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Das Markgräflerland: Beiträge zu seiner Geschichte und Kultur
45.1983, Heft 2.1983
Seite: 198
(PDF, 39 MB)
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hinaus auch zeitgenössische Aspekte und aufschlußreiche Kommentierung dieses unterhaltsamen
und zugleich faktenreichen Bändchens bietet. Eine Lektüre, der man sich ihres vierteiligen Aussagewertes
nicht versagen sollte. Helmut Bender

Ingeborg Hecht. Das Bilderbuch von Badenweiler.
Mit Aufnahmen von Ernst Kaldenbach und Willy Pragher. Freiburg (Kehrer Verlag) 1983.
84 Seiten, mit teils farbigen Abbildungen, Ganzleinen, DM 29,50.

Der Band will in erster Linie ein Bildband sein. Textlich wird vor allem auf den Faberschen Badenweiler
-Band (Freiburg, Schillinger-Verlag, 1975) verwiesen. Zur Ergänzung zitieren wir auch
der Herausgeberin persönliches Bändchen »Wie könnt ich Badenweiler je vergessen...« (Müllheim
1979; vgl. Rez. in Markgräflerland 1/2 von 1980). Die Buchgestaltung gibt sich hübsch aufgemacht,
was schon Schutzumschlag und Vorsatzpapier mit Weinbrenner-Motiven beweisen. Insgesamt gehen
Texte und Bildfolgen chronologisch vor: Römerzeit, Mittelalter, Ausgrabungen, Kurortentwicklungen
. Der Bild-Text-Band hat einen zugleich informativen, aber auch wissenschaftlich unbeschwerten
und damit gewissermaßen heiteren Charakter, wie er ja auch der Thematik des Ganzen
entsprechen wollte. In diesem Sinn erfolgte seine offizielle Vorstellung im Badenweiler Kurhaus zu
Ende März dieses Jahres - und es steht zu hoffen, daß ihn die Einheimischen wie die Fremden dankbar
annehmen möchten. Helmut Bender

Magnolien und Zigarren von Gabriele Krämer. Jugenderinnerungen an den Schwarzwald.
Moritz Schauenburg-Verlag, LahrISchwarzwald.
Zeichnungen: Gerhard Hauck, 175 Seiten, Leinen, DM 21,80.

»Der blaue Dunst bestimmte das Leben unserer Familie. Die Stammfabrik von Urgroßvater
Krefft stand in einem Dörfchen am Rande des Schwarzwaldes ... Mein Großvater ... sehnte sich
nach Selbständigkeit... Er trennte sich von zu Hause und fuhr mit Pferd und Wagen durch die Täler
... Schon bald fand er das geeignete Städtchen, das unsere Heimat werden sollte«. Dieses Städtchen,
diese Heimat beschreibt uns nun seine 1934 geborene Enkelin. Niemals nennt sie den Ort ausdrücklich
, die Eigennamen sind verfremdet, und doch kommt ihr, wer das Kinzigtal kennt, auf die Spur.

Diese Spur führt nach Haslach. Die elterliche Zigarrenfabrik stand auf dem Terrain des ehemaligen
fürstenbergischen Schloßes; der Magnolienbaum neben der Einfahrt ist das Symbol ihrer Kindheit
.

Gabriele-Annabelle beschreibt die traditions- und arabeskenreiche Familiengeschichte; sie beschreibt
das Leben auf dem Lande und in der Landschaft, in der kleinen Stadt, im Herrenhaus, in
der Fabrik, in der Klosterschule. Sie Schilden Chefs und Arbeiter, Geistliche und Nonnen, Ärzte,
Handwerker, Künstler, Winzer. Sie schildert Mütter, Töchter, Tanten. Und jede der Figuren setzt
sie aufs eigenwilligste ins Bild, denn sie hat sie ja beobachtet, mit den wachen Augen des kleinen,
den kritischen des heranwachsenden Mädchens. Und immer mal gibts in die Idylle hinein einen
Knall (auch buchstäblich, denn ein Erfinder ist in ihrer Galerie) — und man meint, ihn zu hören, wie
man auch meint, den blauen Dunst zu riechen und den Duft der Magnolienblüten; denn die Liebe
dieses literarischen Neulings gilt dem Detail und den köstlichsten Pointen. -

So sehr man die Gabriele-Annabelle abschirmt, es kommt der Tag, an dem ihr die Realitäten des
Dritten Reiches buchstäblich vor Augen geführt werden: sie begegnet einem Zug Häftlingen aus
dem nahen KZ. - Es kommt der Krieg, es kommen die französischen Besatzer; Gabriele-Annabelle
erlebt den Zusammenbruch ihres Idylls sehr bewußt. »Und draußen blühte der Magnolienbaum ein
letztes Mal. 'Wenn es doch hageln würde', knurrte Herr Bollmann, 'ich mag die Blütenpracht nicht
mehr sehen'.': -

Und so ist im Spiegel dieser persönlichen Erinnerungen auch ein Zeitbild des Kinzigtales entstanden
. Ingeborg Hecht

iys


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