand eine in Europa einmalige archäologische
Situation, nämlich die Anlegung einer mittelalterlichen Burg innerhalb eines
spätrömischen Kastells.

Mit der Besichtigung dieser sehr eindrucksvollen Anlage endete dann diese interessante
Kaiserstuhlexkursion, für deren Durchführung sich der Erste Vorsitzende bei Dr.
Richter herzlich bedankte.

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