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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
45.1983, Heft 2.1983
Seite: 197
(PDF, 39 MB)
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kommt der letzte Teil des Alphabets zu kurz (Bandmitte nicht im K oder L, sondern bereits im
Buchstaben G!) — es steht zu hoffen, daß in den künftigen Bänden der »Neuen Folge« dies ohne weiteres
ausgeglichen werden kann. Was schließlich die herstellerische Qualität des Ganzen angeht, so
ist deren Übersichtlichkeit und leichte Lesbarkeit unbedingt hervorzuheben. Ähnliches gilt auch
für den relativ günstigen Preis; daß Subventionen zur Verfügung standen, ist auch in diesem Sinn
durchaus zu begrüßen.

Ohne in lokalpatriotisches oder altbadiscbes Denken zu verfallen, ist die Fortführung der »Badischen
Biographien« besonders in kulturgeschichtlichem Sinn zu begrüßen. Es war dies ein Gebot
nicht nur der Tradition, sondern der geschichtlichen Notwendigkeit. Helmut Bender

Fritz Hockenjos. Von einem Jahr zum andern. -Aus dem Tagebuch eines ^/andereres 1980 -82.
Lahr (Schauenburg), 1983. 168 Seiten, mit zahlreichen Abbildungen
(teils farbig), Querformat, gebunden, DM 25,80.

Der ehemalige Präsident des Schwarzwaldvereins ist uns mit seinen heimat- und schwarzwaldbe-
zogenen Büchern längst kein Unbekannter mehr. Erinnert sei hier nur an seinen verdienstvollen
Wutachschluchtband, an seine Wald- und Wäldergeschichten sowie an seine Wanderbücher
(»Wanderungen in Alemannien«, »Wandern ein Leben lang«, »Unterwegs«).

In seinem neuen Buch hat Hockenjos ein Dutzend präzis datierter Wanderungen zusammengestellt
. Seine Sichtweisen sind stets umfassend und detailliert zugleich, sie beschäftigen sich mit der
Natur, ohne das Kulturelle zu verleugnen, sie sind individuell, ohne eigenbrödlerische Wege zu gehen
, sie sind anregend für alle, denen er Unbekanntes weist, und sie sind aufschlußreich für jene, die
die entsprechenden Gegenden ganz und gar zu kennen glauben. Es sind gewissermaßen Auseinandersetzungen
auf Schritt und Tritt, es sind auch Wiederholungen bzw. Vertiefungen - in etwa wie
man sehr qualitative Bücher unter neuen Aspekten ein zweites Mal lesen kann.

Da geht es »Durch die Schwarzwaldberge«, auch »Von Rottweil nach Lahr«, es kommt zu einer
»Höllentalwanderung«, und man trifft sich ebenso »In den Hochvogesen«. Dann aber geht's »Den
Hochrhein hinauf« von Lörrach aus, ein Stück durchs Wiesental, danach hotzenwaldwärts, Waldshut
zu und selbst bis zum Randen hinüber. Oder aber, nach Winterwandern im heimischen St. Märgen
-Revier und nach Wanderungen im Linzgau ebenso wie in den Nordvogesen und im Nordschwarzwald
: »Vom Markgräflerland auf den Hochschwarzwald« mit dem Beichengebiet und dem
obersten Wiesental.

Die vom Verfasser dazugegebenen Bilder sind eine wohldosierte Dreingabe, man möchte nicht
auf sie verzichten. Es betrachtet sich in etwa wie es sich liest: angenehm, bereichernd, fern aller
Hektik, aber dennoch nicht bloßer Idyllik willen. Reale Welt wird angegangen und erfahren: so geben
sich Bücher, die wir brauchen und die wir in Anregung und mit Gewinn verkraften können.

Helmut Bender

Der Kanzleirat. Erzählung von Albert Bürklin. Mit zeitgenössischen Xylographien.
Nachwort von Helmut Bender. Freiburg (Kehrer-Verlag) 1983. Gebunden, DM 14,80.

Der gebürtige Karlsruher Oberingenieur hat in seinen späteren Jahren zunehmend als Kalendermann
gewirkt. 30 Jahre redigierte er den »Lahrer Hinkenden Boten«, in dieser Zeit gelang eine Auflagensteigerung
von 60.000 bis zu über eine Million Exemplare! Bürklin schrieb auch selbst und
fühlte sich in der großen badischen Kalendertradition von Hebel her. Liberal gesinnt, setzte er sich -
zeitweise Abgeordneter in der Zweiten Badischen Kammer — für neue freiheitliche Pressegesetze
und für eine bessere Beamtenbesoldung, insbesondere der niederen Klassen, erfolgreich ein. So erschien
anonym aus seiner Feder im März 1857 in der »Badischen Landeszeitung« eine Artikelfolge
»Die Besoldungsfrage«, 2 Jahre danach als Büchlein mit dem Titel »Der Kanzleirath oder Bilder aus
dem Familienleben eines Subalternbeamten«. Das gibt sich als eine muntere und humorvolle Schilderung
des damaligen Alltagslebens mit seinen Sorgen und Nöten, stets geistreich und kritisch vorgetragen
, für uns im nachhinein vor allem als sozialgeschichtliche Dokumentation recht aufschlußreich
. Und was den besonderen Bezug zur Gegenwart herstellt, das sind die berühmt-berüchtigten
Milchmädchenrechnungen, die stets aufgestellt werden, wenn es um drastische Einsparungen im
privaten wie im öffentlichen Haushalt geht.

Die beigegebenen zeitgenössischen Xylographien ergänzen den Text geschickt und munter, wie
überhaupt die herstellerische Qualität des Ganzen mit seiner Einbandgestaltung recht hübsch aufgemacht
ist. Über den Autor und sein Werk informiert das ausführliche Nachwort, das darüber

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